Die 10 reichsten Krypto-Wale – und warum viele ihr Vermögen nie sehen werden
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Die On-Chain-Analyseplattform Arkham Intelligence hat ein Ranking der zehn vermögendsten Krypto-Halter veröffentlicht. Grundlage sind ausschließlich Vermögen, die eindeutig bestimmten Personen auf der Blockchain zugeordnet werden können. Coins in Sammelwallets von Börsen, Off-Chain-Vermögen wie Firmenanteile oder OTC-Deals sowie unklare Zuordnungen bleiben außen vor.
Damit unterscheidet sich die Liste deutlich von klassischen Milliardärs-Rankings: Viele bekannte Krypto-Milliardäre tauchen gar nicht erst auf, weil ihre Bestände nicht eindeutig einer persönlichen Wallet zugeordnet werden können. Das Ranking wurde Mitte November 2025 veröffentlicht und bewertet die Bestände zum damaligen Marktpreis. An der Spitze steht wenig überraschend Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto – gefolgt von Blockchain-Gründern, Entwicklern, frühen Minern und sogar einem verurteilten Drogendealer.
Satoshi Nakamoto – rund 115 Milliarden US-Dollar
Der pseudonyme Bitcoin-Schöpfer hält laut Arkham rund 1,1 Millionen BTC, verteilt auf zehntausende Adressen, die seit 2009/2010 praktisch unangetastet sind. Beim aktuellen Bewertungsstand entspricht das etwa 115 Milliarden US-Dollar – genug für einen Platz unter den reichsten Menschen der Welt. Ob Satoshi eine einzelne Person oder ein Team ist, ist unklar. Wahrscheinlich ist nur: Jede Bewegung dieser Coins würde Schockwellen durch den Markt schicken.
Justin Sun – ca. 1,9 Milliarden US-Dollar
Auf Platz zwei landet Justin Sun, Gründer von Tron, CEO von BitTorrent und Betreiber mehrerer Krypto-Börsen. Arkham beziffert sein eindeutig zuordenbares On-Chain-Vermögen auf etwa 1,9 Milliarden US-Dollar, vor allem in gestakten ETH, Tron-Token, Bitcoin und Stablecoins. Schätzungen inklusive Off-Chain-Bestandteilen setzen sein Gesamtvermögen deutlich höher an.
Rain Lohmus – ca. 886 Millionen US-Dollar
Der estnische Banker Rain Lohmus, Mitgründer der LHV Bank, war 2014 früh beim Ethereum-ICO dabei. Für rund 75.000 US-Dollar erhielt er etwa 250.000 ETH – heute mehrere hundert Millionen US-Dollar wert. Doch Lohmus hat den Zugang zu seinem Wallet verloren. Die ETH sind zwar on-chain sichtbar, für ihn aber faktisch eingefroren – ein Extrembeispiel für die Risiken der Self-Custody.
Vitalik Buterin – ca. 867 Millionen US-Dollar
Ethereum-Gründer Vitalik Buterin landet im Ranking auf Platz vier. Der Großteil seines On-Chain-Vermögens besteht – wenig überraschend – aus ETH, die er bereits zur Entstehung des Projekts erhalten hat und die seitdem massiv im Wert gestiegen sind. Dazu kommen diverse Airdrops und Memecoins, die Projekte an seine öffentlich bekannte Adresse schicken, um sich Aufmerksamkeit zu erkaufen. Buterin ist damit einer der wenigen in der Liste, deren Vermögen weitgehend zugänglich und nicht verloren ist.
James Howells – ca. 838 Millionen US-Dollar
Der Waliser James Howells ist eine der berühmtesten Lost-Bitcoin-Geschichten: 2010 minte er rund 8.000 BTC auf seinem Laptop. 2013 landete die Festplatte mit den Private Keys versehentlich im Müll. Heute soll sie unter Tausenden Tonnen Abfall auf einer Deponie in Newport liegen. Seit Jahren versucht Howells, die Stadt zu überzeugen, das Gelände systematisch durchsuchen zu dürfen – bisher ohne Erfolg. On-chain ist seine Wallet für alle sichtbar, für ihn selbst aber unerreichbar.
Stefan Thomas – ca. 734 Millionen US-Dollar
Der deutschstämmige Entwickler Stefan Thomas erhielt 7.002 BTC für ein früh produziertes Erklärvideo zu Bitcoin. Die Private Keys lagerte er auf einem IronKey-Hardware-Wallet – und verlor das Passwort. Das Gerät erlaubt nur eine begrenzte Anzahl an Versuchen; fast alle hat er bereits aufgebraucht. Ein weiterer Fehlversuch könnte das Wallet endgültig unbrauchbar machen – und damit ein Vermögen von über 700 Millionen US-Dollar.
Clifton Collins – ca. 629 Millionen US-Dollar
Clifton Collins, ein irischer Cannabis-Dealer, steckte 2011 und 2012 Erlöse aus dem Drogenhandel in Bitcoin und sammelte rund 6.000 BTC. Er notierte seine Private Keys auf einem Blatt Papier und versteckte es in einer Angelrute. Nach seiner Verhaftung soll die Angelrute entsorgt worden sein. Der irische Staat hat die Wallets zwar beschlagnahmt, kann ohne Schlüssel aber ebenso wenig auf die Coins zugreifen wie Collins selbst.
Owen Gunden – ca. 561 Millionen US-Dollar
Der frühere Arbitrage-Trader Owen Gunden war unter anderem auf Mt. Gox und Tradehill aktiv und baute in den Anfangsjahren von Bitcoin eine bedeutende Position auf. Später wechselte er verstärkt in institutionelle Rollen, etwa als Board Member von Derivateplattformen. Der Bitcoin-Wal der ersten Generation hielt seit 2011 BTC. Seit Ende Oktober hat er 11.000 BTC im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar verkauft und damit seinen Teil zu den jüngsten Kursturbulenzen bei Bitcoin beigetragen.
Shixing “DiscusFish” Mao – ca. 275 Millionen US-Dollar
Shixing Mao, in der Szene besser bekannt als DiscusFish, ist Mitgründer des Mining-Pools F2Pool und CEO des Custody-Anbieters Cobo. Sein Vermögen stammt zu großen Teilen aus dem Aufbau von Mining- und Infrastrukturprojekten. On-chain hält er mehrere Tausend BTC und kleinere Positionen in anderen großen Krypto-Assets. Er verkörpert damit den Typus des Krypto-Unternehmers, dessen Reichtum auf Dienstleistungen im Bereich Infrastruktur statt auf Token-Spekulation basiert.
Patricio Worthalter – ca. 226 Millionen US-Dollar
Den Abschluss der Top 10 bildet Patricio Worthalter, Gründer des Proof of Attendance Protocol (POAP). Das Protokoll ist in vielen Ethereum-Anwendungen Standard, wenn es um NFT-Badges für Events und Community-Aktivitäten geht. Worthalters Vermögen verteilt sich vor allem auf ETH, gestakte ETH, RPL-Token aus dem Rocket-Pool-Ökosystem und Stablecoins wie USDC und USDT.
Lost Coins: Milliarden in unerreichbaren Wallets
Auffällig an Arkhams Liste: Ein erheblicher Teil der aufgeführten Vermögen ist nicht mehr zugänglich. Rain Lohmus, James Howells, Stefan Thomas und Clifton Collins haben auf unterschiedliche Weise den Zugriff auf ihre Private Keys verloren. Für die Statistik zählen diese Bestände weiterhin voll als Vermögen. Praktisch handelt es sich aber um womöglich für immer verlorene Coins.
Für den Markt bedeutet das, dass die tatsächlich verfügbare Umlaufmenge von Bitcoin und anderen Assets geringer ist, als die reine On-Chain-Zirkulation vermuten lässt. Das stützt langfristig das Knappheitsnarrativ vieler Kryptowährungen und kann als bullischer Faktor interpretiert werden. Für die Betroffenen ist es dagegen eine persönliche Tragödie – Milliarden auf dem Papier, aber kein Zugriff. In Zukunft könnten jedoch Quantencomputer diese Bestände wiederherstellen und damit für einen massiven Abverkauf bei Bitcoin sorgen.
Arkham: Zwischen Transparenz und Überwachung
Arkham positioniert sich als On-Chain-Intelligence-Plattform, die Wallet-Adressen realen Personen zuordnet. Genau das sorgt seit dem Start des Produkts für anhaltende Kontroversen. Kritiker sprechen von “Dox-to-Earn” oder “Snitch-to-Earn”. Befürworter sehen darin ein Werkzeug, um Betrüger, Hacker und Scam-Projekte transparenter zu machen und Ermittlungen zu erleichtern.
Die Debatte kreist um die Frage, wo Transparenz endet und Überwachung beginnt. Mit dem neuen Ranking der reichsten Krypto-Halter verdeutlicht Arkham einmal mehr, wie weit die Deanonymisierung im Krypto-Sektor bereits fortgeschritten ist – selbst bei privaten Personen, die nie um öffentliche Aufmerksamkeit gebeten haben. Für Anleger bietet die Arkham-Studie vor allem Motivation, das Thema Selbstverwahrung ernstzunehmen.
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