Analyse
11:10 Uhr, 02.03.2020

DIALOG SEMICONDUCTOR - Verkäufe nehmen kein Ende

Nach den Marktturbulenzen der letzten Woche konnte der Anteilsschein aus dem MDAX heute ein wenig erholt in den Handel starten, doch selbst diese Erholung wird als Verkaufschance genutzt. Wie lange geht das so weiter?

Erwähnte Instrumente

  • Dialog Semiconductor PLC
    Kursstand: 31,410 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Zum Jahreswechsel konnte man noch meinen, der Katzensprung zum Allzeithoch sollte schnell abgearbeitet sein, allerdings falsch gedacht. Noch knapp 11,50 % haben gefehlt und neue Rekordhochs hätten gefeiert werden können, so wie in der letzten Analyse angedacht (DIALOG SEMICONDUCTOR - Die Bullen haben noch nicht genug). Doch bisher hält das Jahr 2020 nichts Gutes für Anleger von dem Chipwert bereit. Ausgehend von 48,38 EUR fiel der Wert bis zum heutigen Tag auf 31,86 EUR. Und obwohl Halbleiterwerte von Natur aus schwankungsfällig sind, ist das Wertpapier von Dialog Semiconductor eine der letztplatzierten hinsichtlich der Performance seit Jahresbeginn, wie ein Screening der Branche aufzeigt. Doch woher kommt diese Underperformance?

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Halbleiterindustrie 1
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Halbleiterindustrie 2

Adesto Technologies, Apple und Corona

Die Aktie hatte bis Ende des letzten Jahres eine berauschende Aufwärtsbewegung hingelegt. Dass hier Gewinnmitnahmen einsetzen, kann als völlig natürliche Reaktion interpretiert werden.

Der jüngste Zukauf von Adesto Technologies für 500 Mio. Dollar Ende Februar wurde zunächst mit Begeisterung aufgenommen, allerdings hielt jene nur kurz. Noch am selbigen Tag nutzten Anleger die Chance, um dieses Ereignis zu nutzen und Gewinne zu realisieren. Das Unternehmen tätigte diesen Kauf, um sich weiterhin sukzessive von der Abhängigkeit von Apple abzukoppeln und den Fokus besonders auf Industrie- und Automobilanwendungen zu legen. Bei dieser strategischen Ausrichtung bestehen natürlich auch Risiken. Erst Ende letzter Woche stufte Lampe die Aktie von "Halten" auf "Verkaufen", da nach Ansicht des Analystenhaus "der Markt die Nachhaltigkeit des verbleibenden Geschäfts mit Apple überschätze".

Quelle: Guidants News

Diese Entkoppelung kann sich bei Erfolg und korrekter Einschätzung des Marktes positiv auf das Unternehmen auswirken, jedoch überwiegt kurzfristig weiterhin der Verkaufsdruck und Anleger nutzen jede Chance zum Verkauf. Erschwerend kamen neben den Gewinnmitnahmen nun auch die heftigen Verkäufe an den Märkten, bedingt durch das Coronavirus, hinzu. Ein Abwärtsstrudel der noch nicht am Ende angekommen sein könnte, wie ein Blick auf das Chartbild verrät.

Wann kann hier wieder endlich mal durchgestartet werden?

Bestimmend für den weiteren Kursverlauf auf kurzfristige Sicht ist natürlich die generelle Entwicklung des Coronavirus und der Märkte. Heute kann auf breiter Front etwas verschnauft werden, doch die Gefahren überwiegen weiterhin. Die letzte Unterstützungszone liegt bei 25,44 - 27,47 EUR. Hier befindet sich eine horizontaler Unterstützungsbereich, sowie das 61,80 %-Retracement der Aufwärtsbewegung seit Sommer letzten Jahres. (Strecke 12,44 - 48,38 EUR). Dort sollte die Aktie zu einem Turnaround-Manöver ansetzen. Ansonsten gilt auch die letzte Chance nach Bruch der Trendlinie den Aufwärtstrend zu wahren, als vergeben. Folgend muss dann mit neuen Kursen bei 21,5 EUR oder sogar 16,5 EUR gerechnet werden.

Alles in allem überwiegen weiterhin eindeutig die Risiken, weshalb es kurzfristig zu weiteren Verkäufen kommen kann, selbst bei temporären Erholungsphasen. Entscheidend für die mittelfristig-bis langfristige Richtung ist jedoch der genannte Support bei 25,44 - 27,47 EUR. Die Spannung steigt.

Dialog Semiconductor-Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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