Kommentar
14:43 Uhr, 18.10.2019

Die Profis haben ein miserables Jahr

Hedgefonds werben mit dem Versprechen auf besonders hohe Renditen. Doch 2019 läuft es schlecht – schon wieder.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.997,95 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • UBS ETFS plc - HFRX Global Hed
    Kursstand: 81,280 € (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.997,95 Pkt (CME)
  • UBS ETFS plc - HFRX Global Hed - Kurs: 81,280 € (Stuttgart)

Hohes Risiko, aber auch hohe Renditen: Damit werben Hedgefonds um das Geld der Investoren. Anders als gewöhnliche Investmentfonds, die auch dem durchschnittlichen Anleger offenstehen, haben Hedgefonds nicht nur eine elitäre Investorenbasis, sondern dürfen auch Dinge tun, die ein normaler Fonds nicht darf: Hedgefonds dürfen Leerverkäufe durchführen, also auf fallende Kurse zum Beispiel bei Aktien wetten, und sie dürfen zusätzlich zum Geld ihrer Investoren noch geliehenes Geld (Fremdkapital) einsetzen, um die Summe ihrer Wetten zu erhöhen. Dadurch entsteht ein Hebeleffekt. Hedgefonds können mit Geld spekulieren, das sie gar nicht besitzen (sondern sich nur geliehen haben).

Wegen des höheren Risikos dürfen in den meisten Ländern nur institutionelle Anleger oder sehr wohlhabende Privatpersonen in Hedgefonds investieren. Die Hedgefonds werben damit, den Markt zu schlagen, und kassieren für dieses Versprechen ungewöhnlich hohe Gebühren. Üblich ist die "2-und-20-Regel" bei den Gebühren: Der Hedgefonds kassiert jedes Jahr zwei Prozent des Geldes seiner Investoren sowie 20 Prozent der Gewinne, die über eine gewisse Benchmark hinausgehen.

Während die Gebühren real sind, sieht es mit der versprochenen Performance oft anders aus. Keine Frage: Es gibt einige Hedgefonds, die seit Jahrzehnten erfolgreich sind und das Geld ihrer Investoren vervielfacht haben. Die allermeisten Hedgefonds allerdings scheitern mit schöner Regelmäßigkeit daran, eine einfache Benchmark wie den S&P 500 Index in den USA zu schlagen.

In diesem Jahr haben es Hedgefonds besonders schwer. Denn der S&P 500 ist seit dem Jahreswechsel um mehr als 19 Prozent gestiegen. Mit dieser Performance des US-Aktienmarktes konnten nur die allerwenigsten Hedgefonds mithalten.

S&P 500
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Wie schlecht Hedgefonds zuletzt abgeschnitten haben, zeigt die linke Hälfte der Grafik, die dem folgenden Tweet von Zerohedge angehängt ist. Abgebildet ist ein Index von Goldman Sachs, der die Entscheidungen prominenter Hedgefonds nachbildet. Der Index enthält jeweils die 50 Aktien, die von ausgewählten Hedgefonds besonders geliebt werden, die also auch diese Hedgefonds im Depot haben.

Die-Profis-haben-ein-miserables-Jahr-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-2

Die Strategie, die Lieblingsaktien der Hedgefonds im Depot zu haben, hätte sich seit Mitte 2018 nicht ausgezahlt und zu einem prozentual fast zweistelligen Verlust geführt. Der S&P 500 hingegen steht trotz starken Kursverlusten im zweiten Halbjahr 2018 inzwischen wieder höher als vor einem Jahr und hat im Sommer 2019 sogar ein neues Allzeithoch erreicht, von dem er auch aktuell nur wenig entfernt steht. Anleger wären in den meisten Fällen also besser beraten gewesen, einfach passiv den S&P 500 (z.B. über einen ETF) nachzubilden, als in einen Hedgefonds zu investieren.

Aber auch langfristig waren Hedgefonds oft ein ziemlich schlechtes Investment, jedenfalls dann, wenn man das gesamte Hedgefonds-Universum und nicht nur ausgewählte einzelne Hedgefonds betrachtet. Die UBS hat mit dem HFRX Global Hedge Fund Index SF UCITS ETF seit Oktober 2010 einen ETF auf dem Markt, der die Performance eines sehr breit gestreuten Korbs an Hedgefonds nachbildet. Die Anteilsklasse des ETFs, die in Euro gehedgt ist, hatte seit Auflage des Fonds vor ungefähr neun Jahren einen Verlust von fast 20 Prozent verbuchen. Der S&P 500 konnte sich in der gleichen Periode um mehr als 160 Prozent zulegen.

HFRX Global Hedge Fund Index SF UCITS ETF
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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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