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14:25 Uhr, 19.11.2012

Deutsche Bank-Chef Fitschen warnt vor Trennbankensystem

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Frankfurt (BoerseGo.de) – Der Co-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen hat vor der Einführung eines Trennbankensystems gewarnt. Das Trennbankensystem würde Europa nach Ansicht von Deutsche-Bank-Chef Fitschen zurückwerfen. Dabei warnte Fitschen vor ungleichen Regeln für Banken in Europa und anderen wichtigen Wirtschaftsräumen. „Der
Wunsch, den Anleger zu schützen, teilen wir alle. Der ist aber nicht zwingend durch dieses Trennbankensystem erfüllt."

Auch Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger zeigte sich zuvor bereits skeptisch bezüglich eines Trennbanken-Systems. „Sie brauchen einen ganzen Instrumentenkasten. Da wird ihnen ein Trennbankensystem vielleicht zehn Prozent bringen, aber es wird nicht der Stein der Weisen sein“.

Eine elfköpfige EU-Expertengruppe unter der Führung des finnischen Zentralbankchefs Erkki Liikanen hatte die Spaltung von Großbanken in separate Einheiten vorgeschagen. Riskante Teile des Investmentbankings sollen demnach rechtlich strikt vom Kredit- und Einlagengeschäft getrennt werden. Dadurch soll vermieden werden, dass Banken Verluste aus riskanten Geschäften mit dem Ersparten ihrer Kunden kompensieren und letztlich die Steuerzahler strauchelnde Banken retten müssen.

Fitschen kritisierte außerdem die Bestrebungen der USA, die Basel III Regelungen ab 1. Januar 2013 nicht umsetzen zu wollen: „Es kann nicht sein, dass man fünf vor zwölf wieder so eine Diskussion vom Zaun bricht.“ Nach Ansicht des Vizechefs der US-Bankenaufsicht FDIC, Thomas Hoenig, sind die geplanten internationalen Kapitalregeln für Banken in ihrer aktuellen Form nicht tragbar. Basel III sollte aufgegeben werden, forderte Hoenig daher im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (Montag). „Das neue Regelwerk wird das Bankensystem nicht sicherer machen. Ich würde sogar behaupten, es wird es anfälliger machen“.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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