Analyse
08:00 Uhr, 11.12.2023

DEUTSCHE KONSUM REIT - Elgeti lässt die DKR hängen

Kann Elgeti nicht zahlen oder will er nicht zahlen? Während vor einigen Monaten wohl Letzteres noch der Fall gewesen sein könnte, müssen Anleger mittlerweile wohl vom Worst-Case-Szenario ausgehen.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Konsum REIT-AG - WKN: A14KRD - ISIN: DE000A14KRD3 - Kurs: 2,730 € (L&S)

Elgeti hat nicht das Geld, um seine Schulden bei der DKR zu bedienen. Die Zukunft der Obotritia ist mehr als fraglich. Jedenfalls bleibt die Forderung der DKR gegen Elgeti künftig vollumfänglich bestehen.

Früherer Bericht zur Situation

63 Mio. EUR im Feuer

Kurz zur Historie: Großaktionär Rolf Elgeti hatte vor einigen Jahren für seine Gesellschaft Obotritia Geld bei der DKR geliehen. Dieses Geld sollte eigentlich bis zum 30. September 2023 zurückgezahlt werden. Zuletzt war eine Forderung von 63 Mio. EUR offen. In der Meldung vom 2. Oktober sprach die DKR von 62,5 Mio. EUR offenen Forderungen. Am 24. November waren es dann 65,7 Mio. EUR, von denen 55 % wertberichtigt werden sollten.

Die Meldung vom 9. Dezember besagt jetzt wieder nur noch eine offene Forderung von 63 Mio. EUR. Was auch immer: Diese Forderung bleibt jedenfalls weiter säumig. Es erfolgt eine Stundung bis zum 30. Juni 2025. Spätestens dann soll die Rückzahlung erfolgen. Verzinst wird die ganze Sache in Höhe der gesetzlichen Verzugszinsen, das sind derzeit 12,12 % pro Jahr. Die Obotritia-Nachranganleihe notierte zuletzt noch bei 2 % des Nennwertes. DKR-Aktionäre müssen hoffen, dass dies nicht die tatsächliche Lage der Gesellschaft abbildet, sonst dürfte das Geld wohl endgültig weg sein.

Was hat Elgeti mit all dem Geld gemacht? Ich vermute, er hat es verzockt. Beliebte Unternehmen von Elgeti waren Staramba/NEXR, die sich an der virtuellen Realität versucht hatten, oder Compleo, die Ladegeräte für E-Autos herstellten. Das meiste davon ist pleite. Das Image von Elgeti dürfte ebenso angekratzt sein wie das von René Benko dieser Tage. Neue Geldgeber zu finden, dürfte schwer sein.

Fazit: Wenn es dabei bleibt, sollte die DKR auch diesen Schock überleben. Das Portfolio erweist sich glücklicherweise als stabil. Allerdings dürften Anleger auch mittelfristig ihre DKR-Aktien nur mit massiven Abschlägen auf den fairen Wert losbekommen. Ein weißer Ritter, der Elgeti seine Aktien abnimmt, wäre wohl für außenstehende Aktionäre die beste Nachricht. Elgeti hielt zuletzt noch rund 30 % der ausstehenden Aktien. Die haben rein rechnerisch immerhin aktuell noch einen Gegenwert von etwa 30 Mio. EUR.

Weitere Analysen & News zur DKR-Aktie unserer Redaktion findest Du hier

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 74,39 79,21 81,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,74 -4,01 -0,12
KGV 2 - -
Dividende je Aktie in EUR 0,40 0,00 0,00
Dividendenrendite 14,29% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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