Analyse
10:30 Uhr, 26.01.2023

DIC ASSET - Erneut hohe Dividende, aber der Ausblick mahnt zur Vorsicht

DIC Asset hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 geradeso erreicht. Was für die Aktionäre mindestens genauso wichtig ist: Es wird erneut eine Dividende gezahlt.

Erwähnte Instrumente

  • Branicks Group AG - WKN: A1X3XX - ISIN: DE000A1X3XX4 - Kurs: 8,890 € (XETRA)

Die für Immobilienunternehmen wichtige Kennziffer Funds from Operation (FFO) konnte DIC im abgelaufenen Geschäftsjahr um ca. 7 Prozent auf 114,2 (Vorjahr 107,2) Mio. EUR steigern. Damit wurde das untere Ende der prognostizierten Spanne von 114 bis 117 Mio. EUR knapp geschafft.

Man muss sich dabei vor Augen halten, dass die ursprüngliche FFO-Prognose für 2022 bei 130 bis 136 Mio. EUR lag, dann aber im November zusammengestrichen wurde. Als Gründe wurden seinerzeit das veränderte Zinsumfeld sowie die gestiegene Inflation genannt, was zu Verzögerungen beim An- und Verkauf von Objekten führte.

Die Bruttomieteinnahmen sind auf 176,0 (VJ 108,4) Mio. EUR angestiegen, was in der Mitte der Guidance von 170 bis 180 Mio. EUR lag. Der starke Anstieg ist vor allem auf die Mehrheitsübernahme der ebenfalls börsennotierten VIB Vermögen AG zurückzuführen. Mein Kollege Sascha Gebhard hat ausführlich über diese Transaktion berichtet. Aufgrund dessen stieg auch der Eigenbestand an Immobilien deutlich auf ca. 4,5 (VJ 1,76) Mrd. EUR an. Die Assets under Management erreichten mit 14,7 (VJ 11,5) Mrd. EUR einen neuen Höchstwert.

Die Erträge aus dem Immobilienmanagement für Dritte gingen planmäßig aufgrund von Verzögerungen im Transaktionsgeschäft auf 88,4 (VJ 101,2) Mio. EUR zurück.

Aktionäre sollen erneut mit einer Dividende in Höhe von 0,75 Euro je DIC-Aktie bedacht werden. Die Dividendenpolitik, die eine Ausschüttungsquote von mindestens 50 Prozent des FFO vorsieht, wird also fortgesetzt. Damit hat sich der von einem Analystenhaus Anfang des Jahres kolportierte mögliche Dividendenausfall nicht bestätigt.

Verhaltener Ausblick

Für das angelaufene Geschäftsjahr wird mit einem deutlichen Rückgang des FFO auf 90 bis 97 Mio. EUR gerechnet. Das leuchtet ein, denn die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt werden 2023 sicherlich nicht geringer. Vermutlich weiter steigende Zinsen sowie unklare Konjunkturaussichten sind nicht gerade traumhafte Aussichten für die Branche. Speziell für das erste Halbjahr rechnet das DIC-Management mit weiteren Verzögerungen im Transaktionsgeschäft und daraus resultierend mit niedrigeren Gebühren.

Fazit: Wie erwartet sind die Geschäftszahlen für 2022 der im SDAX notierten DIC Asset AG nicht überragend ausgefallen. Dennoch hat sich das Unternehmen in einem schwieriger werdenden Umfeld recht achtbar geschlagen. Die trüben Aussichten haben die DIC-Aktie heute nicht belastet, das Papier notiert aktuell knapp 1,5 Prozent höher. Die Freude über die erneut hohe Ausschüttung überwiegt aktuell anscheinend noch. Ich bin Immobiliengesellschaften derzeit gegenüber eher vorsichtig eingestellt. Sollten die Zinsen weiter nach oben gehen, drohen höhere Finanzierungskosten und vor allem auch Abwertungen, was so manch einem Unternehmen die Zahlen verhageln könnte.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 176,05 171 218,62
Ergebnis je Aktie in EUR 0,67 0,62 0,62
KGV 13 15 15
Dividende je Aktie in EUR 0,75 0,70 0,70
Dividendenrendite 8,33 % 7,78 % 7,78 %

*e = erwartet

DIC Asset
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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