Fundamentale Nachricht
13:02 Uhr, 23.09.2014

Deutsche Bank Co-Chef Fitschen angeklagt - Siemens wird wenig disziplinierte Unternehmensführung vorgeworfen

Der deutsche Aktienmarkt leidet am Dienstag unter schwachen Konjunkturdaten aus Europa. Die dortige Industrie kommt laut Stimmungsindikatoren nicht in Tritt. Anders sieht es hingegen wieder in China aus.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • DAX
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DAX

Positive Konjunkturdaten aus China - dort ist der HSBC-Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes überraschend angestiegen, stützten den deutschen Aktienmarkt am Vormittag bis zur Veröffentlichung der europäischen Pendant-Indizes. In der Eurozone verschlechterte sich die Stimmung in den Unternehmen im September weiter. Der Einkaufsmanagerindex rutschte auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Zuviel für das Sentiment am Markt, der deutsche Leitindex drehte ins Minus. Gegen Mittag gibt der Dax über ein Prozent ab.

Charttechnik

Mit dem heutigen Einbruch hat der Dax die letzten offenen Gaps aus der Aufwärtsbewegung in der letzten Woche geschlossen. Zwar notiert der Index noch oberhalb der 9.580iger Marke und damit im bullischen Bereich des Tagescharts, aber Intraday zeichnet sich ein kritischeres Bild. Kurzfristig könnte sich jedoch die Abwärtsbewegung oberhalb von 9.580 Punkten auspendeln und eine Erholung am Nachmittag einsetzen. Erste Widerstände lauern bei 9.720 Punkten.

Thema des Tages

Der viel beachtete HSBC-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in China ist im September auf 50,5 Zähler, nach 50,2 Punkten im August, angestiegen. Ökonomen hatten einen Rückgang auf die Marke von 50,0 erwartet.

Im September verbesserte sich der Subindex zur Auftragslage bei den befragten Unternehmen, wodurch die Komponente zum Orderbestand gegenüber dem August-Wert von 51,3 jetzt auf 52,3 zulegte. Deutlicher nahmen die Auslandsaufträge zu, bei denen das Ergebnis auf 53,9 Zähler kletterte, von 51,9 Punkten im August. Demgegenüber sackte die Beschäftigungskomponente erneut ab und ging auf 46,9 nach 47,4 im Vormonat zurück. Die Subkomponente präsentiert sich damit fast schon so tief wie zu Zeiten der globalen Finanzkrise.

Insgesamt signalisiert der Frühindikator, dass sich der Industriesektor zwar stabilisiert, dabei aber nur eine geringe Dynamik aufweist. HSBC-Chefökonom Qu Hongbin sagte: "Insgesamt deuten die Daten weiter auf eine mäßige Ausweitung hin." Der Abschwung im Immobiliensektor sei unverändert das größte Risiko. Es werde weiter eine geldpolitische Lockerung durch die Zentralbank erwartet, um die Erholung zu beschleunigen.

Aktien im Blick

Aktien der Deutschen Bank geraten unter Messer (-2,03 %). Der amtierende Co-Chef Fitschen ist wegen (vorgeblich) versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren angeklagt worden.

Siemens verlieren 1,36 %. Barclays äußerte sich skeptisch zu den Papieren. Seit der neue CEO im Amt ist, habe er zwei Zukäufe in Milliardenhöhe angeleiert, die jeweils die selbst gesteckten Renditevoraussetzungen nicht erfüllt hätten.

Goldman Sachs strich die Verkaufsempfehlung für United Internet und verdoppelte das Kursziel von 20,40 auf 40,00 Euro. Die Aktie zieht gegen den Markttrend leicht um 0,06 % an.

Konjunktur

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fällt im September um 0,2 auf 52,3 Punkte. Ökonomen hatten mit keiner Veränderung gerechnet.

Der französische Einkaufsmanagerindex legt im September auf 48,8 nach 46,9 Zählern im August zu. Der Index des Dienstleistungssektors fiel auf 49,4 statt der vom Markt prognostizierten 50,2 Zähler. In Deutschland zeigte sich ein umgekehrtes Bild eines besseren Indexwertes des Service-Sektors als erwartet worden war, während die Werte für das Produzierende Gewerbe schwächer ausfielen. Mit 50,3 Zählern liegt der Wert beim Verarbeitenden Gewerbe nun nur noch marginal über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern.

Währungen

Der US-Dollar fällt nach den schwachen US-Bestandsimmobilienverkäufen vom Montag gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Pfunds) weiter zurück. EUR/USD erholt sich vom gestern erreichten frischen 14-Monatstief bei 1,2814 bislang bis 1,2885 im Hoch.

USD/JPY fällt weiter von seinem am 19. September bei 109,46 erreichten Sechsjahreshoch zurück und notierte bislang bei 108,23 im Tief. AUD/USD erholt sich dank des überraschenden Anstiegs des chinesischen HSBC-PMI von seinem zu Wochenbeginn bei 0,8850 erreichten Siebenmonatstief und erreichte bislang 0,8923 im Hoch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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