Deutschland: Erzeugerpreise sinken rasant
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Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte verringerten sich im Dezember um 1,2 % gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Erwartet wurde nur ein Rückgang um 0,4 %, nach einem Minus von 0,5 % im November.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat lagen die Erzeugerpreise im Dezember um 8,6 % niedriger. Damit hat sich der Rückgang auf Jahressicht wieder beschleunigt. Im November 2023 hatten die Erzeugerpreise um 7,9 % unter dem Vorjahresniveau gelegen. Verantwortlich für den deutlichen Rückgang ist weiterhin ein Basiseffekt aufgrund des hohen Preisniveaus im Vorjahr wegen des Ukraine-Kriegs.
Vor allem die im Vergleich zum Vorjahr stark gesunkenen Energiepreise wirken sich dämpfend auf die Entwicklung der Erzeugerpreise aus. So war Energie im Dezember 2023 um 23,5 % billiger als im Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise lagen die Erzeugerpreise im Dezember um 0,3 % höher als ein Jahr zuvor. Gegenüber November 2023 fielen die Energiepreise im Dezember um 3,7 %.
Vorleistungsgüter waren im November ebenfalls billiger als im Vorjahresmonat, während sich Konsum- und Investitionsgüter im Vergleich zum Vorjahr verteuerten.
Im Jahresdurchschnitt 2023 lagen die gewerblichen Erzeugerpreise 2,4 % niedriger als im Jahresdurchschnitt 2022. Damit wurde der stärkste Rückgang seit dem Jahr 2009 verzeichnet, als die Erzeugerpreise um 4,2 % gegenüber dem Vorjahr gesunken waren. Allerdings lagen die Erzeugerpreise auch 2023 auf einem weiterhin hohen Niveau, weil sie in den beiden Vorjahren sehr stark gestiegen waren. So hatten sich die gewerblichen Erzeugerpreise 2021 um 10,5 % und 2022 um 32,9 % erhöht.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator der Verbraucherpreise und damit der Inflation. Allerdings werden stark steigende oder sinkende Erzeugerpreise meist nicht sofort und vollständig, sondern erst im Laufe der Zeit an die Verbraucher weitergereicht.
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