Analyse
10:00 Uhr, 01.12.2022

DEUTSCHE BETEILIGUNG AG - Ziemlich gerupft, aber mit Optimismus in die Zukunft

Die Vielzahl an globalen Herausforderungen im letzten Jahr hat im Portfolio der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) deutliche Spuren hinterlassen. Der Private Equity-Spezialist hat heute die finalen Zahlen zum Geschäftsjahr 2021/2022 vorgelegt.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Beteiligungs AG - WKN: A1TNUT - ISIN: DE000A1TNUT7 - Kurs: 29,200 € (XETRA)

Die niedrigeren Multiplikatoren an den Kapitalmärkten führten dazu, dass die Bewertungen bei den Beteiligungsunternehmen entsprechend angepasst werden mussten. Daraus resultierte ein Ergebnis im Segment Private Equity-Investments von minus 111,3 Mio. EUR. Im Vorjahr wurde in diesem Bereich noch ein positives Ergebnis in Höhe von 167,7 Mio. EUR ausgewiesen. Folglich ging der Nettovermögenswert auf 573,7 (Vorjahr 678,5) Mio. EUR zurück.

Im zweiten Segment Fondsberatung wurde mit 15,4 (VJ 18,0) Mio. EUR erneut ein positiver Ergebnisbeitrag erzielt. Unter dem Strich stand ein tiefrotes Konzernergebnis von minus 97,6 (VJ 185,1) Mio. EUR. Das Ergebnis je DBAG-Aktie lag bei minus 5,19 (VJ 10,76) EUR. Dennoch soll eine Dividende in Höhe von 0,80 (VJ 1,60) EUR pro Aktie ausgeschüttet werden.

Ein erfreulicher Exit gelang bei der Beteiligung Cloudflight. Nach einer Haltedauer von ca. drei Jahren hat die DBAG das eingesetzte Kapital mehr als vervierfacht. Die Ausrichtung des Portfolios auf zukunftsträchtige Branchen wird auch weiterhin fortgesetzt. So wurden zuletzt Beteiligungen am IT-Serviceunternehmen akquinet, am Ingenieurdienstleistungs- und Softwareunternehmen in-tech, am Datenzentrumsbetreiber Green Datahub sowie am Hersteller von computergestützten Fräsmaschinen vhf-Gruppe eingegangen.

Optimistischer Ausblick

Der DBAG-Vorstand geht in seinem Bericht davon aus, dass das makroökonomische Umfeld weiter anspruchsvoll bleiben wird. Aufgrund der geplanten Umsetzung der Wertsteigerungsstrategie zeigt man sich dennoch zuversichtlich, dass sich die Portfoliounternehmen positiver entwickeln werden als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Für 2022/2023 wird daher mit einem Zuwachs des Nettovermögenswertes im zweistelligen Bereich gerechnet. In der Fondsberatung wird von einem stabilen Ergebnis ausgegangen. Das Ergebnis soll somit wieder deutlich positiv ausfallen und über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegen. Erfreulich gestaltet sich auch der Dividendenausblick, denn für das laufende Geschäftsjahr wird wieder eine Dividende von 1,60 EUR angestrebt.

Fazit: Die DBAG musste 2021/2022 ziemlich Federn lassen, was für dieses Geschäftsmodell nicht ungewöhnlich ist. Dass dennoch eine Dividende an die Aktionäre ausgezahlt wird, zeigt zum einen eine gewisse Wertschätzung der Anteilseigner und zum anderen unterstreicht es den Optimismus des Managements, dass das laufende Geschäftsjahr wieder mit deutlich schwarzen Zahlen abgeschlossen werden kann. Im Private Equity-Bereich bleibt die DBAG-Aktie ein Basisinvestment. An schwächeren Tagen kann zugegriffen werden.

Jahr 2020/2021 2021/2022 2022/2023e*
Konzernergebnis in Mio. EUR 185,10 -97,60 60,00
Ergebnis je Aktie in EUR 10,76 -5,19 3,20
KGV 3 -6 9
Dividende je Aktie in EUR 1,60 0,80 1,60
Dividendenrendite 5,48 % 2,74 % 5,48 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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