Deutsche Unternehmen sind gut positioniert
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Mit ihren jüngsten Leitzins-Senkungen hat die US-Notenbank die internationalen Aktienmärkte etwas beruhigt, eine Stabilisierung ist auch an den Geld- und Kreditmärkten eingetreten. Trotzdem reagieren Investoren weiterhin skeptisch und warten eventuelle Auswirkungen eines schwächeren US-Wachstums auf die europäischen Volkswirtschaften ab. Europäische Aktien haben sich von ihren Tiefständen im August deutlich erholt. Zyklische Unternehmen wie Telekom- und Grundstoffwerte haben sich zuletzt besser als defensive Titel in der Eurozone entwickelt. Schwächer schnitten vor allem der Finanz- und Bausektor ab. Dabei sind auf Unternehmensseite Restrukturierungen einer der wichtigsten Kurstreiber.
Vor allem im deutschen Industriesektor gibt es zahlreiche attraktive Anlagemöglichkeiten. Gerade deutsche Unternehmen sind hervorragend positioniert, um Schwellenländermärkte wie etwa Osteuropa, Asien und Lateinamerika mit aktuell benötigten Investitionsgütern zu beliefern. Ein gutes Beispiel hierfür bietet der Fahrzeug- und Maschinenhersteller MAN. Das Unternehmen, mit neuem Management an Bord, ist für weiteres organisches Wachstum gerüstet – die Bilanz weist zudem einen vergleichsweise geringen Fremdkapitalanteil auf. Angesichts der starken strukturellen Nachfrage in Europa und des hohen Restrukturierungspotenzials durch Produktionsverlagerungen an günstigere Standorte ist die MAN-Aktie unterschätzt. Gute Quartalszahlen und anhaltende Fusionsfantasien sollten von daher den Kurs unterstützen.
Die Bayer AG ist ein zweites deutsches Paradebeispiel für ein derzeit unterbewertetes Unternehmen. Ein guter Ausblick für das operative Geschäft und die stärkere Ausrichtung auf den Gesundheitssektor nach der Akquisition von Schering könnten zu einer Neubewertung der Aktie führen. Rund fünfzig Prozent des Bayer-Umsatzes wird bereits mit Gesundheitsprodukten getätigt, die Börse hat dies aber noch nicht voll anerkannt. Die Werkstoffforschung von Bayer dürfte zudem von steigender Nachfrage in Europa und Asien profitieren. Auch die Pflanzenschutz-Sparte beschert positive Aussichten: steigende Rohstoffpreise erhöhen bereits die Nachfrage für Saat- und Pflanzenschutzprodukte.
Insgesamt bleibt der Ausblick für europäische Volkswirtschaften positiv. Die US-Wirtschaft wird schwächer, in eine Rezession dürfte sie aber nicht absinken. Daher wird es zwar auch in Europa zu einer Verlangsamung des Wachstums kommen, diese Abschwächung dürfte aber nur moderat ausfallen. Die Aktienmärkte Europas sollten sich vor dem Hintergrund starker makroökonomischer Aktivitäten sowohl im Binnengeschäft als auch beim Export gut entwickeln, wenngleich sich im Finanzsektor angesichts der Kreditkrise die Risiken erhöht haben. Die Kreditverknappung könnte auch zu einem Rückgang von Fusions- und Übernahmeaktivitäten führen, die Aufwertung des Euro könnte zudem die Unternehmensgewinne in exportorientierten Branchen belasten. Dennoch sind die Bewertungen bei vielen Einzelwerten derzeit sehr attraktiv, es besteht in ausgesuchten Sektoren weiterhin Potenzial für Gewinnsteigerungen.
Quelle: BlackRock Merrill Lynch
BlackRock Merrill Lynch Investment Managers ist eine der größten börsennotierten Investment-Management-Firmen weltweit. Per Ende Juni 2006 beliefen sich die verwaltete Kundengelder von BlackRock und MLIM insgesamt auf 1,046 Billionen US-Dollar. Das Unternehmen verwaltet Vermögenswerte für institutionelle und private Investoren weltweit mit einer breiten Palette von Anlageprodukten aus den Bereichen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Geldmarkt- und alternativen Investments.
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