Deutsche Bank warnt vor Dax-Absturz
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Hamburg (BoerseGo.de) - Der Dax erklimmt seit Mitte Juli fast jede Woche ein neues Jahreshoch. Doch die künftige Wirtschaftslage spiegelt der Leitindex womöglich nicht mehr wider. Norbert Walter warnt jetzt sogar vor einem Rückschlag. Die Rezession sei noch lange nicht vorbei. "Derzeit verführt die Abwrackprämie Analysten dazu, von Aufschwung zu sprechen", zitiert das Nachrichtenmagazin "Spiegel" den Deutsche-Bank-Chefvolkswirt. Das werde wohl von Konjunkturdaten im dritten Quartal gestützt, räumt Walter ein, dies sei aber "nur eine kurze Aufwärtsbewegung auf der Talsohle", glaubt er. Deshalb doziert er: "Wir haben nicht die Rezession hinter uns gelassen, sondern nur "das erste U".
Damit spielt Walter laut "Spiegel" auf die Debatten der vergangenen Monate an: Volkswirte diskutierten, ob die Rezession eine V-Form (kurzer Absturz und dann schnelle Erholung) annehmen würde, oder wie ein U einen längeren Weg durch ein tiefes Tal beschreitet. Die U-Sicht hat sich inzwischen weithin durchgesetzt.
Doch Walter ist noch skeptischer: "Die Weltwirtschaft wird einen Zyklus in Form eines 'Triple-U' erleben". Das heißt, zwei von drei solcher schmerzhaften U-Krisen in direkter Folge stehen erst noch bevor. Nummer zwei werde durch die steigende Arbeitslosigkeit als Folge der gekürzten Produktion ausgelöst, was für "niedrigere Einkommen und schwächere Einzelhandelsumsätze im europäischen Winter" sorge. Und dann komme Nummer drei. Das dritte "U" schlägt Walter zufolge zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2010 ein, "sobald die Zentralbanken anfangen, aus der Stimulierungspolitik auszusteigen".
Walter geht davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve "um Ostern" beginnen werde, die Geldmenge wieder zu reduzieren und die Zinsen zu erhöhen. Das Ziel: eine Mega-Inflation vermeiden. Der Nachteil: Die Konjunktur wird abgewürgt.
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