Deutsches BIP sinkt im zweiten Quartal um 0,3 Prozent
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Von Andreas Plecko
DOW JONES--Die deutsche Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2025 schwächer entwickelt als zunächst berichtet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent. Vorläufig hatten die Statistiker nur ein Minus von 0,1 Prozent gemeldet. Im Jahresvergleich lag das BIP revidiert um 0,2 Prozent höher. Bei der vorläufigen Meldung war ein Plus von 0,4 Prozent genannt worden.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einer Bestätigung der vorläufigen Zahlen gerechnet. Im ersten Quartal war das BIP um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozent.
Die Statistiker berichteten, dass sich anhand der neu verfügbaren Daten insbesondere die Industrieproduktion und das Baugewerbe schlechter als erwartet entwickelt hätten. Zusätzlich sei der private Konsum für das zweite Quartal aufgrund neu vorliegender Informationen zu den Dienstleistungsbereichen wie beispielsweise der Monatsstatistik im Gastgewerbe für Juni nach unten revidiert worden.
Nach dem deutlichen Anstieg im ersten Quartal musste das verarbeitende Gewerbe im zweiten Quartal einen Rückschlag hinnehmen. Die Wirtschaftsleistung sank um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Dabei ging die Produktion in nahezu allen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes zurück. Lediglich bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sowie im Sonstigen Fahrzeugbau konnten gegenüber dem Vorquartal leichte Zuwächse verzeichnet werden.
Die Konsumausgaben insgesamt nahmen im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal um 0,3 Prozent zu. Darunter verzeichnete der private Konsum nur einen geringen Zuwachs von 0,1 Prozent, der damit schwächer ausfiel als in der BIP-Schnellmeldung angenommen. Die Konsumausgaben des Staates nahmen um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.
Die Bruttoanlageinvestitionen gingen im zweiten Quartal mit 1,4 Prozent deutlich zurück, nachdem sie zu Jahresanfang noch leicht gestiegen waren. Die Investitionen in Ausrüstungen - also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - sanken um 1,9 Prozent. Die Investitionen in Bauten nahmen sogar noch etwas stärker um 2,1 Prozent ab.
Auch beim Außenhandel blieben positive Impulse aus: Exportiert wurden im zweiten Quartal insgesamt 0,1 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen als im ersten Quartal. Der Grund hierfür waren rückläufige Warenexporte mit einem Minus von 0,6 Prozent, während die Dienstleistungsexporte um 1,4 Prozent wuchsen. Die Importe von Waren und Dienstleistungen stiegen im Vorquartalsvergleich erneut deutlich um insgesamt 1,6 Prozent.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/kla
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