Kommentar
11:20 Uhr, 03.06.2024

Die EZB wird die Zinsen senken – Abwarten wäre ein großer Fehler

Zu Beginn des Jahres sah es noch so aus, als würde 2024 das Jahr der vielen Zinssenkungen in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften.

Wegen einer hartnäckigeren Inflation in den USA sind die Erwartungen an eine ganze Serie von Zinssenkungen in den vergangenen Monaten zwar immer weiter zusammengeschmolzen, doch die Zinswende sowohl in den USA als auch in der Eurozone dürfte noch im Jahresverlauf eingeleitet werden. Nur nicht ganz so, wie von den meisten wohl erwartet, denn die Europäische Zentralbank könnte am Donnerstag und damit vor der Federal Reserve die Zinsen senken.

Der Donnerstag steht!

Während man in Washington darüber nachdenkt, wann man mit der Senkung der Zinssätze beginnen könnte und sollte, mehrten sich in Frankfurt zuletzt die Stimmen aus dem Kreis der Verantwortlichen, dass bereits am Donnertag die erste Zinssenkung um 25 Basispunkte erfolgen würde. Diese Überlegungen sind gereift, weil die Inflation in Europa schneller zurück geht als prognostiziert, während sie sich in den USA seit dem Jahreswechsel nicht mehr wirklich weiter in Richtung Zwei-Prozent-Ziel bewegt.

USA 3,4 Prozent, Eurozone 2,6 Prozent

Während in den USA noch eine deutliche Drei vor dem Komma steht, lag die Inflation in der Eurozone im Mai bei 2,6 Prozent und damit weiter in der Nähe des Ziels für die Geldwertstabilität. Damit hat die EZB keine andere Wahl, als sich von der Fed zu emanzipieren und voranzugehen. Zu unterschiedlich sind die aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen dies- und jenseits des Atlantiks. Hinzu kommt, dass sich die US-Notenbank durch die Präsidentenwahlen im November noch mit einer Sondersituation beschäftigen muss, um am Ende nicht politisch motiviert gehandelt zu haben.

Risiko ist eine Euro-Schwäche

Die Reihenfolge, dass die EZB in diesem Jahr ihren Leitzins vor der Fed senken wird, ist zwar alles andere als alltäglich und unter den Beobachtern zum heißen Diskussionsthema geworden, jedoch spielt das in der Praxis und spielte auch in der Vergangenheit keine Rolle. Die EZB wird im Juni zwar nicht wissen, ob die Fed die Zinsen im September oder zu einem noch späteren Zeitpunkt senken wird, sodass es Abwärtsrisiken für den Euro gibt, welches man aber eingehen sollte, da es derzeit als theoretisch bezeichnet werden kann.

Warten auf die Fed ist keine Option

In der Theorie könnte eine zu frühe Zinssenkung bei weiter hoher Inflation zwar eine deutliche Abwertung des Euro bewirken, was dann wiederum einen Aufwärtsdruck auf die Importpreise ausüben und einen sprunghaften Anstieg der Gesamtinflation bewirken würde. Dies sollte die EZB aber nicht davon abhalten, vor der Fed zu handeln. Erstens dürfte die De-Synchronisierung der geldpolitischen Zyklen zwischen der EZB und der Fed bereits weitgehend im Währungsmarkt eingepreist sein. Die Vorwegnahme dieses Szenarios hat schon zu einer leichten Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar geführt. Eine Katastrophe oder ein schwerer Rückgang ist aber ausgeblieben. Aktuell scheint es sogar so, dass der Euro gegenüber dem Dollar zulegen könnte, da sich die Wirtschaftsdaten in den USA abkühlen und die Schuldenlast in den USA immer größer wird. Der zweite Punkt ist, dass die inflationären Auswirkungen einer Euro-Abwertung alles in allem recht begrenzt sein dürften.

Die EZB muss wieder VOR die Kurve

Das Problem eines Abdriftens der europäischen Wirtschaften in eine Rezession ist das größere Übel und muss lieber früher als später angegangen werden, da sonst größere Geschütze aufgefahren werden müssten, nachdem man den richtigen Zeitpunkt verpasst hätte. Weiter wäre es auch ein positives Zeichen der EZB, sich wieder aktiver zu zeigen und wieder „vor die (Zins-) Kurve zu kommen“, damit der Vorwurf wie vor dem letzten Inflationsschub, man habe zu spät und zu zögerlich agiert, diesmal keinen Bestand hat.

CMC Markets Germany GmbH
Neue Mainzer Straße 46-50
60311 Frankfurt
Tel.: 069 / 2222 44 000
Web: www.cmcmarkets.de

Pressekontakt:
Kranch Media
Thomas Kranch
Mozartstrasse 30
64584 Biebesheim am Rhein
Tel.: 06258 / 9414721
Mobil: 0151 / 1200 2535
E-Mail: tk@kranch-media.de

Über CMC Markets
Die CMC Markets Germany GmbH ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unter der Registernummer 154814 zugelassenes und reguliertes Unternehmen und eine 100-prozentige Tochter der CMC Markets UK Plc mit Sitz in London, einem der weltweit führenden Anbieter von Online-Trading und Plattform-Technologielösungen für institutionelle Partner. CMC Markets bietet Anlegern die Möglichkeit, Differenzkontrakte (Contracts for Difference oder kurz „CFDs“) über die Handelsplattform „Next Generation“ oder den Metatrader 4 (kurz „MT4“) zu traden. In Deutschland können zudem synthetische Positionen in einem Dynamic Portfolio Swap (kurz „DPS“) gehandelt und zu einem individuellen Zeitpunkt realisiert werden. Anleger können als CFDs/im DPS über 12.000 verschiedene Werte handeln, darunter Indizes, Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Exchange Traded Funds (ETFs) sowie Krypto-/Währungspaare. Für institutionelle Partner steht eine breite Palette an Firmenkonten, API-, White- oder Grey-Label-Lösungen zur Verfügung. Die 1989 von Peter Cruddas in London gegründete Unternehmensgruppe verfügt heute über Büros u.a. in Deutschland, Australien und Singapur. CMC Markets Plc ist an der Londoner Börse notiert. Weitere Informationen über das Unternehmen finden Sie unter www.cmcmarkets.de und www.cmcmarkets.com/group/.

Disclaimer
Die Inhalte dieser Pressemitteilung/dieses Artikels (nachfolgend: „Inhalte“) sind Bestandteil der Marketing-Kommunikation der CMC Markets Germany GmbH (nachfolgend “CMC Markets”) und dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Sie sollten nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Die Inhalte sind niemals dahin gehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Inhalte nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die in den Inhalten wiedergegebenen Bewertungen, Schätzungen und Prognosen reflektieren die subjektive Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweils zitierten Quelle, können jederzeit Änderungen unterliegen und erfolgen ohne Gewähr. In jedem Fall haftet CMC Markets nicht für Verluste, welche Sie direkt oder indirekt durch eine Anlageentscheidung erleiden, die Sie aufgrund der Inhalte getroffen haben.

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 72% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Sie sollten auch unsere Risikowarnungen für die jeweiligen Produkte lesen. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Konstantin Oldenburger
Konstantin Oldenburger

Konstantin Oldenburger ist Marktanalyst bei CMC Markets Deutschland mit Sitz in Frankfurt. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Dieser Ansatz berücksichtigt psychologische Dimensionen des Marktverhaltens, ohne auf statistische Analysen zu verzichten.

Mehr über Konstantin Oldenburger
Mehr Experten