Deutsche Bank: Fitschen hält Razzien für "völlig überzogen"
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Deutsche Bank steht im Kreuzfeuer: Der Verdacht: schwerer Umsatzsteuerbetrug. Hunderte Beamte durchsuchten die Frankfurter Zentrale. Deutsche Bank-Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen geht nach den Razzien nun in die Offensive. Die Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage, sagte Fitschen im Interview mit dem „Handelsblatt“. „Meines Erachtens war das Vorgehen der Staatsanwaltschaft überzogen.“ Er wundere sich, dass es überhaupt „zu einem solchen Verfahren kommen konnte“.
Die Behörden werfen dem Banker vor, sich mit seiner Unterschrift unter die Umsatzsteuererklärung des Jahres 2009 des besonders schweren Steuerbetrugs schuldig gemacht zu haben. „Ich fühle mich ungerecht behandelt“, sagte Fitschen dem Handelsblatt. Er bedaure es andererseits aber, dass die Bank mit den hausinternen Ermittlungen „noch nicht weiter“ gekommen ist.
Geldwäsche, Steuerhinterziehung, versuchte Strafvereitelung: die Vorwürfe gegen Mitarbeiter der Deutschen Bank sind heftig. Schon 2010 gab es in diesem Zusammenhang eine Razzia bei dem Institut. Im Dezember 2011 wurden sechs Männer einer internationalen Bande verurteilt, mit denen Deutsche-Bank-Mitarbeiter kooperiert haben sollen. Am Mittwoch durchsuchten Fahnder erneut Geschäftsräume in Frankfurt. Gegen fünf Mitarbeiter erging Haftbefehl wegen des Verdachts auf Geldwäsche und versuchte Strafvereitelung, die Zahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 25. Die Ermittlungen zum Umsatzsteuerbetrug richten sich auch gegen Konzernchef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause, weil diese die Umsatzsteuererklärung 2009 der Bank unterzeichneten.
Fitschen zeigt sich nun versöhnlich: „Wir werden entsprechende Vorschläge der Staatsanwaltschaft gerne prüfen, um die Effizienz der Zusammenarbeit in beiderseitigem Interesse zu verbessern.“ Unterdessen gibt es in der Affäre um die Steuerhinterziehung neue Vorwürfe gegen das Institut. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ sollen in der Bank Unterlagen vernichtet worden sein, die für die Aufklärung des Falles nötig gewesen wären. Die Staatsanwaltschaft vermute, dass E-Mails zu den mutmaßlich kriminellen Geschäften vernichtet wurden, schreibt die Zeitung am Freitag. Die Deutsche Bank erklärte, niemand habe manipuliert.
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