Die Notenbanken haben jetzt nur eine einzige Aufgabe
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Schon lange war die Nervosität von Anlegern vor einem Zinsentscheid nicht mehr so groß wie jetzt. Am Mittwoch ist für die Börse eine Art Schicksalstag. Die Fed wird erläutern, wie sie die Geldpolitik straffen wird. Das ist allerdings nicht das, worauf es wirklich ankommt.
Inzwischen gehen Anleger davon aus, dass die Notenbank ihr Wertpapierkaufprogramm spätestens im März beendet und gleichzeitig die Zinsen anheben wird. Auch die Erwartung, dass die Fed Anleihen verkauft, hat sich verfestigt. Die Frage ist nicht, ob sie ihre Bilanzsumme reduziert, sondern ab wann. Dies kann entweder vor dem Sommer (Juni) oder danach (September) geschehen.
Während des Sommers selbst wird sie nicht mit Verkäufen beginnen. Die Umsätze sind an den Märkten zu gering, um ein Verkaufsprogramm zu starten. Quantitative Tightening wird daher entweder vor den Sommerferien oder danach gestartet.
All diese Dinge sind keine Überraschungen. Solange die Fed nicht plötzlich und panisch ihr Kaufprogramm sofort beendet und spätestens im März den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte anhebt, sollte es inhaltlich kaum Überraschungen geben.
Das Problem ist nicht die Kommunikation mit dem Markt. Das Problem ist vielmehr, dass die Fed und der Markt unterschiedlicher Meinung sind. Die Fed erweckt den Eindruck, dass man die Geldpolitik jetzt gar nicht schnell genug straffen kann, um die Inflation zu bekämpfen. Anleger sehen das anders. Sie befürchten, dass die Fed mit ihren angekündigten Maßnahmen zu viel strafft und die Wirtschaft damit möglicherweise sogar in eine Rezession stützt.
Eine Rezession ging noch nie spurlos am Aktienmarkt vorüber. Derzeit ist das Wachstum noch hoch und auch Unternehmen selbst sehen auf absehbare Zeit noch eine Expansion. Wirtschaftswachstum und die Meinung der Unternehmen gehen Hand in Hand. Konkret folgt das Wirtschaftswachstum der Einschätzung der Einkaufsmanager (Grafik 1).
Aktuell liegt der Einkaufsmanagerindex mit fast 60 Punkten bequem im Wachstumsbereich. Erst bei weniger als 50 Punkten wird es kritisch. So wie das Wirtschaftswachstum dem Vorlaufindikator Einkaufsmanagerindex folgt, folgt dieser wiederum der Zinsentwicklung. Einkaufsmanagerindex und die Veränderung der Rendite 2-jähriger Anleihen sind über weite Strecken kaum voneinander zu unterscheiden (Grafik 2).
Die Zinsveränderung läuft dem Einkaufsmanagerindex um 18 Monate voraus. Die Korrelation ist sehr hoch und war lediglich zwischen 2013 und 2018 zum Teil ausgehebelt. Aktuell gibt es diese Sonderfaktoren nicht. Damit signalisiert der Anleihemarkt ab Ende 2022 bereits negatives Wachstum.
Kommt es so, wie vom Anleihemarkt erwartet (der Anleihemarkt hat sehr häufig Recht), gibt es bei Aktien viel Anpassungsbedarf nach unten. Die große Aufgabe der Fed ist es, den Markt davon zu überzeugen, dass sie die Wirtschaft nicht abwürgt. Das wird eine Mammutaufgabe.
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