Kommentar
12:08 Uhr, 30.11.2006

Deutschland: Phänomenale Zahlen vom Arbeitsmarkt<br />

1. Wartete der Oktober schon mit einem starken Vormonatsrückgang der nicht saisonbereinigten Anzahl an Arbeitslosen auf, kann im November sogar von einer sensationellen Abnahme gesprochen werden. 89.000 weniger Arbeitslose im Vormonatsvergleich ließen die registrierte Arbeitslosigkeit auf 3,995 Millionen Personen sinken. Damit liegt die Anzahl der Arbeitslosen erstmals seit Oktober 2002 unter der vier Millionen Grenze. Ein Abbau von Arbeitslosigkeit ist im November nicht selbstverständlich. Seit der Wiedervereinigung war dies erst der dritte überhaupt. Auch saisonbereinigt kann sich der Vormonatsrückgang im November mit 86 Tausend Personen sehen lassen. Dieser phänomenale Rückgang ist in erster Konsequenz der aktuellen Konjunkturlage geschuldet, doch auch das ungewöhnlich milde Wetter im November hat dazu beigetragen. Eng verzahnt mit dem Abbau an Arbeitslosigkeit ist zurzeit der Aufbau von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, ein für das deutsche Sozialversicherungssystem erfreulicher Aspekt. Die heutigen Daten geben Anlass zur Hoffnung, dass die Unternehmen trotz der Mehrwertsteuerdelle an eine Fortsetzung des Aufschwungs glauben und sich das in einem weiteren Beschäftigungsaufbau manifestiert.

2. Die Arbeitslosenquote sank im November nicht saisonbereinigt auf 9,6 % (nach 9,8 % im Oktober), saisonbereinigt auf 10,2 % (nach 10,4 %).

3. Dass der Konjunkturzug endlich den Arbeitsmarkt erreicht hat, belegen auch die Erwerbstätigenzahlen für den Monat Oktober. Mit einem Vormonatszuwachs von saisonbereinigt 26 Tausend Personen ist die Anzahl der Erwerbstätigen auf 39,2 Millionen angestiegen. Seit Anfang dieses Jahres haben über 300 Tausend Menschen eine neue Tätigkeit gefunden. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter auf gutem Weg. Im September wurden 26,477 Millionen Personen gezählt – 19 Tausend mehr als im August. Alles in allem ist dies heute ein erfreulicher Tag für den deutschen Arbeitsmarkt.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten