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18:42 Uhr, 09.05.2012

Die Enteignung der Anleger hat begonnen

Köln (BoerseGo.de) - „In Zeiten unverzinster Inflation führt für private und institutionelle Anleger kein Weg an Aktieninvestments vorbei“, meint Bert Flossbach, Vorstand und Mitgründer des Vermögensverwalters Flossbach von Storch. Das Zinsniveau bleibe durch die beschönigte „monetäre Lockerung“ der Europäischen Zentralbank trotz steigender Inflation noch lange Zeit tief und der Realzins negativ. Je länger dieser Zustand anhalte, umso mehr würden Anleger nach rentableren Anlagealternativen suchen müssen, um ihr Vermögen zu sichern und somit der Enteignung durch Inflation zu entgehen, heißt es weiter.

„Nach Abzug der Inflation macht jeder, der sein Geld auf dem Konto, dem Sparbuch oder in Bundesanleihen anlegt, ein Verlustgeschäft“, ist Flossbach überzeugt. „Die Enteignung der Anleger hat begonnen, und Ihnen sollte bewusst werden, dass Aktien erstklassiger Unternehmen quasi ein Schlaraffenland sind: attraktive Rendite, verlässliche Gewinne und Schutz vor Inflation.“

Gerade bei einer Inflation würden laut Flossbach insbesondere Aktien globaler Unternehmen − die sich durch eine starke Marktstellung, hohe Preissetzungsmacht, stabile Margen und solide Bilanzstrukturen auszeichnen − gleich doppelt profitieren. Gewinnen würden sie zum einen von höheren Bewertungen und zum anderen durch steigende Unternehmensumsätze und -erträge. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von Aktien sollten steigen − wie die Mietmultiplikatoren bei Top-Immobilien in den letzten Jahren. Unternehmensumsätze würden einen Inflationsschub erhalten, die Gewinne unter der Annahme konstant hoher Margen auch. So sollte es erstklassigen Unternehmen möglich sein, ihre Margen in dem derzeitigen inflationären Marktumfeld zu verteidigen. Gerade den Produzenten von Konsumgütern des täglichen Bedarfs komme zugute, dass Verbraucher im Vergleich zur Großanschaffung weniger preissensitiv seien, so Flossbach.

Auch die Dividendenrendite spreche für Aktien als Bestandteil eines diversifizierten Portfolios. Seit 20 Jahren sei diese nicht mehr so hoch gewesen. Sie übersteige signifikant die Rendite sicherer Staatsanleihen und belohne so Anleger für das nominale Risiko mit einer angemessenen Prämie. „Selbst ohne Aussicht auf Kursgewinne lohnt es sich in Qualitätsaktien zu investieren“, sagt der Investment-Experte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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