Deutscher Bank droht Verlust des Langfristratings „A+“
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Frankfurt/ London (BoerseGo.de) - Der Deutschen Bank droht weiteres Ungemach: Die Ratingagentur S&P droht dem deutschen Branchenprimus mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Es bestünden erhebliche Risiken, hieß es zur Begründung: Die Bank sei schlechter kapitalisiert als die Konkurrenz. Das Langfristrating „A+“ der Deutschen Bank setzte S&P auf „CreditWatch negative“. „Wir gehen davon aus, dass die anhaltenden wirtschaftlichen, regulatorischen und rechtlichen Risiken die Entwicklung der Bank weiterhin belasten werden“, urteilten die Bonitätswächter.
Vergangene Woche hatte die Bank zusätzliche Rückstellungen im Höhe von 600 Millionen Euro bekanntgegeben. Zur Begründung verwies das Geldinstitut auf Altlasten für „Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit US-Hypothekenkrediten, das der Non-Core Operations Unit zugeordnet ist, sowie für damit nicht im Zusammenhang stehende regulatorische Untersuchungen“. Insgesamt belaufen sich damit die Rückstellungen im vergangenen Jahr auf 2,4 Milliarden Euro. Das Frankfurter Geldhaus kommt 2012 nur noch einen Nettogewinn 291 Millionen Euro, rund 93 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Wegen der zusätzlichen Rückstellungen verändert sich auch die Kapitaldecke der Bank gegenüber den im Rahmen der vorläufigen Jahreszahlen gemeldeten Kennziffern. Die Kernkapitalquote (Tier 1) nach den neuen Kapitalvorgaben von Basel III rutscht damit per Ende Dezember 2012 um 0,2 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent ab. „Die Kapitalisierung der Deutschen Bank ist unserer Ansicht nach weiterhin niedriger als bei Konkurrenten, trotz einer signifikanten Verbesserung im zweiten Halbjahr 2012“, stellte S&P klar.
Derweil vermeldet die Londoner „Financial Times“, dass der Skandal um Manipulationen des Libor-Zinssatzes die Bank noch lange beschäftigen wird. Frühestens Ende 2013 sei mit einer Einigung mit den Behörden zu rechnen, schreibt die Zeitung. Die Bank habe alleine für mögliche Strafen aus dem Fall rund 500 Millionen Euro zurückgestellt.
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