Die 5 häufigsten Fehler bei der Geldanlage
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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Eine Weisheit, die oft als Motivation benutzt wird, um sich auf etwas Unbekanntes und Fremdartiges einzulassen, und die verdeutlicht, dass Fehler in der Regel Teil eines lohnenswerten Lernprozesses sind. Bei der Geldanlage jedoch kann jeder Fehler kostspielig sein – und das Vermeiden bekannter Fehler kann bares Geld wert sein.
Der Aufbau von Vermögen für das Rentenalter ist für die finanzielle Zukunft praktisch aller Erwachsenen in Deutschland mittlerweile unerlässlich. Allerdings ist vielen Menschen nicht klar, wie sie das Thema am besten angehen sollen, da das notwendige Wissen und auch das Interesse für die Materie schlichtweg nicht bei jedem vorhanden sind. Gleichwohl sollte die finanzielle Vorsorge – die oftmals auch den Aufbau von Reserven für die Ausbildung der Kinder umfassen kann – nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Das kontinuierliche Verfolgen langfristiger Ziele und das Lernen aus bekannten Fehlern kann die Chance, dass Ihr Erspartes möglichst hart für Sie arbeitet, stark erhöhen. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Fehler vor, die Anlegern, insbesondere bei erhöhter Volatilität und somit verstärkter Unruhe an den Börsen, häufig unterlaufen.
1. Mangelnde Diversifikation
Die Wahrscheinlichkeit unerwartet hoher Wertrückgänge kann durch ausreichende Diversifikation des eigenen Portfolios stark verringert werden. Dazu sollten Sie sicherstellen, dass Sie für jegliche Marktentwicklung vorbereitet sind. Eine breit gestreute Investitionsstrategie in verschiedene Anlageklassen, wie beispielsweise Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien und Tagesgeld ist empfehlenswert. Darüber hinaus sollte das Portfolio auch regional diversifiziert sein, um die Abhängigkeit von der Performance des Heimatmarktes zu reduzieren.
Die im Portfolio gehaltenen Wertpapiere sollten zudem Ihrem Investitionszeitraum und somit dem für Sie akzeptablen Risiko entsprechen. Beispiel: bei einem eher kurzen Anlagehorizont, an dessen Ende das Geld für den Erwerb einer Immobilie genutzt werden soll, empfiehlt es sich nicht, ein Portfolio zu halten, das zu 100 % aus Aktien-Indexfonds besteht. Denn das Risiko für kurzfristige, stärkere Kursrückgänge ist zu hoch, als dass es mit einem kurzen Anlagehorizont und niedriger Risikotoleranz vereinbar wäre.
2. Der Versuch, Kursentwicklungen vorherzusagen
„Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.“ Nur weil der Versuch, den Markt perfekt zu timen, einmal erfolgreich war, bedeutet das nicht, dass diese Methode immer funktioniert.
Es ist nahezu unmöglich, den Markt zu timen, d.h. die Vorhersage von Höchst- und Tiefstständen ist ein vergebliches Unterfangen; trotzdem wird dies regelmäßig von einer Vielzahl von Anlegern versucht. So lässt sich beobachten, dass Käufe bei Höchstständen einer Aktie und Verkäufe nach Bekanntgabe negativer Meldungen besonders häufig auftreten. Beides kann Ihre Rendite dramatisch verringern.
Anleger versuchen, durch Reaktion auf Nachrichten den Markt abzupassen, indem Sie beispielsweise Volkswagenaktien verkaufen, weil über die Abgasprobleme in den USA berichtet wurde, oder indem Apple-Aktien gekauft werden, weil das neue iPhone angeblich sehr begehrt ist. Oder es werden generell alle Aktien verkauft, weil man zunehmend vom nachlassenden Wachstum in China und dessen Gefahr für die Weltwirtschaft liest.
Die Crux dabei: sobald eine Nachricht bekannt wird, wird sie nahezu sofort in den Kurs einer Aktie übernommen und ist somit bereits veraltet. Das bedeutet, dass der perfekte Zeitpunkt, um auf die Nachricht zu reagieren, bereits verpasst wurde, wodurch man lediglich ein Teil der großen Masse ist, die zu spät das sinkende Schiff verlassen will. Nicht nur riskiert man durch solches Verhalten, die stärksten Tage des Jahres zu verpassen, man schafft auch noch Transaktionskosten durch die häufige Handelstätigkeit.
3. Überhöhte Produktgebühren für die Geldanlage
Die Investition in Fonds mit überhöhten Kosten ist ein bekannter Fehler, da selbst eine geringe Erhöhung der Gebühren langfristig erhebliche Auswirkungen auf das Vermögen haben kann. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf eines Wertpapiers oder eines Fonds über alle Kosten bewusst sein. Genau hinschauen lohnt sich dabei, denn neben der jährlichen Verwaltungs- und Depotgebühren (auch Total-Expense-Ratio gennant) fallen oftmals auch noch einmalige Ausgabeaufschläge von bis zu 6 Prozent, erfolgsabhängige Gebühren oder nicht vorab klar ausgewiesene Transaktionskosten von teilweise bis zu 0,5 Prozent pro Jahr an.1
Hohe Gebühren bedeuten übrigens nicht, dass man eine bessere Performance erwarten kann, oftmals ist das Gegenteil der Fall: der Umstand, dass jedes Jahr 85 Prozent aller Fondsmanager nach Abzug der Kosten keine Outperformance gegenüber dem allgemeinen Aktienmarkt erzielen, untermauert das. Das Resultat: oftmals erzielen Fonds keine ausreichende Rendite, um die hohen Gebühren auszugleichen und schneiden schlechter ab als der Markt.2
Das folgende Diagramm zeigt die Performance einer Geldanlage im Wert von 100.000 Euro über verschiedene Zeithorizonte bei unterschiedlichen Gebührenniveaus.
4. Fokus auf absolute statt auf risikoadjustierte Renditen
Bei der Entscheidung für einen Fonds vergleichen die meisten Anleger gerne die historische Wertentwicklung verschiedener Fonds in Form von absoluten jährlichen Renditen. Es ist normal, von einer starken Rendite-Performance beeindruckt zu sein. Allerdings wird oftmals vergessen, dass historische Wertentwicklungen keinen Aussagegehalt für die Vorhersage zukünftiger Renditen haben – auch wenn es schwer fällt, das zu glauben. Zudem können höhere Renditen in aller Regel nur durch die Inkaufnahme von mehr Risiko erwirtschaftet werden, was bei einem reinen Vergleich von Performance-Kennzahlen oftmals komplett vergessen wird.
Absolute jährliche Renditen sind also bedeutungslos, solange sie nicht in Verbindung mit dem zugrunde liegenden Risiko der angewendeten Strategie betrachtet werden. Um sich sogenannte risikoadjustierte Renditen anzusehen, eignet sich beispielsweise die Sharpe-Ratio. Beispielsweise hätte ein Fonds, der in einem Jahr zwar 5 Prozent Rendite erwirtschaftet hat, dessen Wert aber zeitweise um 20 Prozent gefallen war, eine niedrigere Sharpe-Ratio als ein Fonds, der zwar nur 4,5 Prozent Rendite erwirtschaftete, aber zu keiner Zeit im Minus war. Die meisten Anleger würden sich wohl mit letzterem Fonds wohler fühlen.
5. Häufiges Abändern der Portfolioallokation
Für viele Anleger fühlt es sich besser an, aktiv zu handeln anstatt abzuwarten und nichts zu tun. Man fühlt sich durch das aktive Reagieren auf das aktuelle Marktgeschehen einfach mehr in Kontrolle. Ein häufiges, in der Regel reaktives statt antizipatives, Abändern der Portfolioallokation ist jedoch oftmals kein guter Weg, eine bessere risikoadjustierte Rendite zu erreichen.
Wiederholte Eingriffe in die Allokation können stattdessen aufgrund von Transaktionsgebühren oftmals zu einer spürbaren Wertminderung führen, was durch entgangene Wertgewinne durch das zeitweise Aussteigen aus dem Markt noch weiter verschlimmert werden kann. Denn wenn Sie als Reaktion auf Kursrückgänge Ihre Wertpapiere verkaufen, können Sie ebenso die Aufschwünge verpassen. Da in fast jedem Handelsjahr ein paar wenige Handelstage für die Mehrheit der Kursgewinne verantwortlich waren, können schon ein paar verpasste Tage einen empfindlichen Effekt auf die Gesamtrendite Ihrer Geldanlage haben.
Was bedeutet das für die Vermögensverwaltung?
Scalable Capital ist ein digitaler Vermögensverwalter, der eine Anlagetechnologie entwickelt hat und modernste Erkenntnisse der Risikoforschung berücksichtigt. Hat sich ein Kunde für eine von über 20 Risikokategorien entschieden, die jeweils für ein konkret beziffertes Verlustrisiko (gemessen mit Value-at-Risk) steht, wird ein entsprechendes, global diversifiziertes und kosteneffizientes ETF-Portfolio erstellt und im Anschluss mit Hilfe von simulationsgestützten Risikoanalysen überwacht. Wird eine Abweichung von der Risikovorgabe des Anlegers signalisiert, erfolgt automatisch eine entsprechende Umschichtung in risikoärmere oder risikoreichere Anlagen. Anstatt des üblichen Rebalancings auf starre Ursprungsgewichte, erfolgt also eine dynamische Gewichtung, die darauf abzielt, das individuell festgelegte Risikoprofil in allen Marktphasen einzuhalten.
Diese Form des dynamischen Risikomanagements lässt das Risiko des Anlegers nicht mehr einfach mit dem Risiko im Markt schwanken, sondern orientiert sich direkt an den Vorgaben des Kunden. Dies schont die Nerven der Anleger, schützt sie vor emotionalen Fehlentscheidungen und unterstützt sie entscheidend beim systematischen Vermögensaufbau.
1. http://www.focus.de/finanzen/boerse/fonds/versteckte-kosten-bei-diesen-fonds-zahlen-anleger-zu-viel_id_4303419.html
2. https://www.institutional.vanguard.co.uk/documents/case-for-index-fund-investing-uk.pdf
3. Kosten Scalable Capital: 1 % p.a. (0,75 % p.a. All-in-Gebühr + 0,25 % p.a. durchschnittliche ETF Kosten). Kosten der klassischen Bankberatung: 2,29 % p.a. (durchschnittliche laufende Kosten (Total-Expense-Ratios) aller EUR-Mischfonds: 1,73 % p.a. Zusätzliche Kosten für Ausgabeaufschläge: 2,25 %, umgelegt auf 4 Jahre unter der Annahme, dass alle 4 Jahre in einen neuen Fonds umgeschichtet wird; somit weitere 0,56 % p.a. Weitere Gebühren wie Performance-Gebühren oder Transaktionskosten wurden nicht berücksichtigt.). Quellen: Ausgabeaufschläge: FWW Research Services, Fundanalyzer/IPG, Eigene Berechnung. Total-Expense-Ratios: Morningstar auf Basis der Fondsprospekte vom 31.08.2015, eigene Berechnung, Durchschnitt über die Kategorien „defensiv“, „ausgewogen“ und „offensiv“.
Risikohinweis
Die Vermögensanlage in Kapitalmärkte ist mit Risiken verbunden. Der Wert Ihrer Vermögensanlage kann fallen oder steigen. Es kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens kommen. Weder vergangene Wertentwicklungen noch Prognosen haben eine verlässliche Aussagekraft über zukünftige Wertentwicklungen. Bitte beachten Sie hierzu auch unsere Risikohinweise.
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