Kommentar
10:10 Uhr, 12.02.2009

Devisenmärkte in "steady water" - Chinas HB per Januar Ausdruck globaler Schwäche

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Der Euro eröffnet heute bei 1.2925. Unterstützung findet der Euro derzeit bei 1.2830-60. Relevanter Widerstand baut sich bei 1.2940-70 auf. Der USD notiert gegenüber dem JPY derzeit bei 90.10. EUR-JPY zeigt sich stabil bei 116.45 und EUR-CHF oszilliert auf bekanntem Terrain bei 1.4965.

China enttäuschte per Januar mit dem stärksten Rückgang der Exporte seit 13 Jahren um 17,5% im Jahresvergleich. Importe brachen um massive 43,1% ein. Beide Daten belegen sowohl einen markanten globalen (China als Werkbank der Welt) als auch chinesischen Konjunktureinbruch. Ergo kommt es zu einer Beschleunigung der Wirtschaftskrise zu Beginn des Jahres 2009. Das Resultat als Konsequenz dieser unegalen Kontraktionen, der hohe Handelsbilanzüberschusses in Höhe von 39,1 Mrd. USD, tritt hinter den beiden anderen Daten an Bedeutung zurück.

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Für Freude (Stabilität und leichte Gewinne am US-Aktienmarkt) hat die Einigung bei dem USStimulierungspaket gesorgt. Das Volumen stellt sich auf 789 Mrd. USD. Die konjunkturellen Effekte werden sich ab 2. Halbjahr sukzessive bemerkbar machen.

Bei der Freude über den Kompromiss und der damit verbundenen Stabilisierung der Weltwirtschaft sollte nicht ausgeblendet werden, dass die Belebungsmaßnahmen nicht nur in den USA, sondern global zunächst schuldenfinanzierte Maßnahmen sind. Je mehr Investitionen und je weniger Konsum dabei forciert werden, desto besser sind die Aussichten, dass Zukunft gewonnen werden kann. Die Programme sind genau hier nachhaltig zu prüfen!

Das „Federal Budget“ (Teilmenge des öffentlichen Haushalts) stellte sich per Januar auf -83,82 Mrd. USD nach +17,84 Mrd. USD im Vorjahr. Die Finanzlage ist in den USA prekär. Nachdem die Analystenschätzung in der Defizitgröße noch leicht übertroffen wurde, ist die Lage halt noch ein wenig prekärer.

Das US-Handelsbilanzdefizit stellte sich per Dezember auf -39,9 Mrd. USD. Analysten hatten einen Rückgang von zuvor -41,5 Mrd. USD (revidiert von 40,4 Mrd. USD) auf 36,00 Mrd. USD unterstellt. Nominal kam es damit zum fünften Rückgang in Folge.

Im Juli 2008 lag das Defizit noch bei -61,6 Mrd. USD. Die Petroleumrechnung bescherte ein Defizit in Höhe von -43,2 Mrd. USD. Bedingt durch geringere Importe als auch den Preisrückgang für Energie lag die Petroleumrechnung per Dezember nur noch bei 18,8 Mrd. USD. Ergo kam es zu einem Einbruch um 24,4 Mrd. USD. Entsprechend ist die verbesserte nominale Defizitsituation nicht Folge einer strukturellen Verbesserung. Sie ist vielmehr Ausdruck der schwachen USKonjunktur als auch des Preisrückgangs für Petroleumimporte.

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Bezüglich der heute auf der Agenda stehenden Daten verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Resultaten beschäftigen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein deutliches Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2700 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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