Fundamentale Nachricht
16:59 Uhr, 10.01.2018

Die Gewinner-Sektoren der digitalen Disruption

Für Jupiter-Finanzexperte Alexander Darwall sieht es derzeit so aus, dass die außergewöhnlichen, guten Investmentbedingungen in den letzten Jahren – vor allem die niedrigen Zinsen – nicht weiter anhalten werden.

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London (GodmodeTrader.de) - Das positive Investment-Umfeld wird wahrscheinlich nicht länger anhalten, da Politiker bemüht sind, den Inflationsdruck weiter einzudämmen. Das bedeutet aber nicht, dass wir potenziellen Renditezuwächsen grundsätzlich pessimistisch gegenüberstehen. Im Gegenteil: Wir befinden uns in einer Periode des Umbruchs und mit jeder Veränderung ergeben sich neue Möglichkeiten, wie Alexander Darwall, Fondsmanager des Jupiter European Growth SICAV, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Für uns sieht es derzeit so aus, dass die außergewöhnlichen, guten Investmentbedingungen in den letzten Jahren – vor allem die niedrigen Zinsen – nicht weiter anhalten werden. Politische Entscheidungsträger haben bereits signalisiert, dass das allgemeine Zinsniveau parallel zum Inflationsdruck steigen muss. Darüber hinaus führen öffentliche Spannungen im Westen zwischen Kapital und Arbeit zu weniger wirtschaftsfreundlichen politischen Entscheidungen“, so Darwall.

Derzeit befänden wir uns noch in einer Umbruchphase. Ein Beispiel hierfür sei die Veränderung der Konsumentennachfrage, die sich derzeit in verschiedenen Sektoren und Industrien weltweit zu wandeln scheine: In der Tourismusbranche steige die Nachfrage nach Kreuzfahrten schneller als der klassische Urlaub. In der Finanzbranche liege der Schlüssel zum Erfolg in der Strategie, da die Zahl der Technologieunternehmen steige, die ehemalige Kerndienste klassischer Banken ersetzten. Beispiele für die wachsenden alternativen Möglichkeiten im Finanzsektor seien vor allem die Bereiche: Leasing, Digitale Bezahlung, nicht-standardisierte Kreditvergabe sowie Inkassogeschäfte. Der Vorteil für die neuen Anbieter ergebe sich aus dem Status quo der klassischen Banken. Sie könnten die veränderten Konsumentenbedürfnisse nicht befriedigen und stünden derzeit zusätzlich vor hohen regulatorischen Herausforderungen, heißt es weiter.

„Auch anderswo eröffnet die digitale Disruption neue Möglichkeiten, selbst wenn dies bedeutet, dass z.B. Einzelhändler auf dem Rückzug sind. Das ‚Internet der Dinge‘ ist immer noch in einer sehr frühen Phase, dennoch beeinflusst es sehr viele Sektoren: von der Automatisierung in der Schiffindustrie bis zu Buchungsprozessen in der Tourismusbranche. Wir haben keinen Zweifel daran, dass sich die digitale Disruption auch im Bereich der Cybersecurity auswirken wird. Auch innerhalb dieses Prozesses wird es Gewinner geben“, so Darwall.

Als letzte Branche stehe der Gesundheitssektor im Fokus. Hier würden sich ebenso Gewinner herauskristallisieren, die das veränderte technologische und regulatorische Umfeld für sich zu nutzen wüssten. Ein Beispiel wäre die Reduzierung von Antibiotika, die von Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt vorangetriebenen werde. Solche Unternehmen, die auf geprüfte, individuelle und qualitative Diagnostik setzten, dürften von diesem Trend profitieren und letztlich die „catch-all“ Antibiotika auf lange Sicht zurückdrängen, heißt es weiter.

„Wenn wir unsere Portfolios managen, fokussieren wir uns immer auf Unternehmen, die in vorteilhaften Industrien operieren und ein robustes Geschäftsmodell aufweisen. Dort, wo diese Unternehmen sich dem Wettbewerb stellen und dabei international erfolgreich sind, sind die Renditen größer. Es gibt keinen Zweifel daran, dass sich neue Möglichkeiten aufzeigen werden und wir sind zuversichtlich, dass unser Investmentprozess sich entsprechend daran ausrichtet“, so Darwall.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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