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08:15 Uhr, 09.02.2012

Deutsche Telekom bekommt Probleme mit der Medienaufsicht

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Bonn (BoerseGo.de) – Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hegt laut einem Pressebericht Zweifel an der Legalität des Telekom-Angebots 'Liga Total', sollte die Telekom wie geplant auch die Bundesliga-Rechte für klassisches Bezahlfernsehen über Satellit und Kabel erwerben. Der ZAK-Vorsitzende Thomas Fuchs sagte am Mittwoch der Financial Times Deutschland, sollte sich das Volumen der Sportrechte vervielfache, mache das eine Neubewertung nötig.

Die Telekom überträgt die Fußballbundesliga bisher live über Internet und will nun auch für die TV-Übertragungsrechte über Satellit ein eigenes Gebot abgeben, das die Live-Ausstrahlung der Fußballspiele in den Jahren 2013 bis 2017 über Satellit und Kabel ermöglicht. Damit tritt der Bonner Konzern bei einer Auktion direkt gegen den Bezahlsender Sky an. Der von Rupert Murdoch gehaltene Bezahlfernsehsender blättert für die Pay TV-Rechte bislang rund 250 Millionen Euro pro Spielzeit hin. Bis diesen Donnerstag müssen die Sender bei der Bundesliga verbindlich ihre Teilnahme an der Ausschreibung für die TV-Rechte ab der Saison 2013/14 abgeben

Die Telekom gilt im medienrechtlichen Sinne -da der Bund Anteile hält- als staatsnah und darf deshalb selbst kein TV-Programm ausstrahlen. Das Verbot für Unternehmen mit Staatsbeteiligung, eigene Fernsehprogramme anzubieten, soll den Einfluss des Staates auf die politische Meinungsbildung eindämmen. Das Angebot 'Liga Total' bekam die Lizenz 2009 nur deshalb, weil die Telekom Produktion und Redaktion der Fußballübertragungen an das Privatunternehmen Constantin Medien auslagerte. "Die Genehmigung war 2009 kein Selbstgänger", so Fuchs. Nun befürchten die Aufseher, der Einfluss der Telekom auf den Partner Constantin könnte zu groß werden, sollte sich der Telefonkonzern mehr Fußballrechte sichern. "Es ist unstrittig, dass die Telekom selbst keine Sendelizenz bekommen würde,“ betonte Fuchs.

Für die Telekom gehört das Internet-Fernsehen zu den Wachstumsfeldern des Konzerns. Allerdings kann sie ihren mehr als 100 000 Satelliten-Kunden das 'Liga Total'-Paket nicht anbieten, weil sie derzeit die Rechte für die Ausstrahlung über Satellit nicht besitzt. Für Sky sind die Fußball-Rechte überlebensnotwendig. Vergangene Woche hat der Sky-Hauptaktionär News Corp. dem Pay-TV-Anbieter eine zusätzliche Finanzierung über 300 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Sky gewinnt mit Live-Fußball einen großen Teil seiner zahlenden Kunden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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