Kommentar
17:10 Uhr, 07.04.2020

Die Banken haben ein Problem

Italien und Spanien sind vom Coronavirus und den wirtschaftlichen Folgen besonders stark betroffen. Das ist auch ein Problem für die deutschen Banken.

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  • Deutsche Bank AG
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Auf die medizinische Katastrophe in vielen Teilen Europas wird die wirtschaftliche Katatstrophe folgen. Besonders schwer dürfte es auch in dieser Beziehung Italien und Spanien treffen. Denn große Regionen in beiden Ländern leben vom Tourismus. Und der Tourismus dürfte nach dem Ende der Coronakrise am längsten brauchen, um sich zu erholen.

Auch wenn die Ausgangs- und Reisebeschränkungen irgendwann wieder gelockert werden, wird das Reiseverhalten vieler Touristen wohl noch einige Zeit ein anderes bleiben. Dafür wird nicht nur die größere Vorsicht vieler Menschen sorgen, sondern auch die Einkommenseinbußen, die viele Verbraucher während des Corona-Shutdowns erlitten haben. Es dürfte frühestens bis zum kommenden Jahr dauern, bis die monatlichen Besucherzahlen wieder das Vorkrisenniveau erreichen werden – falls es überhaupt dazu kommt.

Die Wirtschaft in Italien und Spanien ist aber zum großen Teil vom Tourismus abhängig. Das sieht man schon daran, dass beide Länder im Jahr 2019 mehr Besucher aus dem Ausland als Einwohner hatten. Besonders stark abhängig vom Tourismus ist Spanien. Das Land beherbergte im vergangenen Jahr ganze 83,7 Millionen Besucher aus dem Ausland, bei nur 44 Millionen Einwohnern. Aber auch in Italien gibt es viele Gebiete, die fast ausschließlich vom Tourismus leben. Bricht hier das Geschäft stark ein, spüren das nicht nur die Menschen und Unternehmen, die unmittlebar im Tourismus tätig sind. Je länger die Krise anhält, desto mehr wird das geringere Einkommen im Tourismus auch auf andere Gebiete der Wirtschaft ausstrahlen und dort (über eine geringere Nachfrage) zu Zweitrundeneffekten führen. Da beide Länder zudem hochverschuldet sind, ist auch nicht damit zu rechnen, dass der Staat die Einnahmeausfälle so einfach ausgleichen kann.

Die wirtschaftliche Katatstrophe, vor der Italien und Spanien stehen, dürfte nicht auf diese beiden Länder beschränkt bleiben. Denn die Banken anderer europäischer Länder haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hohe Kredite an Verbraucher und Unternehmen in Spanien und insbesondere Italien vergeben.

So haben allein die deutschen Banken in Italien rund 88 Milliarden Euro und in Spanien rund 65 Milliarden Euro an Forderungen ausstehen, wie Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit Stand zum Ende des dritten Quartals 2019 zeigen. Zum Vergleich der Größenordnung: Die Marktkapitalisierung der der Deutschen Bank, also ihr Börsenwert, betrug zuletzt nur rund 13 Milliarden Euro und der Wert der Commerzbank nur 4 Milliarden Euro.

Noch weitaus dramatischer ist die Situation der französischen Banken. Diese haben ganze 316 Milliarden Dollar an Forderungen in Italien und 99 Milliarden Dollar in Spanien ausstehen.

Können Verbraucher und Unternehmen in Italien und Spanien ihre Kredite nicht mehr bedienen, dürfte dies also auch die französischen und die deutschen Banken schwer treffen. Die hohe potenzielle Belastung der französischen Banken dürfte mit ein Grund dafür sein, warum auch Frankreich die Einführung von sogenannten Corona-Bonds fordert. Denn mit diesem gemeinsamen Schuldeninstrument könnte der italienische Staat billiger an Geld kommen, um seine Wirtschaft zu stützen. Dies würde dann aber auch insbesondere den französischen Banken nutzen.


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  • shark
    shark

    Noch was zu Corona-Es sollen nur 6% aller Infizierten statistisch erfasst sein

    Solche Hochrechnungen soll es geben !

    I

    10:00 Uhr, 09.04.2020
  • shark
    shark

    Richtig wohl fühle ich mich aktuell nur mit Gold

    Dax und Dow etc kann man long oder short gehen nach Nachrichtenlage,allerdings nur mit einem minimalen Zeithorizont . Alternativ ovn mit entsprechendemRisiko

    Kein einziges Problem ist gelöst ,es spitzt sich alles zu .Und das Problem Italien ist schon lange bekannt,von mir schon vor über zwei Jahren benannt.,lebt über seine Verhältnisse,ist in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähig ,vermögender als Deutschland,zumindestens der Privatsektor und finanziert sich vor allem über die EZB

    Die Forderungen Italiens sind mehr als scheinheilig-Sie müssen die Probleme im eigenen Land lösen und die eigene Bevölkerung auch zur Kasse bitten ,das hat mit Corona übrigens gar nichts zu tun

    09:52 Uhr, 09.04.2020
  • wolp
    wolp

    10.4.... Alle Achtung. Und jetzt zur 9.9? Schaun wir mal... Merci

    08:06 Uhr, 08.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Revolvermann
    Revolvermann

    Guten Morgen zusammen,

    Revolvermann-Trading auf 5min-Basis: Target 2 im Kasten : geschmeidige +8,3 R :-)

    heute

    gestern

    07:20 Uhr, 08.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • 2 Antworten anzeigen
  • Dr.Biohazard
    Dr.Biohazard

    das Dilemma der faktisch wertlosen Club-Med Anleihen in vielen Banken war doch lange bekannt und konnte nicht gutgehen. Aus der Insolevenz-Verschleppung wird nun eine akute Krise.

    21:24 Uhr, 07.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Mit Corona-Bonds ist das finanzielle Schicksal Deutschlands besiegelt, soviel dürfte klar sein. Nur unser gefühlter nächster Kanzler, “the Brain of Pain” Habeck sieht das nicht so. Für ihn sind die C-Bonds das Mittel der Wahl. Wahrscheinlich ist Habeck der Meinung, das sich in Italien durch die C-Bonds alle 2 Tage die Schuldentilgung verdoppelt, also quasi so ähnlich wie Ha, ha, Habeck das mit der Inkubationszeit intellektuell verarbeitet hat.

    Allerdings, unseren italienischen Freunden muss geholfen werden, keine Frage. Wenn unsere Regierung mit einer undurchdachten und lediglich nach kurzfristigen Effekten heischenden Migrationspolitik uns finanziell und körperlich an’s Messer liefert, dann müsste es doch machbar sein, Italien mit 100 Milliarden Euro aus der deutschen Staatskasse unter die Arme zu greifen, zinslos und zu tilgen über die nächsten 100 Jahre. Das wäre ein Akt gelebter europäischer Solidarität und wer die Italiener kennt, der weiss gewiss das sie uns das niemals vergessen werden.

    20:46 Uhr, 07.04.2020
    4 Antworten anzeigen
  • wolp
    wolp

    Yep, ab 10.4 short bis 9.9, kann gut sein. . Easy money, wenn es klappt. Bin eher der Gold Mittagsshort Spieler... Merci

    20:26 Uhr, 07.04.2020
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Wir werden alle sterben

    19:34 Uhr, 07.04.2020
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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