Die DAX-Familie - Bären sind und bleiben im Vorteil

Zum Ende des vergangenen Monats warfen wir bereits einen Blick auf den beliebten DAX30 und seiner Nachhut in Sachen kleinerer Indizes des Prime Standards. Dieser Standard selbst setzt sich seit Januar 2003 aus nachfolgenden Indizes zusammen: DAX, MDAX, TecDAX und SDAX. Der Titel vom 27. Juli lautete: „Korrekturausdehnung im August/September?“. Die damaligen Tendenzpfeile wiesen hierbei bereits in eine eindeutige Richtung und wahrlich schnell rauschten die Indizes auf breiter Front gen Süden. Bei Interesse geht es hier nochmals zur JFD-Research-Site und dem damaligen Artikel.

Was sich seither getan hat, lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen und so rauschten die Bären unter Volldampf gen Süden. Doch war es das tatsächlich schon und stellt sich insbesondere beim DAX der heutige Rebound schon wieder als Einstiegssignal heraus? Dieser Frage wollen wir zum heutigen Wochenabschluss nachgehen und Trigger-Punkte für mögliche Folgeimpulse ausfindig machen. Dies natürlich neben dem DAX selbst auch und insbesondere bei den drei weiteren Sub-Indizes.

DAX: Die letzten zwei Wochen standen ganz im Zeichen der Bären und so verlor der DAX zügig die zuvor über Monate aufgebaute Performance. Wie heißt es in diesem Zusammenhang so schön, der DAX läuft die Treppe hinauf, doch fällt er aus dem Fenster wenn es wieder nach unten geht. Doch Spaß beiseite. Die Abgaben sind wahrlich stark und vor allem schnell gewesen und doch war im Sinne der saisonalen Erwartungen auch nichts anderes zu erwarten. Siehe dazu beispielgebend die damalige Analyse. Doch wie geht es nunmehr weiter? Aufgrund der Aufgabe des Levels von 9.250 bis 9.300 Punkten sollte man keinesfalls von einem Ende der Schwächephase ausgehen. Die Marke um 9.000 Punkte scheint jedoch ihren psychologischen Charakter ausspielen zu wollen und so könnte es in der kommenden Woche durchaus zu einem korrektiven Erholungsimpuls kommen. Unterhalb von 9.250 Punkten bleiben dies eben nur korrektive Bewegungen, welche im Nachgang eine neuerliche Schwäche unterstellen. Short zwischen 9.200 und 9.250 Punkte könnte also durchaus lohnenswert sein, um in der Folge am nächsten Abwärtsswing bis zum durchaus noch möglichen Korrekturziel von 8.550 Punkten dabei zu sein. Unter der saisonalen Brille muss auch selbst dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Im Gegensatz zum 29. Juli kann man nunmehr das Umdenken vom Bären zum Bullen auch einige Punkte absenken. Konkret von damals 9.800 Punkten auf nunmehr 9.450 Punkte. Dies bedeutet, dass ein Wochenschlussstand über 9.450 Punkte durchaus wieder bullische Kräfte hervorbringen könnte.

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MDAX: Auch die hier als bedenklich geäußerte Einschätzung in Sachen Wiedereintauchen in die eigentlich verlassene Range von 15.850 bis 17.000 Punkten führte bereits zum Ende der vergangenen Woche zu einem klaren Verkaufssignal. Mit dem Wochenschlussstand unter 15.850 Punkte bzw. insbesondere dem neuem Tief unter 15.620 Punkte aktivierte der MDAX ein klares Verkaufssignal. Das nächste Korrekturziel befindet sich in diesem Kontext bei 14.325 Punkten. Korrektive Rücklaufe, ähnlich dem DAX, könnten nunmehr im Sinne eines Pullbacks bis 15.850 Punkte durchaus eine ideale Short-Einstiegschance liefern.

Kurse über 16.500 Punkte dürften dementgegen wieder die Bullen motivieren erneut die runde Marke von 17.000 Punkten zu attackieren.

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SDAX: Die Aufwärtstrendlinie im Bereich um 7.100 Punkte wurde durchschnitten wie die Butter mit einem heißen Messer. Die unvermeidliche Folge sieht man im Chart und der Tatsache, dass das nächste Korrekturziel bei 6.625 Punkten beinahe erreicht wurde. Auch hier könnten sich Rückläufe bis rund 7.000 Punkte als Short-Einstiegschance herausstellen. Im Worst-Case driftet der SDAX gar bis 6.250 bzw. 6.075 Punkte ab.

Von einer Entspannung auszugehen liegt hier folglich fern. Zu stark waren die jüngsten Abgaben und somit darf man aus aktueller Sicht erst wieder über 7.292 Punkten von einer Ausrichtung gen Norden ausgehen.

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TecDAX: Die Unterstützung bei 1.200 Punkten ist durch und somit bleiben die erreichte bzw. unmittelbar vorausliegende Aufwärtstrendlinie(n) die einzige Chance noch Halt zu finden. Bleibt dieser aus, könnte sich sogar mit Unterschreitung des Niveaus von 1.100 Punkten eine zusätzliche/ausgedehnte Talfahrt bis 952 Punkte eröffnen.

Auch hier bedarf es einer klaren Rückkehr über das durchbrochene Unterstützungslevel für bullische Ansätze. In diesem Kontext wäre erst wieder bei einer deutlichen Rückkehr über 1.200 Punkten per Wochenschlussstand an eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung zu denken.

FAZIT: Nach den jüngsten Verlusten könnte es durchaus zu einer Erholungsbewegung kommen. Kein muss und dennoch möglich! Dennoch sollte man eine solche nicht überbewerten, da die Bären für die kommenden Wochen offenbar noch tiefere Kursniveaus in Augenschein genommen haben. Wünsche trotz der düstern Aussichten ein sonniges Wochenende...

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Christian Kämmerer

Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany

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