Die Q2-Umsatzstatistik ist da – Rabatt- und Bonus-Papiere überzeugen
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Mit der weltweiten Erholung an den Finanzmärkten zeigten im zweiten Quartal auch die Umsätze an den Zertifikatebörsen in Stuttgart und Frankfurt gegenüber dem Vorquartal nach oben. Dies geht aus der aktuellen Statistik des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) hervor. Dabei belief sich der Gesamtumsatz beider Handelsplätze, von denen die Schwabenmetropole mit einem Marktanteil von knapp 65 Prozent die Nase vorn hatte, in den Monaten April bis Juni zusammen auf 12,52 Mrd. Euro. 7,09 Mrd. Euro entfielen davon allein auf Anlage-Zertifikate, die damit auf einen Anteil von 56,7 Prozent kamen. Den Rest des Kuchens teilten sich bei den Hebel-Produkten Optionsscheine (1,60 Mrd. Euro), Knock-Outs (3,71 Mrd. Euro) und Exotische Papiere (108 Mio. Euro). Die Gesamtzahl der börslich gehandelten Produkte betrug zum Quartalsende 324.247, wobei 112.816 Neuemissionen zu verzeichnen waren.
Bricht man die Gesamtzahlen bei den Anlage-Produkten auf die einzelnen Zertifikatetypen herunter, so landeten die besonders volatilitätssensitiven Discounter mit einem Anstieg von 23 Prozent auf 2,30 Mrd. Euro ganz klar auf der „Pole“, so dass sich ihr Marktanteil auf fast 34 Prozent erhöhte. Die Silbermedaille ging an das Bonus-Segment, das sogar eine Zunahme von über 30 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro verzeichnen konnte. Dritter im Bunde waren mit einem Umsatzanstieg von 4,2 Prozent auf 1,31 Mrd. Euro Index- und Partizipations-Zertifikate, wohingegen es bei den Kapitalschutz-Produkten mit einem deutlichen Minus von 27,9 Prozent auf 684 Mrd. Euro nicht mehr ganz so rund lief, zumindest was die Handelstätigkeit anbetraf. Möglicherweise verzichteten auch viele Anleger zugunsten eines Teilschutzes auf die Vollgarantie.
Wie nicht anders zu erwarten war, dominierten bei den Basiswerten im Anlage- und Optionsschein-Bereich Indices mit über 50 Prozent ganz klar vor Aktien mit gut 30 Prozent. Bei den „Turbos“ fiel die Überlegenheit von breit aufgestellten Börsenbarometern à la DAX mit rund 70 Prozent sogar noch deutlicher aus. Der dritte „Stockerl“-Platz ging zumindest bei den Anlage- und Knock-Out-Produkten schon wieder an die zuvor noch heftig verprügelten Rohstoffe. Allerdings spielten bei den Optionsscheinen Währungen im zweiten Quartal noch eine bedeutendere Rolle. Nur die Exoten tanzten bei den Basiswerten wieder einmal definitionsgemäß aus der Reihe und verteilten jeweils rund 30 Prozent ihres Umsatzes auf Indices, Zinsen und Sonstige.
Eine weitere wichtige Erhebungsgröße in der Umsatzstatistik stellen die Marktanteile der Emittenten dar. Hier ließ wieder einmal die Deutsche Bank mit einem Anteil von fast 35 Prozent oder 2,37 Mrd. Euro ihre Muskeln spielen. Ein ähnliches Bild zeigte sich im etwas weiter gefassten Bereich der „derivativen Wertpapiere“. Dahinter auf die Plätze kamen mit „nur noch“ einem Volumen von rund einer Mrd. Euro die Commerzbank (15,21 Prozent) und die Royal Bank of Scotland (RBS), die frühere ABN Amro, mit knapp einer halben Mrd. bzw. einem Marktanteil von 6,85 Prozent. Nur bei den Aktienanleihen konnte Sal. Oppenheim dem Klassenprimus „in die Suppe spucken“ und verwies mit einem Gewicht von 30 Prozent und einem Volumen von 88 Mio. Euro die „Blauen“ auf den zweiten Rang mit einem Anteil von ungewohnten 17 Prozent. Zwar konnten sich die Citigroup erwartungsgemäß bei den Optionsscheinen und die BNP Paribas bei den Exoten Platz drei erkämpfen, doch war das Bild bei den Knock-Outs mit Deutscher Bank vor Commerzbank und RBS wieder das gleiche.
Wie der DDV weiter bekanntgab, schnitten die „Zertifikate-Indices“ zum Teil deutlich besser als der Vergleichsmaßstab Euro STOXX 50 ab, der es im zweiten Quartal auf ein Plus von 16 Prozent brachte. So legten der Bonus- und Outperformance-Index um 22,9 bzw. 19,2 Prozent zu. Bei dem Discount-Barometer stand ein Gewinn von 10,8 Prozent auf der Kurstafel, während es der Garantie-Index mit 0,5 Prozent immerhin noch ins Plus schaffte.
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