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11:37 Uhr, 17.11.2015

Die "Japan AG" profitiert vom schwachen Yen und den billigen Ölpreisen

Die Gewinnmarge börsennotierter Unternehmen dürfte auf Vorsteuerbasis in diesem Jahr auf eine Rekordhöhe steigen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei" am Dienstag. Leider setzten die Firmen ihre hohen Gewinne aber nicht für Investitionen ein. Die Strategie ist eine andere.

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Tokio (Godmode-Trader.de) - Die Wirtschaft in Japan ist im dritten Quartal in die Rezession gerutscht. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Unternehmen des Landes über schlechte Geschäfts klagen müssten. Denn die Firmen sitzen auf prall gefüllten Kassen. Die Gewinne sind infolge der Yen-Abwertung auf ein Rekordniveau gestiegen. Die Gewinnmarge börsennotierter Unternehmen dürfte auf Vorsteuerbasis in diesem Jahr auf eine Rekordhöhe steigen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei" am Dienstag.

Die durchschnittliche Vorsteuermarge von 1.530 Unternehmen dürfte demnach zum Ende des Fiskaljahres am 31. März 2016 bei 6,6 Prozent liegen, hieß es. Grundlage der Berechnung sind die zum Halbjahr abgegebenen Jahresprognosen. Der bisherige Höchststand lag bei 6,5 Prozent. Der Gesamtbetrag bei den Vorstehergewinnen dürfte sich auf 34,1 Billionen Yen (259 Milliarden Euro) summieren

Laut „Nikkei“ zahlt sich neben der schwachen heimischen Währung und den niedrigen Rohstoffpreisen auch die Wachstumsstrategie in Form von Übernahmen aus. Offenbar setzen die Firmen ihre liquiden Mittel nun verstärkt auch im Ausland ein. Laut einem Bericht der Wirtschaftszeitung von vergangener Woche haben Japans Unternehmen in diesem Jahr bereits Investitionen in Fusionen und Übernahmen im Umfang von 10 Billionen Yen getätigt. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2014 gaben die Unternehmen insgesamt 5,8 Billionen Yen aus.

Allerdings sind die Unternehmen mit dieser Strategie auch mitverantwortlich an der Wirtschaftsschrumpfung im dritten Quartal. Denn die stark gestiegenen Gewinne wurden entgegen den Forderungen aus der Regierung eben nicht in Investitionen gesteckt. Nach den vorläufigen Daten zur Wirtschaftsentwicklung im Sommerquartal reduzierten die Unternehmen ihre Kapitalausgaben um 1,3 Prozent zum Vorquartal. Im zweiten Quartal waren diese Ausgaben um nun revidierte 1,2 Prozent gesunken. Die Ursache für ihre Zurückhaltung dürfte die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in China und damit der Weltwirtschaft insgesamt sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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