Deutsche Bank kommt nicht in die Gänge
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Mit Spannung haben die Kapitalmarktteilnehmer die Quartalszahlen der Deutschen Bank erwartet. Sie wurden enttäuscht. Denn der Gewinn des größten deutschen Geldinstituts ist im Zeitraum Juli bis September massiv eingebrochen. Unter dem Strich verdienten die Frankfurter 41 Mio. EUR. Vor einem Jahr waren es noch 747 Mio. EUR. Zum einen rutschte der Gewinn des Investmentbankings wegen eines schwachen Anleihegeschäfts ab. Zum anderen gingen die Erträge auch wegen des beschleunigten Abbaus von Risikopositionen um 10 % auf 7,75 Mrd. EUR zurück. Vor Steuern stand noch ein Gewinn von mageren 18 Mio. EUR, satte 98 % weniger als zwölf Monate zuvor. Damit verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten.
Als größter Belastungsfaktor stellten sich einmal mehr die juristischen Altlasten heraus. Das Institut erhöhte seine Rückstellungen für die Rechtsrisiken um 1,2 Mrd. auf 4,1 Mrd. EUR. Analysten hatten nicht mit einem so deutlichen Anstieg der Vorsorge gerechnet. Bereits in der ersten Jahreshälfte hatte die Bank gut 760 Mio. EUR für ihre juristischen Altlasten reserviert. Hinzu könnten dem aktuellen Quartalsbericht zufolge im schlimmsten Fall weitere Belastungen von 1,3 Mrd. EUR kommen, für die der deutsche Branchenprimus noch keine Vorsorge in der Bilanz getroffen hat.
Die milliardenschweren Vergleichsverhandlungen von J.P. Morgan und der Bank of America in den USA lassen auch für die Deutsche Bank nichts Gutes erahnen. Dabei geht es vor allem um zweifelhafte Geschäfte mit Hypothekenpapieren aus der Zeit vor der Finanzkrise. Bei diesen Geschäften war auch die Deutsche Bank mit von der Partie. Hinzu kommen mögliche Strafen etwa im Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze sowie die Endlosgeschichte um die Pleite des Kirch-Medienimperiums.
Angesichts dieser Risikofaktoren ist es kein Wunder, dass die Aktie der Deutschen Bank nicht in die Gänge kommt. Während der DAX beinahe täglich ein neues Allzeithoch markiert, zählt die Deutsche-Bank-Aktie zu den Underperformern. Seit Silvester beträgt das Plus gerade mal knapp 8 %. Bei genauer Betrachtung ist mit dem Titel schon seit längerer Zeit kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Das Allzeithoch von knapp 108 EUR stammt aus dem Jahr 2007, und damit – wie könnte es anders sein – aus den Zeiten vor der Finanzkrise. Selbst das Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2010 von gut 55 EUR liegt mehr als 50 % entfernt.
In der kurz- bis mittelfristigen Betrachtung zeichnet sich ein seit rund einem Jahr bestehender Seitwärtstrend zwischen 30 und 38 EUR ab. Zwar ist der Titel aktuell in Richtung der oberen Begrenzung dieses Korridors unterwegs. Doch derzeit deutet wenig daraufhin, dass es der Aktie demnächst gelingt, den Widerstand zu knacken. In dieser Situation bergen Inline-Optionsscheine beste Renditechancen. Bei der Auswahl sollten sich Anleger an den genannten Kursmarken orientieren. Sehr spannend ist vor diesem Hintergrund ein Inliner mit den KO-Levels 31 EUR und 39 EUR. Wenn die Aktie stets zwischen den beiden Marken bleibt, wirft das Papier eine Rendite von 23,3 % ab. Da das Papier nur noch bis 20. Dezember 2013 läuft, könnte die Rechnung aufgehen.
Bei länger laufenden Spekulationen sollte gerade auf der Oberseite auf einen größeren Risikopuffer geachtet werden. Denn früher oder später könnte die Aktie der Deutschen Bank trotz aller Risikofaktoren von der Rekordfahrt des deutschen Leitindex angesteckt werden. Es bietet sich ein bis März 2014 laufender Schein mit den KO-Levels 30 EUR und 44 EUR an. Während die untere Marke 15,7 % entfernt liegt, beträgt das Sicherheitspolster auf der Oberseite 23,7 %. Aufpassen sollten Anleger, wenn die Deutsche-Bank-Aktie die Marke von 38 EUR überwindet. Sollte es im Anschluss sogar über 40 EUR nach oben gehen, sollte der Inliner besser verkauft werden. Denn dann steigt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs und somit eines Barrierebruchs enorm.
Zwei interessante Inline-Optionsscheine auf die Deutsche Bank:
ISIN |
Emittent |
Laufzeit |
unteres/oberes KO-Level |
Briefkurs aktuell |
Maximale Rendite |
DE000SG4PBZ6 |
Société Générale |
20.12.2013 |
31,00 / 39,00 EUR |
8,11 EUR |
23,3 % (219,1 % p.a.) |
DE000SG4GB43 |
Société Générale |
21.03.2014 |
30,00 / 44,00 EUR |
7,33 EUR |
36,4 % (111,8 % p.a.) |
"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."
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