Deutsche Aktien: Endlich keine Underperformer mehr?
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An positiven Nachrichten mangelt es in Deutschland eigentlich nicht. Die Arbeitslosigkeit ist so tief wie noch nie in der jüngeren Geschichte. Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre brachte dem Land die Bezeichnung Konjunkturlokomotive Europas. Was hat es dem Aktienmarkt geholfen? Wenig.
Über einen langen Zeitraum konnte man mit deutschen Aktien keinen Blumentopf gewinnen (Grafik 1). Im Vergleich zu US-Aktien bleiben deutsche Aktien zurück. Die Indizes scheinen zwar derzeit gar nicht so weit voneinander entfernt zu sein, doch das liegt vor allem daran, dass der Anfangspunkt nicht der gleiche ist.
Im Verhältnis haben deutsche Aktien massiv underperformt. Das ist seit Jahrzehnten der Fall. Das Verhältnis ist seit jeher absteigend. Das ändert allerdings nichts daran, dass es auch immer wieder Zeiten gibt, in denen es zu einer Outperformance kommt. Das zeigte sich etwa zur Jahrhundertwende beeindruckend.
Die Underperformance der letzten Jahre lässt sich benennen: Banken. Die Aktienkurse deutscher Banken sind bestenfalls zum Weinen. Grafik 2 zeigt den Kurs der Deutschen Bank. Neue Allzeittiefs – und das mitten in der Hochkonjunktur – sind einfach nicht hilfreich, um Outperformance zu generieren.
Inzwischen fragt man sich, wie lange das noch so weitergehen soll und kann. Irgendwann muss doch auch im Finanzsektor einmal ein Boden erreicht sein. So manche US-Großbank kann deutsche Großbanken mit einem einzigen Quartalsgewinn aufkaufen. Die Marktkapitalisierung der „Großbanken“ ist in Deutschland winzig.
Ein Turnaround bei Bankaktien würde dem Gesamtmarkt helfen. Aber auch darüber hinaus zeigt sich in diesen Tagen ein interessantes Bild, welches an eine Umkehr denken lässt. Die relative Performance deutscher Aktien war in den letzten Monaten stark negativ. Dadurch gelangt das Ausmaß der Underperformance an den unteren Rand der Range der letzten 15 Jahre (Grafik 3).
Man darf sich eine gewisse Hoffnung machen, dass es in den kommenden Monaten für deutsche Aktien gut läuft. Von alleine kommt das natürlich nicht. Auch das Umfeld muss stimmen. Dieses war zuletzt freundlich. Was aber am Ende zu einem Durchbruch verhelfen könnte, ist ein Ende des Handelskonfliktes der USA mit China und mit der EU.
Deutsche Unternehmen sind Exportunternehmen. Es hilft ihnen nur bedingt, wenn die Arbeitslosigkeit in Deutschland selbst niedrig ist. Es schadet natürlich auch nicht. Für die Unternehmensgewinne der Dax Unternehmen ist die konjunkturelle Entwicklung im Ausland jedoch mindestens ebenso wichtig.
Der globale Handel hat 2018 einen herben Dämpfer erlitten. Ein Ende des Handelskonfliktes würde Wunder bewirken. Dieser Rückenwind kann deutsche Aktien zum Wunderkind des Jahres werden lassen. Leider liegt es nicht in unseren Händen.
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