Deutschland: ifo Geschäftsklima – den Gipfel im Blick
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1. Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im August weiter verbessert. Das ifo Geschäftsklima stieg um 0,5 auf 106,7 Punkte (Bloomberg-Median: 105,7 Punkte; DekaBank: 106,7 Punkte). Dahinter verbargen sich ein geringer Rückgang der Geschäftserwartungen um 0,4 auf 105,2 Punkte und ein deutlicher Anstieg der Lagebeurteilung um 1,4 auf 108,2 Punkte. Der Zeiger der um die deutsche Grundskepsis bereinigten ifo-Uhr steht weiterhin klar im Boom-Quadranten.
2. Der leichte Rückgang der Erwartungen ist vor dem Hintergrund der gegenwärtig hohen wirtschaftlichen Aktivität zu sehen. Viel mehr geht nicht. Hinzu kommt, dass es mit dem Ende des Lagerzyklus, dem Auslaufen der Konjunkturprogramme und der im kommenden Jahr an breite gewinnenden Konsolidierung in Europa durchaus die eine oder andere Wolke am Konjunkturhimmel gibt. Daraus aber eine Schlechtwetterfront zu machen, wäre übertrieben.
3. Die Lagebeurteilung konnte nochmals zulegen. Angesichts der guten Auftragsbestände, die die Produktion zeitweise absichert, ist dies für die Industrie nicht überraschend. Interessanterweise zeigt sich eine Divergenz bei der pauschalen Frage nach der Einschätzung der aktuellen Geschäftlage und bei konkreten Fragen nach unternehmerischen Entwicklungen wie in der Einkaufsmanagererhebung. Dort wurden Produktionstätigkeit oder Auftragseingänge schwächer beurteilt als im Juli. Der Einzelhandel betrachtet derzeit mit Freude die wiederentdeckte Konsumlust der Deutschen. Der am Montag veröffentlichte starke Anstieg des Euroland-Konsumklimas im August zeugt davon.
4. Weitere Anstiege des ifo Geschäftsklimas werden immer unwahrscheinlicher. Die Geschäftserwartungen sollten den schwächer werdenden Konjunkturperspektiven folgend abnehmen (Schaubild unten links). Triebkraft hierfür sind die sich etwas eintrübenden Exportperspektiven. Die Lagebeurteilung wird den Erwartungen über kurz oder lang folgen. Ein Rückgang des ifo Geschäftsklimas sollte aber nicht überinterpretiert werden. Wer von einer abnehmenden, aber immer noch ansprechenden wirtschaftlichen Dynamik in diesem Jahr und von zunehmenden Belastungen im kommenden Jahr ausgeht, muss zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass die unternehmerische Stimmung die sehr guten Werte des Sommers nicht halten kann. In unserem Konjunkturbild eines beachtlichen Wachstums von 1,8 % im kommenden Jahr sind sogar (weitergehende) Rückgänge des ifo Geschäftsklimas vorgesehen (Schaubild unten rechts).
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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