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12:19 Uhr, 02.01.2014

Deutschen ist die Niedrigzinsfalle bewusst, sie können oder wollen ihr aber nicht entkommen

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld bringt Privatanleger zunehmend in die Bredouille. So bestärkt die letzte EZB-Zinssenkung auf das Rekordtief von 0,25 Prozent die Meinung von mehr als einem Drittel der Deutschen (34,4 Prozent), ihr Geld gar nicht sparen, sondern lieber für größere Anschaffungen ausgeben zu wollen

Frankfurt (BoerseGo.de) – Das anhaltende Niedrigzinsumfeld bringt Privatanleger zunehmend in die Bredouille. So bestärkt die letzte Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf das Rekordtief von 0,25 Prozent die Meinung von mehr als einem Drittel der Deutschen (34,4 Prozent), ihr Geld gar nicht sparen, sondern lieber für größere Anschaffungen ausgeben zu wollen. Jeder Vierte (26,9 Prozent) zieht den Schluss, dass es nichts bringt, das Geld langfristig auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten zu belassen. Denn fast die Hälfte der Deutschen (46,1 Prozent) ist überzeugt, dass die Zinsen langfristig niedrig bleiben werden. Dies zeigt das aktuelle, erste Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management. Hierfür wurden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im September 2013 repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung 1.896 Frauen und Männer ab 20 Jahren zu ihren aktuellen Investments sowie ihren Einstellungen zu Zinsen, regelmäßigen Erträgen („Income“) und Anforderungen an eine gute Geldanlage befragt.

Paradoxerweise wünschen sich trotz des Wissens um die Niedrigzinsfalle mit 57,3 Prozent deutlich mehr als die Hälfte der befragten Deutschen für ihre Geldanlage Sicherheit und tägliche Verfügbarkeit – dafür wollen sie sogar auf eine höhere Rendite verzichten. „Dass viele Privatanleger ihr Erspartes nach wie vor in niedrig verzinsten Anlageformen anlegen und dieses somit einer schleichenden realen Enteignung gleichkommt, ist eine der dringendsten Herausforderungen im aktuellen Niedrigzins­umfeld“, bestätigt Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. „Hier liegt ein großer Beratungsbedarf, denn es gibt nach wie vor Anlageformen, die mehr Ertrag bringen, wenn man nur bereit ist, ein wenig mehr Schwankungsintensität zu ertragen und den Anlagehorizont zu verlängern.“

Rund jeder achte Befragte hat dies bereits erkannt und gibt an, mit einem Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren auch Volatilität aushalten zu können – dafür soll das Kapital aber auch mehr erwirtschaften als ein Tagesgeldkonto. Strategisch, also langfristig mit einem Anlagehorizont von mindestens acht Jahren und womöglich bis zum Rentenalter, möchten sich lediglich 6,7 Prozent der Befragten positionieren – dafür wollen sie aber auch größere Gewinne erzielen, was aber durchaus mit starken Wertschwankungen einhergehen kann. Jeder Zehnte wünscht sich ein flexibel in unterschiedliche Anlageklassen und Regionen investiertes Portfolio, das jederzeit eine attraktive Rendite erzielt. „Dass jeder Siebte bei seinen Wünschen an eine Geldanlage ‚weiß nicht‘ angibt, zeugt aber auch von großer Unsicherheit“, unterstreicht Bradtmöller.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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