Die Rebound-Chance des Jahres?
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Erwähnte Instrumente
- Turkcell Iletisim Hizmetl. AS Namens-Aktien (ADR)2,5/1 TN 1Aktueller Kursstand: (NYSE)VerkaufenKaufen
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“ Dieser Ratschlag von Carl Mayer von Rothschild verdeutlich wohl wie kaum ein anderer die Grundlagen des antizyklischen Investierens. In Krisenzeiten sind die Kurse am Boden und Anleger können günstig einsteigen. Stabilisiert sich die Lage, führt das fast zwangsläufig auch zu einer Kurserholung.
Der gescheiterte Putschversuch in der Türkei und die politischen Folgen bis hin zur Verhängung des Ausnahmezustands haben auch die Kurse an der Börse in Istanbul stark einbrechen lassen. Außerdem wertete die türkische Lira auf ein neues Allzeittief ab, was Aktien in der Türkei gerade für ausländische Anleger attraktiv macht.
Die Folgen des Putschversuchs sind natürlich mit erheblichen Risiken verbunden, insbesondere falls Erdogan die Demokatrie in der Türkei nachhaltig aushebeln sollte. Auch wirtschaftlich bestehen erhebliche Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit dem einbrechenden Tourismus.
Zugleich sind aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Türkei weit besser als die meisten Anleger in Deutschland vermuten würden. Seit der Jahrtausendwende ist die türkische Wirtschaft stärker gewachsen als praktisch alle europäischen Länder. Wachstumsraten von mehr als fünf Prozent waren eher die Regel als die Ausnahme. Zugleich ging die Staatsverschuldung deutlich von knapp 80 Prozent des BIPs auf rund 33 Prozent des BIPs zurück.
Für deutsche Anleger ist es allerdings nicht ganz einfach, von einer möglichen Erholung des türkischen Aktienmarktes zu profitieren. Türkische Einzelaktien sind an deutschen Börsen überwiegend nicht handelbar. Wer den Gesamtmarkt kaufen will, hat die Wahl zwischen einigen wenigen Indexzertifikaten und ETFs. Der folgende Chart zeigt den iShares MSCI Turkey UCITS ETF (ISIN: IE00B1FZS574), der den breiten türkischen Aktienmarkt abbildet. Auf Euro-Basis ist der ETF innerhalb einer Woche um rund 17,5 Prozent eingebrochen.
Wer dennoch lieber in türkische Einzelwerte investieren will, kann sich den größten türkischen Mobilfunkbetreiber Turkcell ansehen. Turkcell bietet neben Mobilfunk auch Internetzugänge und Kabelfernsehen an. Die Aktien selbst sind in Deutschland bereits seit Jahren nicht mehr handelbar, wohl aber ein ADR, ein von einer US-Bank herausgegebenes Aktienzertifikat. Dabei entsprechen 2 ADR 5 türkischen Originalaktien.
Turkcell hatte zuletzt 35,8 Millionen Kunden in der Türkei und über verschiedene Beteiligungen unter anderem in der Ukraine, Aserbaidschan und Weißrussland weltweit rund 68,8 Millionen Kunden. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis des Gewinns je Aktie in den vergangenen 12 Monaten liegt aktuell bei 9, womit die Aktien günstig bewertet sind. Die Eigenkapitalquote war zuletzt mit rund 57 Prozent sehr solide.
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Hallo Oliver,
ich finde auch, dass man auf die Türkei jetzt antizyklsich hinweisen kann. Ein Rebound des Aktienmarktes scheint zumindest kurzfristig möglich.
Langfristig sehe ich das anders: Meiner Erfahrung nach sind politische Risiken deutlich schwieriger einzuschätzen als unternehmerische. In politisch unsicheren Ländern kann alles mögliche passieren, auch beispielsweise Verstaatlichungen im ganz großen Stil.
Im Moment ist das in der Türkei zwar nicht zu erwarten, aber wer weiß was Erdogan noch alles einfällt, sollte die Lage in einen Bürgerkrieg münden.
Meine persönliche Meinung: Ich würde von Türkei-Engagements vorerst die Finger lassen.
Die Tuerkei hat fertig. Erdogan wird nicht aufhoeren, das Land zu zerstoeren. Sieht man jetzt ja schoen, hat aber schon 2013 angefangen, dass Erdogan sein wahres Gesicht zeigt.
Unsicherheit gilt es beim Investieren zu vermeiden. So schön die Chancen in der Türkei sind, die Unsicherheit geht ins Unendliche.