Kommentar
14:00 Uhr, 13.07.2009

Die Märkte zwischen Hoffen und Bangen

Wie wird es an den Märkten im Jahresverlauf weitergehen, das ist jetzt nach den jüngsten Rücksetzern die Frage, die wohl jedes „Börsianerherz“ bewegt. Wird sich in der gerade wieder anbrechenden „Saure-Gurken-Zeit“, in der für viele der Sprung ins „kühle Nass“ wohl die weitaus attraktivere Alternative darstellt, der Seitwärts-Abwärts-Trend erst einmal weiter fortsetzen und steht eine echte Korrektur vielleicht erst noch bevor, oder befinden wir uns längst schon wieder mitten drin und eine möglicherweise besser als erwartete Berichtssaison könnte zumindest was die Ausblicke anbelangt, den Startschuss für eine Art Sommer-Rallye geben. Selbst die Charttechnik lässt derzeit trotz einer besonders „bösartigen Schulter-Kopf-Schulter-Formation“ im DAX verschiedene Interpretationsmöglichkeiten offen.

Zumindest für das Jahresende eher positiv ausgerichtete Anleger, die noch das Auftreten des einen oder anderen Sommergewitters bzw. Herbststurmes für möglich halten, könnten evtl. an den neuen Easy-Express-Zertifikaten von Sal. Oppenheim Gefallen finden. Als Basiswerte stehen dabei einzelne DAX-Werte bzw. der Index selbst, sowie sein europäisches Pendant der Euro STOXX 50 zur Wahl. Geht man an die Sache eher vorsichtig heran und zieht die beiden konservativsten Index-Varianten ins Kalkül, so hat man aktuell beim Produkt auf den deutschen Leitindex nach den Kursverlusten der vergangenen Tage noch einen Abstand zum Call-Level von über 18 Prozent (3.700 Punkte). Beim Euroland-Papier beträgt der Puffer sogar über 20 Prozent auf Basis einer Tilgungsschwelle von 1.800 Punkten. Das besonders vorteilhafte bei der Easy-Express-Struktur besteht hier darin, dass gegenüber herkömmlichen Bonus- oder sogar Bonus-Pro-Zertifikaten lediglich der Abrechnungskurs bei Fälligkeit den Ausschlag für die Rückzahlungsmodalitäten gibt. Wie sich der Basiswert bis dahin verhält ist dagegen unerheblich. So muss sich der Investor ganz genau auf diese Zeitpunktbetrachtung fokussieren und den Call-Level, der hier gleichzeitig die Barriere darstellt, zum Laufzeitende im Auge behalten. Denn geht die Spekulation nicht auf und unterschreitet das Underlying diese alles entscheidende Marke am Stichtag, wird wie üblich nur die tatsächliche Wertentwicklung zurückgezahlt.

Was die Chancen anbetrifft, so bieten die beiden angesprochenen nur bis zum 29. Dezember 2009 laufenden Produkte momentan Renditen von rund sechs Prozent bzw. etwa 14 Prozent p.a. Dabei beläuft sich die Auszahlung bei der DAX-Variante auf 103,75 Euro, beim Euro STOXX 50 wird maximal 103,50 Euro erstattet. Anleger sollten sich aber vergegenwärtigen, dass sie bei aktuellen Einstiegs-Briefkursen von immer noch über 97 Prozent des Nennbetrages mit einem Aufgeld von ca. 3,5 Prozent in die Papiere einsteigen, was bedeutet, dass dieser Wert beim Eintreten des Negativ-Szenarios zum Index-Verlust zusätzlich getragen werden muss.

Der BörseGo Tipp:
Easy-Express-Zertifikate weisen grundsätzlich ein ebenso interessantes wie leicht nachvollziehbares Chance-Risiko-Profil auf, wenn gleich die Renditen wegen des Stichtagsbezugs natürlich deutlich geringer ausfallen. Sie eignen sich deshalb besonders für Investoren mit einer festen Kurserwartung zum Laufzeitende, die aber noch mit einigen Schwankungen im Basiswert rechnen. Um die „Gefahr“ eines Aufgeldes zu vermeiden, sollte der Einstieg möglichst emissionsnah erfolgen.

DAX 3.700 Easy-Express-Zertifikat
Emittent/WKN: Sal. Oppenheim / SL1BV1
Laufzeit: 29.12.2009
Preis: (13.07.2009) Geld / Brief: 97,43 € / 97,68 €
Euro STOXX 50 1.800 Easy-Express-Zertifikat
Emittent/WKN: Sal. Oppenheim / SL1BV6
Laufzeit: 29.12.2009
Preis: (13.07.2009) Geld / Brief: 97,33 € / 97,58 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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