Kommentar
10:32 Uhr, 27.10.2011

Die EU lädt zum Zocken ein

Erwähnte Instrumente

  • GGB 20 08
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  • Griechenland EO-Bonds 2002(2
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Es ist vollbracht - die Banken und Versicherungen verzichten erzwungen freiwillig auf die Hälfte ihrer Forderungen gegen Hellas. Das entspricht insgesamt ca. 100 Mrd. EUR. Bei einer Gesamtverschuldung von 370 Mrd. EUR ist das schon ein Batzen Geld. Im Januar soll der Tausch in neue Anleihen mit erniedrigtem Nominalwert erfolgen, die zum Teil vom EFSF garantiert werden. Bis 2020 soll die Staatsverschuldung auf 120% des BIP fallen.

Da die Euro-Retter einen erklärten Staatsbankrott mit allen Folgen (incl. CDS-Fall) unbedingt vermeiden wollten, MUSSTE der Verzicht offiziell freiwillig sein.

Das bedeutet aber: Alle anderen (außer den Instituten die nun verzichten) werden - jedenfalls Stand jetzt - mit 100% bedient werden!

Kein Wunder, dass heute die Griechenbonds an der Börse stark gesucht sind. Es ist durchaus verlockend, auf Kosten der Steuerzahler einen Verdoppler mitzunehmen. Ich komme heute selber schwer in Versuchung.

Dass ein solcher Trade alles andere als sicher ist, dürfte klar sein. Es kann noch viel passieren. Zum Beispiel könnte der EFSF binnen Wochen seine gesamte Feuerkraft verpulvert haben, falls die Krise nochmal eskaliert. Denken Sie nur an Italien, das alleine das Potenzial hat alle Rettungsträume platzen zu lassen. Oder aber die Griechen demonstrieren und streiken die gesamte "Lösung" kaputt

Dennoch muss man feststellen: Die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen offiziellen Pleite der Griechen ist deutlich gesunken, und damit ist auch die Spekulation auf eine Wiedereinführung der Drachme vorerst tot. Das Thema dürfte aber spätestens 2012/2013 wieder auf die Agenda kommen.

Wie immer ist das nur eine Lösung auf Zeit, zumal überhaupt nicht absehbar ist, was für drastische Folgen diese Art der "Rettung" mit sich bringen kann. Wir hangeln uns von Krise zu Krise. Trading bleibt das Gebot der Stunde.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

Offenlegung der Chefredaktion der stock3 AG wegen möglicher Interessenkonflikte

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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