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09:58 Uhr, 12.04.2013

Deutsche Post verabschiedet sich von der "De-Mail"

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Bonn (BoerseGo.de) - Die Deutsche Post steigt aus dem E-Mail-Standard "De-Mail", dem staatlich geförderten elektronischen Behördenbrief, schon vor dem Start wieder aus. Grund sind ungeklärte Datenschutzbestimmungen. Solange der Gesetzgeber an den Bestimmungen für das Identifizierungsverfahren festhalte, habe die De-Mail für die Post keinen Sinn, sagte E-Postbrief-Chef Ralph Wiegand der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag).

Grund ist das Postident-Verfahren, mit dem die Post bei der Registrierung der Kunden deren Identität erfasst. Dies sieht das De-Mail-Gesetz indes nicht vor. „Das Postident-Verfahren hat sich seit 17 Jahren bewährt. Davon werden wir nicht abrücken, nur um einem unglücklich formulierten Gesetz zu genügen“, sagte Wiegand der FAZ. Das Geldwäschegesetz und das Signaturgesetz sähen die Erfassung dieser Daten sogar ausdrücklich vor.

Der Konzern will sich nun ganz auf seinen eigenen digitalen E-Postbrief konzentrieren und diesen mit neuen Funktionen für Privatkunden attraktiver machen. Als weitere De-Mail-Anbieter verbleiben die Deutsche Telekom, United Internet und Mentana-Claimsoft.

Derweil hat der Bund seine Sperrminorität als Großaktionär der Deutschen Post aufgegeben. Die von der Staatsbank KfW gehaltene Post-Beteiligung sei auf 24,89 Prozent gefallen, teilten Deutsche Post und KfW am Mittwoch mit. Mehrere Investoren nutzten den jüngsten Kursanstieg der Post-Aktie und tauschten am Dienstag ihre Wandelanleihe aus dem Jahr 2009 in Dividendenpapiere. Damit fiel die Beteiligung des Bundes von 25,5 Prozent unter die 25-Prozent-Schwelle.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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