Analyse
15:45 Uhr, 16.06.2021

Die Facebook-Aktie ist unterbewertet

Im Vergleich zu allen anderen Tech-Riesen ist Facebook deutlich unterbewertet.

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 336,750 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 336,750 $ (NASDAQ)

Facebook kann man so zusammenfassen: Keiner mag das Unternehmen, trotzdem ist es eine Geldmaschine. Das führt dazu, dass Facebook vergleichsweise günstig bewertet ist. Die Bewertung beinhaltet einen Discount z.B. zu Apple, weil Facebook unbeliebt ist und Anleger vor Regulation Angst haben. Beide sind nicht voneinander trennbar. Facebook ist erst unbeliebt geworden, als durch zahlreiche Anhörungen in Washington das Ausmaß der Datensammlung und deren Nutzung bekanntgeworden ist. Man hätte es auch vorher wissen können, es fehlte jedoch die Publicity. Trotz allem können Konsumenten ohne Facebook nicht. Global steigt die Zahl der Nutzer immer noch. Das Wachstum scheint sich vorerst auch nicht zu verlangsamen (Grafik 1). Früher oder später wird es natürlich abflachen, da die Welt nun einmal nur eine begrenzte Anzahl von Menschen hat.


Mit 2,8 Mrd. Nutzern gibt es jedoch noch ein wenig Potential. Das Potential ist vor allem auch deswegen nicht erschöpft, weil Facebook Nutzer immer besser zu Geld macht. Das geschieht derzeit durch Werbung. Facebook weiß viel über seine Nutzer, nicht nur, weil es weiß, was auf Facebook geschieht, sondern auch, weil es Nutzer über Webseiten oder Apps verfolgt.
Facebook Inc.
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Momentan machen Werbeeinnahmen fast 100 % der Einkünfte aus (Grafik 2). Selbst in den USA, wo es gewisse andere Einkünfte gibt, liegt der Wert bei 96 %. Facebook ist ein Werbeunternehmen. Das könnte Anlegern Angst machen. Ein Unternehmen, das nur ein Produkt hat, ist nicht diversifiziert und hat ein großes Risiko. Was, wenn Werbung plötzlich nicht mehr so gut läuft?


Man kann es auch anders sehen. Facebook hat viel Potential zu diversifizieren. Es unternimmt große Anstrengungen. Zunächst aber wird der Wachstumstreiber Werbung bleiben. Allein in den letzten vier Jahren haben sich die Werbeeinnahmen pro Nutzer verdoppelt (Grafik 3).

In Europa liegen die Einnahmen bei 15 Dollar je Nutzer und Quartal. In den USA sind es 48 Dollar. Es besteht viel Luft nach oben, selbst unter Berücksichtigung geringerer Kaufkraft außerhalb Nordamerikas. Mit steigender Kaufkraft steigen auch die Einnahmen. Facebook investiert jedoch viel in ein breiteres Angebot als das, womit es gestartet ist (soziales Netzwerk).

Video-Streaming wird ebenso wichtiger wie Gaming. Inzwischen werden pro Quartal über 15 Mio. Stunden Video Games gestreamt. Vor drei Jahren waren es null. Auch im Vergleich zu Youtube holt Facebook auf. Facebook arbeitet unermüdlich und erfolgreich daran, einen immer höheren Marktanteil zu ergattern, indem es mehr und mehr mediale Angebote auf die Plattform holt.

Nicht zuletzt deswegen dürfte sich der Umsatz bis Ende 2023 verdoppeln und erstmals ein Gewinn von 50 Mrd. erzielt werden. Die Nettomarge übersteigt jene von Apple, Microsoft oder Alphabet.

Regulierung kann das Wachstum hemmen. Dabei geht es vor allem um Daten und wie sie genutzt werden können. Wird die Datennutzung eingeschränkt, ist Werbung weniger zugeschnitten und die Margen dürften sinken. Im Vergleich zu allen alternativen Werbeformen kann Facebook die Werbung aber immer noch zuschneiden.


Schaltet ein Unternehmen Werbung im Fernsehen, zahlt es, egal, wer vor dem Fernseher sitzt. Facebook kann mehr, selbst wenn Datennutzung eingeschränkt werden sollte. Zu guter Letzt dürfte Facebook nach und nach ein Servicemodell entwickeln wie es Apple über das App Store macht. An potentiellem Wachstum mangelt wirklich nicht.

Das größte Risiko ist nicht ein Abflachen des Wachstums bei Nutzern oder Regulierung und Fokus auf Werbung, sondern die Beliebtheit Facebooks. Zwar nutzen immer noch junge Erwachsene Facebook, aber bliebt ist die Plattform deswegen nicht. Es scheint, als würden viele die Plattform notgedrungen verwenden und nicht aus großer Überzeugung. Daran muss Facebook arbeiten. Insgesamt ist Facebook gerade im Vergleich zu anderen Tech-Riesen unterbewertet. Rücksetzer sind interessant.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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