Kommentar
18:57 Uhr, 22.01.2019

Deutsche Aktien: Endlich keine Underperformer mehr?

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

An positiven Nachrichten mangelt es in Deutschland eigentlich nicht. Die Arbeitslosigkeit ist so tief wie noch nie in der jüngeren Geschichte. Das Wirtschaftswachstum der letzten Jahre brachte dem Land die Bezeichnung Konjunkturlokomotive Europas. Was hat es dem Aktienmarkt geholfen? Wenig.

Über einen langen Zeitraum konnte man mit deutschen Aktien keinen Blumentopf gewinnen (Grafik 1). Im Vergleich zu US-Aktien bleiben deutsche Aktien zurück. Die Indizes scheinen zwar derzeit gar nicht so weit voneinander entfernt zu sein, doch das liegt vor allem daran, dass der Anfangspunkt nicht der gleiche ist.


Im Verhältnis haben deutsche Aktien massiv underperformt. Das ist seit Jahrzehnten der Fall. Das Verhältnis ist seit jeher absteigend. Das ändert allerdings nichts daran, dass es auch immer wieder Zeiten gibt, in denen es zu einer Outperformance kommt. Das zeigte sich etwa zur Jahrhundertwende beeindruckend.

Die Underperformance der letzten Jahre lässt sich benennen: Banken. Die Aktienkurse deutscher Banken sind bestenfalls zum Weinen. Grafik 2 zeigt den Kurs der Deutschen Bank. Neue Allzeittiefs – und das mitten in der Hochkonjunktur – sind einfach nicht hilfreich, um Outperformance zu generieren.

Inzwischen fragt man sich, wie lange das noch so weitergehen soll und kann. Irgendwann muss doch auch im Finanzsektor einmal ein Boden erreicht sein. So manche US-Großbank kann deutsche Großbanken mit einem einzigen Quartalsgewinn aufkaufen. Die Marktkapitalisierung der „Großbanken“ ist in Deutschland winzig.

Ein Turnaround bei Bankaktien würde dem Gesamtmarkt helfen. Aber auch darüber hinaus zeigt sich in diesen Tagen ein interessantes Bild, welches an eine Umkehr denken lässt. Die relative Performance deutscher Aktien war in den letzten Monaten stark negativ. Dadurch gelangt das Ausmaß der Underperformance an den unteren Rand der Range der letzten 15 Jahre (Grafik 3).

Man darf sich eine gewisse Hoffnung machen, dass es in den kommenden Monaten für deutsche Aktien gut läuft. Von alleine kommt das natürlich nicht. Auch das Umfeld muss stimmen. Dieses war zuletzt freundlich. Was aber am Ende zu einem Durchbruch verhelfen könnte, ist ein Ende des Handelskonfliktes der USA mit China und mit der EU.

Deutsche Unternehmen sind Exportunternehmen. Es hilft ihnen nur bedingt, wenn die Arbeitslosigkeit in Deutschland selbst niedrig ist. Es schadet natürlich auch nicht. Für die Unternehmensgewinne der Dax Unternehmen ist die konjunkturelle Entwicklung im Ausland jedoch mindestens ebenso wichtig.

Der globale Handel hat 2018 einen herben Dämpfer erlitten. Ein Ende des Handelskonfliktes würde Wunder bewirken. Dieser Rückenwind kann deutsche Aktien zum Wunderkind des Jahres werden lassen. Leider liegt es nicht in unseren Händen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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