Deutsche Bank: Staatsschuldenkrise verdunkelt Bilanz
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Deutsche Bank hadert mit ihrem Ergebnis-Akzelerator, dem Investmentbanking. Der Vorsteuergewinn der einst so gewinnträchtigen Sparte ist im zweiten Quartal um 60 Prozent auf nunmehr 357 Millionen Euro abgesackt. Bemerkenswert: im klassischen Privatkundengeschäft wurde im Berichtsquartal mehr Geld verdient. Das Institut gab am Dienstagmorgen sein endgültiges Zahlenset zum Zeitraum April bis Juni heraus. Der neue Vorstandschef Anshu Jain, selbst jahrelang dem Handelsgeschäft vorstehend, hat am Dienstag betont, auch eine schnelle Erholung sei nicht in Sicht. „Die Europäische Staatsschuldenkrise belastet weiterhin das Investorenvertrauen und die Kundenaktivitäten über alle Geschäftsbereiche hinweg“, erklärte Jain zusammen mit seinem Co-Chef Jürgen Fitschen bei der Vorlage des vollständigen Zwischenberichts am Morgen.
Dass die Quartalszahlen mau ausfallen würden, hatte der deutsche Branchenprimus bereits vor einer Woche angekündigt. Im Geschäft mit Privatkunden schrumpfte der Vorsteuergewinn im zweiten Quartal zwar ebenfalls, aber „lediglich“ um 13 Prozent auf 398 Millionen Euro. Der Konzerngewinn vor Steuern halbierte sich auf 960 Millionen Euro, unterm Strich standen noch rund 660 Millionen Euro. Die Erträge gingen im Quartalsvergleich um 6 Prozent auf rund 8 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr lag der Umsatz noch bei 8,5 Milliarden Euro.
Die Risikopositionen wurden im abgelaufenen Quartal aber zurückgefahren. Das Engagement in spanischen Staatsanleihen stand per Ende Juni nur noch bei 873 Millionen Euro. Drei Monate zuvor hatte die Deutsche Bank noch knapp 1,4 Milliarden Euro an Bonds des wackligen Euro-Landes in den Büchern stehen. Auch in den übrigen Krisenstaaten wurden die Pakete reduziert. In Portugal hält die Bank noch 143 Millionen, in Irland 338 Millionen und in Griechenland 35 Millionen Euro an Papieren. Lediglich in Italien wurde das Engagement im zweiten Quartal erhöht (von 2 auf 2,5 Mrd. Euro).
Der Vorstand hat am Dienstag zudem angekündigt, die neuen Kapitalanforderungen Basel III weiterhin ohne Kapitalerhöhung meistern zu wollen. Die Kernkapitalquote solle Anfang 2013 bei 7,2 (Ende Juni 10,2) Prozent liegen. Das wäre ausreichend, um die Auflagen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen. Zahlreiche Konkurrenten halten jedoch noch mehr Kapital bereit.
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