Der X-Faktor bei Goldesel
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Donald Trump beim Autokauf, X wird gehackt und die Börsen taumeln – was ist da los? Die Woche auf X!
Der Präsident höchstpersönlich kauft vor laufender Kamera einen Tesla
Wenn Donald Trump Präsident ist, wird es zumindest nicht langweilig. Nun hat er sich als Tesla-Werbeträger inszeniert und in einer bemerkenswerten Aktion vor dem Weißen Haus seine Unterstützung für das Unternehmen von Elon Musk demonstriert. Nach einem starken Kurseinbruch der Tesla-Aktie ließ der US-Präsident mehrere Fahrzeuge des Elektroautobauers vorfahren und wählte demonstrativ eines zum Kauf aus – obwohl er schon lange selbst nicht mehr Auto fährt, wie er zugibt. Gleichzeitig drohte er mit harten Strafen für Vandalismus gegen Tesla-Besitzer, nachdem in den vergangenen Wochen mehrfach Fahrzeuge des Unternehmens beschädigt oder mit Nazi-Symbolen beschmiert worden waren. Und lobte Musk als großartigen Patrioten.
Die Werbeaktion am Weißen Haus sorgte bei X für Irritationen:
Trump pries Tesla als erschwinglich an und betonte seine Bewunderung für das Unternehmen, während Musk daneben stand und versicherte, dass Teslas billiger seien als allgemein angenommen. Trotz seiner umstrittenen politischen Haltung und seiner Unterstützung für Trump kündigte Musk an, die Produktion in den USA in den nächsten zwei Jahren zu verdoppeln – ein klares Signal der Loyalität gegenüber dem Präsidenten. Gleichzeitig verfolgt Tesla ehrgeizige Pläne, darunter die Produktion eines vollautonomen Robotertaxis, obwohl die technische Machbarkeit noch nicht erwiesen ist.
Musk, der mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf investierte, ist zu einem engen Verbündeten des Präsidenten geworden. Die Hoffnungen der Anleger auf eine privilegierte Stellung von Tesla unter Trump führten nach dessen Wahlsieg zunächst zu einer Verdoppelung des Aktienkurses. Schwache Verkaufszahlen in Europa und China sowie gesenkte Absatzprognosen ließen die Aktie jedoch wieder fallen. Die „Trump-Werbekampagne“ lohnte sich zumindest kurzfristig: die Tesla-Aktie stieg um 3,79 Prozent.
Musk erhält Unterstützung, die er gut gebrauchen kann. Der Aktienkurs von Tesla ist innerhalb eines Monats um mehr als ein Drittel gefallen, nachdem er nach der Präsidentschaftswahl im November ein Rekordhoch erreicht hatte. Der Kurssturz spiegelt nicht nur den Unmut über Musks radikalen Personalabbau wider, sondern auch die Skepsis über seine Nähe zu Trump.
Hinzu kommt der Druck der US-Verkehrssicherheitsbehörde, die nach mehreren Unfällen das Assistenzsystem Autopilot untersucht. Tesla steht damit nicht nur vor eigenen Herausforderungen, sondern wird auch zum Symbol für wirtschaftliche Risiken unter Trump. Der Begriff “Trumpcession” geht um – eine Rezession durch Trump.
Und heute droht in den USA erneut ein Shutdown, weil der Regierung das Geld ausgeht. Solche Situationen gab es bereits unter beiden Parteien, doch diesmal trifft es die Wirtschaft in einer ohnehin angespannten Phase. Die politische Feindseligkeit macht eine Einigung in letzter Minute, wie sie in der Vergangenheit oft gelang, alles andere als sicher.
Cyberattacke auf X?
Montagmorgen, ich will gerade etwas auf X posten – und zack, die App funktioniert nicht mehr! Ein kurzer Schreckmoment. Doch was macht man eigentlich, wenn eine Plattform wie WhatsApp oder Instagram plötzlich ausfällt? Richtig, man geht auf X und beschwert sich darüber! Blöd nur, wenn genau das gerade nicht geht.
Der Grund für die Ausfälle war offenbar ein massiver Cyberangriff. Musk erklärte, dass X täglich Angriffen ausgesetzt sei, dieser jedoch besonders groß angelegt gewesen sei und mit erheblichen Ressourcen durchgeführt wurde. Dabei behauptete er, dass die IP-Adressen der Angreifer aus der Ukraine stammen würden – ein Vorwurf, für den er jedoch keine konkreten Beweise vorlegte. Cybersicherheitsexperten zweifeln an dieser Zuordnung, da Angreifer oft Verschleierungstechniken nutzen, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Die Herkunft und Motivation für den Angriff bleiben unklar.
Zeit für antizyklische Investitionen in Europa?
Selbst passive Anleger, die sich nur auf einen Sparplan in einen MSCI World oder All World-ETF konzentrieren, haben es in den letzten Wochen nicht leicht. Seit Anfang des Jahres haben die ETFs im Schnitt rund 6 Prozent verloren, vor allem durch die hohe Gewichtung des US-Anteils, der meist bei 60-70 Prozent liegt. Die Übergewichtung der USA und der Tech-Werte in globalen ETFs stellt ein zentrales Problem für Anleger dar. Diese Indizes bestehen zwar aus hunderten oder sogar tausenden von Aktien weltweit, aber die größten Positionen sind stark auf die US-Technologiebranche konzentriert – insbesondere auf die Magnificent Seven (Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Meta, Alphabet, Tesla). Das war bis jetzt auch immer ein Erfolgsgarant. Aber das bedeutet auch:
- Fällt der US-Tech-Sektor, zieht er den gesamten Index mit nach unten.
- Steigende Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheiten können den Tech-Sektor empfindlich treffen.
- ETFs, die als diversifiziert gelten, haben in Wahrheit eine hohe Klumpenbildung in wenigen US-Aktien, was die Abwärtsrisiken verstärkt.
So hat BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, basierend auf Daten von September 2024, natürlich auch massiv in US-Tech-Giganten investiert. Die drei größten Positionen waren: Apple mit 255 Mrd. Dollar (1,09 Mrd. Aktien), Microsoft mit 242 Mrd. Dollar (561 Mio. Aktien) und Nvidia mit 224 Mrd. Dollar (1,85 Mrd. Aktien) – alle Schwergewichte im S&P 500 und im NASDAQ, die die ETFs abbilden:
Viele Anleger sehen natürlich auch langsam Chancen in den gefallen Kursen und freuen sich, besonders diejenigen, die langfristig orientiert sind:
User @European_DGI begrüßt die aktuelle Korrektur des S&P 500. Der Index hat in den letzten vier Wochen um -9,19 Prozent nachgegeben und ist offiziell in eine Korrekturphase eingetreten. Seine Reaktion ist typisch für langfristige Investoren, insbesondere für Dividenden-Investoren. Statt sich von fallenden Kursen abschrecken zu lassen, sieht er die Korrektur als Kaufgelegenheit.
Insbesondere Anleger mit regelmäßigen Sparplänen werden von fallenden Kursen profitieren, da sie mehr Anteile für ihr Geld bekommen – aber nur, wenn sie durchhalten!
Manche X-User haben eine klare antizyklische Strategie: Während der Markt insgesamt unter Druck steht, sehen sie in bestimmten europäischen Aktien eine attraktive Gelegenheit.
MooreDividends hat sich für Iberdrola aus Spanien entschieden, ein breit aufgestelltes Energieunternehmen mit starkem Fokus auf erneuerbare Energien. Sein Kauf basiert nicht nur auf der Stabilität des Geschäftsmodells, sondern auch auf der verlässlichen Dividendenpolitik des Unternehmens. Iberdrola hat die Ausschüttung bereits das siebte Jahr in Folge erhöht, zuletzt um 15 Prozent. Besonders für Dividendeninvestoren ist dies ein entscheidender Faktor, da sie auf regelmäßige Einnahmen setzen und dabei langfristige Wachstumschancen nicht aus dem Blick verlieren. Der Kauf zeigt sein Vertrauen in ein Unternehmen, das in einer Branche tätig ist, die durch die Energiewende zusätzliche Wachstumsimpulse erhält.
Auf der anderen Seite nutzt @EneNoob die Schwächephase von Mercedes-Benz als Gelegenheit für einen ersten Einstieg. Auch wenn er nur einen kleineren Betrag investiert hat, verdeutlicht er sein Vertrauen in die Marke und die langfristige Erholung des Unternehmens. Mercedes-Benz hat mit konjunkturellen Herausforderungen und potenziellen Marktunsicherheiten zu kämpfen, doch für ihn überwiegt die Qualität des Unternehmens. Er geht davon aus, dass das Unternehmen seine frühere Stärke zurückgewinnen kann, bleibt aber gleichzeitig entspannt, da seine Investition für ihn kein großes Risiko darstellt.
Dividenden: Der stille Motor des langfristigen Vermögensaufbaus?
Anfang März gleicht die Finanz-Community auf X, wie jeden Anfang eines Monates, einem digitalen Schaufenster für Dividenden, denn: wer seine Dividenden nicht postet, der hat auch keine bekommen! Also teilen Anleger ihre Erträge des vergangenen Monats, vergleichen Wachstumsraten und diskutieren Strategien. Diese regelmäßigen Cashflows sind für viele Anleger mehr als nur ein netter Bonus – sie sind das Fundament einer langfristigen und stabilen Anlagestrategie.
Dividendenzahlungen gelten als Zeichen für die finanzielle Solidität eines Unternehmens. Unternehmen, die regelmäßig ausschütten, signalisieren Stabilität, nachhaltige Gewinne und eine aktionärsfreundliche Politik. Gerade in unsicheren Zeiten bieten sie den Anlegern einen kontinuierlichen Ertrag, der unabhängig von der täglichen Volatilität des Aktienmarktes fließen kann.
Langfristig können reinvestierte Dividenden den Zinseszinseffekt maximieren und damit das Portfolio deutlich aufwerten. Insbesondere die Dividendenwachstumsstrategie erfreut sich großer Beliebtheit, da hier Unternehmen mit stetig steigenden Ausschüttungen bevorzugt werden.
Ein aktuelles Beispiel ist der Beitrag von @Nedflanders2907, der seine Dividenden für Februar 2025 offenlegt. Insgesamt hat er 731 Euro erhalten, eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sein Portfolio enthält eine Mischung aus klassischen Dividendentiteln wie Realty Income, British American Tobacco und Siemens AG sowie wachstumsstarken Ausschüttern wie Apple und Texas Instruments. Interessant ist die Entwicklung der einzelnen Positionen über die Jahre: Unternehmen wie AbbVie oder Bristol-Myers Squibb haben ihre Ausschüttungen deutlich erhöht, andere wie Starbucks oder Tanger Factory Outlet Centers blieben stabil oder wiesen Schwankungen auf. Diese Dynamik zeigt, dass auch Dividenden kein statisches Konzept sind, sondern sich an der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen orientieren.
Ein absolutes Highlight sind natürlich wieder die monatlichen Dividendeneinnahmen von Matthias:
Auch in ungemütlichen Zeiten sind Dividenden entspannend, wie @finanzgelassen zeigt:
Trotz der offensichtlichen Vorteile gibt es auch kritische (gar böse) Stimmen zur Dividendenstrategie. So wird argumentiert, dass Unternehmen mit hohen Ausschüttungen Kapital abziehen, statt es für Wachstum und Innovation zu nutzen. Zudem sind Dividenden steuerlich belastet, was sie in manchen Fällen unattraktiver macht als reine Kursgewinne. Insbesondere in Deutschland fällt die Abgeltungsteuer an, die die Rendite schmälert.
Fazit: Dividenden sind eine bewährte und nachhaltige Strategie für den langfristigen Vermögensaufbau, insbesondere für Anleger, die Wert auf regelmäßige Erträge legen. Gleichzeitig sollten Anleger prüfen, ob ein reiner Dividendenfokus ihrem Anlageziel entspricht oder ob eine Kombination mit wachstumsorientierten Aktien sinnvoll ist.
Follow-Empfehlung
Geht diese Woche an Max Rahn, der täglich Börsencontent liefert und interessante Unternehmensanalysen zusammenstellt – außerdem engagiert er sich in Live-Spaces und tauscht sich mit anderen Investoren aus!
Ob ihr seinen Analysen zustimmt oder Fragen habt – schaut in jedem Fall bei ihm vorbei.
Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder auf X – eure Lara / eure @peppershares