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12:40 Uhr, 11.04.2013

Die Allianz auf der Suche nach neuen Investments

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München (BoerseGo.de) - Versicherungskonzerne wie die Allianz leiden derzeit unter den historisch niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten. Im Kampf gegen die Finanzkrise hatte die Europäische Zentralbank ihren Leitzins binnen gut vier Jahren um 3,5 Prozent auf aktuell 0,75 Prozent gedrückt. Analog dazu verfielen die Renditen deutscher Staatsanleihen. Lange Zeit investierten die Versicherer aber das eingezahlte Spargeld ihrer Kunden in diese kaum risikobehafteten Staatsanleihen, um das jahrzehntelange Garantieversprechen erfüllen zu können. Das Problem ist nur: Die Konzerne können die in der Hochzinsphase garantierten Renditen heute kaum noch erwirtschaften.

Laut dem „Handelsblatt“ will die Allianz den Garantiezins der Lebensversicherungen künftig auch mit Investitionen in reale Assets, also in Substanzwerte erwirtschaften. Gemeint sind Immobilien, Aktien und Infrastrukturprojekte, wie Allianz-Investmentvorstand Maximilian Zimmerer gegenüber der Zeitung erläuterte. Bundesanleihen sind seiner Meinung nach kein Thema mehr.

Dieser Ausweg eröffnet sich jedoch nur größeren Konzernen, heißt es in dem Bericht weiter. Denn die im Vergleich zu Staatsanleihen renditeträchtigeren Investitionen sind riskanter, weshalb die EU sie mit auch mehr Eigenkapital absichern lassen will. Die Allianz kann sich das noch gut leisten. Kleinere Lebensversicherer können sich wegen der Rückstellungen aber das Aktien-Engagement kaum leisten, zum anderen schaffen sie es nicht, die erforderlichen Investitionssummen für Infrastrukturprojekte aufzubringen.

Große Hoffnungen setzt Allianz-Vorstand Zimmerer auch auf sogenannte alternative Investments: Die Allianz könnte künftig also verstärkt in Gefängnisse, Windkraftanlagen, Solarparks oder Immobilien investieren, um die garantierten Renditen zu erwirtschaften.

Die Allianz will zudem mit neuen Produkten der aktuellen Niedrigzinsphase begegnen. Dabei soll dem Sparer kein festgelegter Zins mehr angeboten werden; vielmehr ist die garantierte Rendite zeitlich begrenzt und hängt vom Marktzins ab, was bei neuen Lebensversicherungen zu deutlich geringeren Renditen führen könnte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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