Fundamentale Nachricht
17:01 Uhr, 16.04.2015

Die große Zinswette: Wann wird Draghi weich?

Wann wird die EZB die Leitzinsen wieder anheben? Daniel Kühn, Chefredakteur von GodmodeTrader, rechnet bereits im Jahr 2017 mit dem ersten Zinsschritt. Doch Guidants-Experte Oliver Baron hält dagegen: Vor Anfang 2019 wird es keine nennenswerte Zinserhöhung geben. Leser können mitwetten und gewinnen!

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hält den Leitzins in der Eurozone seit September 2014 auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent und pumpt seit März 2015 mit ihrem großangelegten Quantitative-Easing-Programm zusätzlich 60 Milliarden Euro monatlich in den Markt. Noch redet niemand über Leitzinserhöhungen in der Eurozone, aber die Experten von GodmodeTrader sind ihrer Zeit immer einen Schritt voraus. Daniel Kühn, Chefredakteur von GodmodeTrader, rechnet bereits im Jahr 2017 mit dem ersten Zinsschritt der EZB.

„Aufgrund der derzeit vorliegenden Daten zur Inflation und einiger Überlegungen im Hinblick auf die Entwicklung des Wechselkurses und der Ölpreise, halte ich es für wahrscheinlich, dass im ersten Quartal 2016 die Inflationsrate in Deutschland schon bei gut 2 Prozent liegt, in der Eurozone bei gut 1,5 Prozent“, betont Kühn. „Deshalb dürfte es spätestens 2017 die erste Leitzinserhöhung geben. Die EZB kann nicht weiter Vollgas geben, wenn die Inflationsrate wieder das Ziel von knapp unter 2 Prozent erreicht hat. Andernfalls würde sie ihr Mandat der Preisstabilität ganz eindeutig verletzen. “

Doch Guidants-Experte Oliver Baron hält dagegen. „Niemand in der Eurozone hat ein Interesse an steigenden Zinsen. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Die ehemaligen Krisenstaaten sind zur Konsolidierung ihrer Staatsfinanzen weiter auf die niedrigen Zinsen angewiesen. Solange die Wirtschaft der Eurozone nicht wieder in einen regelrechten Boom übergeht, wird EZB-Präsident Draghi alles unterlassen, was auch nur die Erwartung steigender Zinsen zur Folge haben könnte. Ich rechne deshalb damit, dass die Zinsen mittelfristig niedrig bleiben werden. Vor Anfang 2019 wird der Leitzins nicht auf 0,5 Prozent oder darüber steigen“, erwartet der Experte.

Kühn und Baron haben eine Wette zur künftigen Geldpolitik der EZB vereinbart:

  • Daniel Kühn wettet, dass der Leitzins der EZB spätestens Ende 2017 bei 0,5 Prozent oder höher liegen wird.
  • Oliver Baron wettet, dass der Leitzins der EZB frühestens Anfang 2019 bei 0,5 Prozent oder höher liegen wird.

Derjenige Experte, der seine Wette als Erster verliert, wird 100 Euro an eine gemeinnützige Organisation spenden, die der andere Experte festlegen darf.

Was denken Sie? Diskutieren Sie mit! Wenn Sie unter diesem Artikel auf GodmodeTrader in den Kommentaren bis zum 23. April 2015 den richtigen Monat nennen, in dem die EZB erstmals den Leitzins (genauer: den Hauptrefinanzierungssatz) wieder anhebt, gewinnen sie einen kostenlosen Zugang zu einem Premium-Service Ihrer Wahl für 6 Monate! *** Jeder User darf nur einen Monat nennen, sonst erfolgt die Disqualifizierung. Der oder die Gewinner stehen fest, sobald die EZB den Leitzins zum ersten Mal von aktuell 0,05 Prozent wieder anhebt! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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26 Kommentare

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  • RandyMarsh
    RandyMarsh

    Mai 2018

    13:39 Uhr, 18.04. 2015
  • Oliver Baron
    Oliver Baron Experte für Anlagestrategien

    User "richter" hat auf meinem Desktop Juni 2019 genannt... Der Vollständigkeit halber poste ich das auch mal hier.

    15:07 Uhr, 17.04. 2015
  • Investor
    Investor

    Tendenziell schliesse ich mich O. Baron an.

    Währungsschnitt zwischen 2025 und 2030. Währungsschnitt bedeutet, es gibt in den Euro Ländern ausser Gr ein legale Währung, die nicht Euro heisst (Euro kann aus parallel Währung weiterhin existieren).

    2020 - 25 werden wir Änexcludederungen am Fiatgeldsystem sehen (egal ob Vollgeld, Rohstoffwährung, oder was auch immer)

    Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, da der Zinsschnitt mit USA, Japan und China abgestimmt sein wird -

    - Japan braucht heute als Absatzmärkte Eu & USA. Da sie vermutlich die EMs nicht als neue Kundenbasis gewinnen, bleiben die Zinsen niedrig & Deflation ==> Kein Druck auf Inflation

    - China wird die Inlandsnachfrage weiter stärken. Bei dem jetzigen Tempo wird noch Druck auf dem Arbeitsmarkt sein. Überangebot von Arbeit hält die Preise niedrig. Da es keine Rentenversicherung in China gibt, wird die Sparquote hoch bleiben und extremen Druck auf die Zinsen auf die Zinsen auszuüben.

    - Eur hat beim Euro ein falschen Konstrukt gewählt. De facto hat D das Überschußrecycling von Bretton Woods gewählt, indem D bestimmt, wie seine Exportüberschüsse in die Eurozone fliessen. Dies hat schon bei den USA versagt und momentan beim Euro wieder. Wenn die Politik dieses Verfahren nicht ändert und eine Kombination von europ. Modelltarifabschlüssen und Staatenfinanzausgleich schafft, wird Europa ökonomisch zerrissen. Die momentanen Maßnahmen verlangsamen den Prozess. Da Europa immer stärker von den dt Überschüssen abhängen wird, werden deshalb die Zinsen niedrig bleiben

    - Die USA haben ein Handelsbilanzdefizit und sind auf stetige USD Importe angewiesen. Heute hilft der Petro$ und der Sino$. Wird der Remimbi zu einer reserve Währung, dann bleibt den USA nur üblich, eine ausgeglichene Handelsbilanz. Kurzfristig wird man dazu höhere Zinsen zahlen müssen und dies sorgt für eine weitere Deindustrialisierung der USA. Als Anbieter von Technologie wird der Kapitalbedarf für Investionen niedrig bleiben und läßt hält die Nachfrage nach Geld niedrig.

    Generell gibt es mehrere Möglichkeiten für Inflation:

    - Erhöhte Nachfrage nach Produkten & Rohstoffen, es sieht eher nach Überproduktion aus

    - Steigende Löhne, sehe ww eher ein Überangebot an Arbeitskräften

    - Sinkendes Angebot. Die Bereinigung bei den Minen hat noch nicht begonnen.

    Vom Zeitrahmen wird die Bereinigung bei den Rohstoffen die Inflation bestimmen. Das billige Öl & Zins verlängert das Leiden der Minen. Vor 2017/18 rechne ich mit einer Bereinigung. Ab dann die Chance auf höhere Zinsen. Aber auch dann trifft ein Überangebot von Geld auf eine geringe Nachfrage. Dies Ändert sich erst wenn die Investionen in den EM steigen. Dies passiert nicht vor Ende 2017. Wahrscheinlich gewinnt O. Baron.

    15:05 Uhr, 17.04. 2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Würde mich auch nicht wundern wenn in Europa die EZB und die Staaten die Versicherungsbranche stützen wird müssen denn da schlummert eine Bombe bei den Lebensversicheren. !!! Und bis 2020 werden da viele nicht mehr durchhalten und den Rechenzins nicht mehr erwirtschaften !! Das hat wohl die EZB nicht bedacht . Bereits ab 2016 wird's da kritisch !

    10:42 Uhr, 17.04. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Bei den Amis schauts so aus , dass die Fed einfach die grottenschlechten Daten der letzten Monate und Tage ignoriert und munter darauf weiter hustet, dass eh alles in Ordnung sei . Wie realitätsfremd kann man da nur sein . Faktum ist dass nach Q3 der Patient USA noch immer im Krankenhaus liegt und sowie es ausschaut wieder in die Intensivstation verlegt wird ( Q4 ).

    10:38 Uhr, 17.04. 2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Ist ein Blick in die Glaskugel . eines kann man mit Sicherheit sagen, dass die Zinsen das Niveau vor der Krise 2008 in den nächsten 7 Jahren nicht mehr erreicht werden .

    Halte bei der EZB die erste Zinserhoehung für 2018 möglich

    10:34 Uhr, 17.04. 2015
  • bembes
    bembes

    Juni 2018

    09:21 Uhr, 17.04. 2015
  • spockie
    spockie

    januar 2019

    22:06 Uhr, 16.04. 2015
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ... o.k. ... - dann bin ich dabei:

    Währungsschnitt: Mai 2017 ... !!!

    21:47 Uhr, 16.04. 2015

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