„Die EZB behält ihren Kurs bei“
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die EZB bleibt auf der vorsichtigen Seite und will keinen Fehler machen: Es gab keinen offiziellen Beschluss, die Nettoankäufe ab Dezember 2018 zu beenden. Stattdessen hält sich der EZB-Rat ein Hintertürchen offen, indem er weiterhin betont, dass die wirtschaftlichen Daten im Einklang mit der von der EZB zu erwartenden Inflationsentwicklung stehen müssen, um ein Ende der Ankäufe zu beschließen, wie Johannes Müller, Head Macro Research beim Vermögensverwalter DWS in einem aktuellen „DWS-Standpunkt zur heutigen EZB-Pressekonferenz“ schreibt.
Dennoch sei die Entscheidung nur aufgeschoben, denn der wirtschaftliche Ausblick bleibe solide, stütze sich auf viele Regionen und die Deflationsgefahren seien gebannt. Der Wachstumsausblick sei nur marginal angepasst worden und der Inflationsausblick bleibe unverändert. Auch die Orientierungshilfe bezüglich des Zinsausblicks entspreche den Aussagen aus der letzten Ratssitzung, heißt es weiter.
„Eine Entscheidung über die Reinvestitionspolitik blieb der EZB Rat schuldig. Hier müssen sich die Märkte noch gedulden. In der Frage- und Antwortrunde wurde Präsident Draghi mehrfach die Gelegenheit gegeben, unterstützende Worte für Italien zu finden. Davon hat er jedoch abgesehen und betont, dass der Schutz vor spekulativen Attacken nicht die Aufgabe der EZB ist. Fazit: Die EZB behält ihren Kurs bei“, so Müller.
"Die EZB bleibt auf der vorsichtigen Seite und will keinen Fehler machen: Es gab keinen offiziellen Beschluss, die Nettoankäufe ab Dezember 2018 zu beenden."
Schon im Bundesbankbericht vom 24.04.2018 heißt es:
Ankauf von Vermögenswerten durch die EZB sowie
negativer Einlagesatz schlagen sich positiv
im Kreditvolumen nieder.
Welche Gefahr die ständig wachsende Verschuldung ist, konnte man erst unlängst wieder bei der Italien- und Türkeikrise sehen.
Was heißt da, die EZB will keinen Fehler machen?
Schon im Feb. 2016 heißt es im Handelsblatt: "Nächsten Schritte: EZB kündigt Zinserhöhung an". (Hallo, ich lese wohl nicht richtig…)
Im März 2016 in der SZ: "EZB: Langfristig birgt die Nullzinspolitik der EZB mehr Risiken als Chancen."
Im März 2016 im Handelsblatt: "Folgen der Nullzins-Politik: Wie die Versicherer unter der EZB leiden. Das ist eine Katastrophe!"
Im April 2016 in der Welt: "Finanzminister Schäuble verdammt die Geldpolitik der EZB. Er fürchtet um die Rente"
Und vieles, vieles mehr.
Was ist da also "vorsichtig", diesen Irrsinn weiterzumachen und sich ein "Hintertürchen" für noch längeres QE-Programm offen zu halten?