Der X-Faktor bei Goldesel
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Tesla unter Druck, Nvidia wird gebraucht, Langzeit-Aktionärsliebling Munich Re im Höhenflug und eine Depot-Vorstellung – Ein Blick auf die spannendsten X-Diskussionen der Woche!
Was trauen die Tesla-Aktionäre Elon Musk zu?
Die Tesla-Aktie hat im vergangenen Monat rund 22 Prozent an Wert verloren und damit fast sämtliche Gewinne seit Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten wieder eingebüßt. Zwischenzeitlich fiel der Kurs auf knapp 300 Dollar, wodurch Teslas Börsenwert unter die Marke von einer Billion Dollar rutschte – im Dezember lag der Aktienpreis noch bei rund 488 Dollar.
Besonders in Europa offenbart sich die Schwäche des E-Autobauers: Während die Gesamtzahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen im Januar mit 124.341 Einheiten um 34 % gegenüber dem Vorjahr zulegte, brachen die Tesla-Zulassungen um die Hälfte auf nur noch 7.517 Fahrzeuge ein.
Der Trend aus dem vergangenen Jahr setzt sich fort: bei Tesla, wo man zuvor nur Wachstum kannte, läuft es nicht mehr rund. Erstmals in der Unternehmensgeschichte gingen die Verkaufszahlen im Jahr 2024 zurück.
Vor allem aber die Tatsache, dass das wichtigste Modell von Tesla, das Model Y, vor einem Modellwechsel steht, ist für den Absatz in Europa nicht gerade förderlich. Und wie gut dieses neue Modell sein wird, ist ebenso noch unklar. Den Modellwechsel sehen auch einige User auf X als Ursache der schwachen Verkaufszahlen:
Wie bereits in einem früheren Blog erwähnt, bleibt Musks politisches Engagement umstritten. Während einige potenzielle Käufer sein Verhalten grundsätzlich ablehnen, befürchten andere, dass er sich mit zu vielen Projekten gleichzeitig verzettelt.
„Inzwischen dämmert es vielen Anlegern, dass Musk neben SpaceX, dem Twitter-Nachfolger X und der KI-Firma xAI kaum Zeit für die Herausforderungen bei Tesla haben wird“, schrieben die Experten von Index-Radar kürzlich.
Zudem bleibe die Bewertung überzogen, „selbst wenn man Tesla als Technologie- und nicht als Autokonzern betrachtet“, so Index-Radar. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 120 sei die Aktie deutlich teurer als etablierte Tech-Giganten wie Nvidia, Microsoft oder Apple, die mit dem 30-fachen ihrer Gewinne bewertet würden:
Dennoch gibt es viele, die in den niedrigeren Tesla-Kursen Kaufchancen sehen. Regelmäßig kann man dieses Meme dazu finden, wo man lediglich die Zahlen ändern muss:
Nicht nur mit Tesla machte Musk Schlagzeilen diese Woche, sondern auch politisch. In den USA haben 21 Mitarbeiter der von Musk geleiteten Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) aus Protest gegen drastische Kürzungen bei den Bundesbehörden gekündigt – ein erheblicher Aderlass für eine Behörde mit nur rund 100 Angestellten. In ihrem Kündigungsschreiben kritisierten sie, ihr Fachwissen nicht dazu einsetzen zu wollen, zentrale Regierungssysteme zu gefährden, sensible Bürgerdaten zu kompromittieren oder essenzielle öffentliche Dienstleistungen abzubauen. Zudem warnten sie, dass viele der von Musk eingestellten Personen politische Ideologen ohne die nötige Fachkompetenz seien – eine Entwicklung, die die Qualität staatlicher Leistungen gefährde.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu Sorgen: Erst kürzlich hatte Musk Hunderttausende Bundesbedienstete per E-Mail aufgefordert, innerhalb von 48 Stunden ihre wöchentliche Arbeitsleistung zu dokumentieren, mit der Drohung, bei Nichtbeantwortung den Job zu verlieren: „What did you get done?“
Und nun fragen sich einige User wiederum – was hat Musk selbst denn bei Tesla geschafft?
Sam Altman braucht noch mehr GPUs!
Sam Altman, CEO von OpenAI, hat gestern auf X offiziell GPT-4.5 vorgestellt – eine Weiterentwicklung, die laut ihm erstmals das Gefühl vermittelt, mit einer wirklich reflektierten, nachdenklichen Person zu sprechen. Besonders beeindruckt zeigte sich Altman von der Qualität der Ratschläge, die das Modell geben kann, und betonte, dass es sich in gewisser Weise “magisch” anfühlt.
Doch trotz dieser technologischen Errungenschaft gibt es logistische Hürden: GPT-4.5 ist enorm rechenintensiv und benötigt erhebliche GPU-Ressourcen. OpenAI hätte das Modell gerne direkt für alle zahlenden Nutzer von „Plus“ und „Pro“ ausgerollt, doch aufgrund von GPU-Engpässen muss sich die breite Veröffentlichung verzögern. Erst mit der Bereitstellung von zehntausenden zusätzlichen GPUs in der kommenden Woche wird der Plus-Tarif versorgt. Langfristig plant OpenAI sogar den Einsatz von hunderttausenden GPUs, da das Wachstum des Nutzerinteresses weiterhin rasant zunimmt.
Altman räumt ein, dass solche Kapazitätsengpässe nicht im Sinne von OpenAI seien, es aber schwierig sei, die explosionsartige Nachfrage immer präzise vorherzusagen. Er macht zudem deutlich, dass GPT-4.5 kein Modell ist, das sich auf klassische Benchmarks fokussiert oder mit überragender logischer Schlussfolgerung glänzt – stattdessen handelt es sich um eine neue Art von KI, deren Qualität sich auf subtilere Weise entfaltet. Es soll also kognitive, affektive und mitfühlende Elemente abdecken.
“Tens/hundreds of thousands” GPUs sind gute Nachrichten für Nvidia, denn OpenAI bezieht seine GPUs hauptsächlich von dem weltweit führenden Hersteller von Grafikprozessoren für KI-Anwendungen. Dabei kommen insbesondere die leistungsstarken H100- und A100-Chips zum Einsatz, die speziell für maschinelles Lernen und neuronale Netze optimiert sind. Die Aktie hatte nach den guten Quartalszahlen am Mittwoch erst einmal abgegeben:
Fazit: OpenAI hebt mit GPT-4.5 den Interaktionsstandard mit KI auf eine neue Ebene, muss aber auf die Lieferung neuer, kostspieliger GPUs warten.
Aktionärsliebling Munich Re mit Super-Dividende
Rückversicherer Munich Re erfreute alle Aktionäre mit sehr guten Zahlen diese Woche! Und auch Michael ist hier schon lange dabei.
Zwar rechnet man wegen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien mit einer Belastung von rund 1,2 Milliarden Euro, hält aber am Gewinnziel von sechs Milliarden Euro bis 2025 fest. Die Brände in Los Angeles haben mit einem versicherten Schaden von bis zu 50 Milliarden Dollar die teuersten Waldbrände der Geschichte verursacht. Dennoch reagierten die Märkte positiv: Die Aktie legte um fünf Prozent zu und ist seit Jahresbeginn um 14 Prozent gestiegen.
Trotz steigender Großschäden – 2024 mussten 3,9 Milliarden Euro für Katastrophen aufgewendet werden – konnte der weltgrößte Rückversicherer seinen Gewinn steigern. Dazu trugen höhere Einnahmen, profitable Kapitalanlagen und eine verbesserte Schaden-Kosten-Quote bei. Während die Vertragserneuerungen zum Jahreswechsel leichte Preisrückgänge mit sich brachten, erwartet das Management für die kommenden Runden ein stabiles Marktumfeld.
Die Aktionäre profitieren von einer überraschend hohen Dividende von 20 Euro je Aktie – 5 Euro mehr als im Vorjahr – und einem Aktienrückkaufprogramm von zwei Milliarden Euro. Insgesamt wendet die Munich Re für Dividende und Aktienrückkauf 4,6 Mrd. € auf, über 1 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr.
Natürlich kommen die News auch auf X gut an:
Sowie eurodividends mit Blick auf die Dividendenhistorie:
Egal wohin man schaut, auf X war nur Begeisterung zu lesen zu Munich Re. Aber warum auch nicht: Neben den attraktiven Ausschüttungen überzeugt auch die finanzielle Entwicklung des Konzerns. Trotz der enormen Schadenssumme erzielte man mehr Gewinn als im Vorjahr. Die robuste Kapitalmarktperformance des Unternehmens, die von gestiegenen Zinsen profitierte, trug maßgeblich zu diesem Ergebnis bei. Zudem half eine vorsichtigere Zeichnungspolitik in Hochrisikogebieten wie Kalifornien, extreme Verluste zu begrenzen.
Dieses Vertrauen spiegelt sich auch an der Börse wider: Die Aktie legte in den vergangenen zwölf Monaten um fast ein Drittel zu, seit Jahresbeginn beträgt das Plus bereits 14 Prozent. Die Kombination aus steigenden Dividenden, Aktienrückkäufen, soliden Geschäftszahlen und einer starken Kursentwicklung macht Munich Re besonders attraktiv für langfristige Investoren. Wer die Aktie bereits über Jahre hinweg hält, profitiert sowohl von kontinuierlichen Kursgewinnen als auch von stetig wachsenden Ausschüttungen – eine Mischung, die die Zufriedenheit der Aktionäre nachhaltig erklärt.
Auch Versicherer Allianz hat heute wieder sehr solide Zahlen geliefert: Das Geschäftsvolumen steigt um 11,2 Prozent auf knapp 180 Milliarden Euro, das operative Ergebnis steigt um 8,7 Prozent und die Dividende steigt um 11,6 Prozent je Aktie auf 15,40 Euro.
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Zu Beginn der 2000er Jahre waren die Allianz und die Munich Re durch umfangreiche gegenseitige Aktienbeteiligungen eng miteinander verflochten. 2001 hielt die Munich Re rund 25 Prozent der Allianz-Aktien, während die Allianz mit rund 22 Prozent an der Munich Re beteiligt war. Diese wechselseitigen Beteiligungen wurden in den Folgejahren schrittweise reduziert. Zwischen der Allianz und der Münchener Rück bestehen heute keine nennenswerten gegenseitigen Beteiligungen mehr.
Und wie bei der MunichRe gibt es ein großes Aktienrückkaufprogramm von bis zu 2 Milliarden Euro:
Depotvorstellung auf X
Oft stellen User auf X ihre eigenen Depots vor, was immer wieder spannend zu lesen ist. Diese Woche hat dies zum Beispiel @MaxiDividenden1 getan und sein Depot mit dem Stand von Oktober 2024 verglichen. Wie sein Username bereits erahnen lässt, finden sich viele Dividendentitel in seinem Depot. Seine zweitgrößte Position ist die Allianz, die wir gerade schon kurz besprochen haben und andere spannende Dividenden-Titel:
Für andere Nutzer ist der Tweet aus mehreren Gründen interessant:
- Inspiration durch Erfolg: Der neue Höchststand des Depots zeigt, dass eine konsequente Strategie mit diversifizierten Dividendenaktien zu greifbaren Ergebnissen führen kann und motiviert andere Anlegerinnen und Anleger, die ähnliche Ziele verfolgen.
- Transparenz und Planung: Die Erwähnung einer möglichen Verdoppelung von Sparplänen durch berufliche Weiterbildung gibt Einblick in eine persönliche Finanz- und Lebensstrategie. Das macht den Tweet interessant für Nutzer, die nach praktischen Beispielen suchen, wie man die Sparplanquote erhöhen könnte.
- Relevanz im aktuellen Kontext: Die berufliche Umschulung passt zu einem größeren Trend der persönlichen Anpassung an sich verändernde Arbeitsmärkte, wie z.B. in den USA, wo Sektoren wie das Gesundheitswesen wachsen. Auch KI könnte unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern. Dies könnte für Nutzer von Interesse sein, die sich für widerstandsfähige Strategien in unsicheren Zeiten interessieren und sich für die Zukunft absichern wollen.
Kurz gesagt: Der Tweet verbindet persönlichen Erfolg mit allgemein verständlichen Themen wie Investitionen und beruflicher (Weiter-)Entwicklung, was ihn für eine breite Community relevant macht!
Follow-Empfehlung
…geht diese Woche an Florian König @_FlorianKoenig – ein versierter, langfristig orientierter Investor, der Investment-Ideen teilt und als eingefleischter Buffett-Fan darauf schwört, auf Gewinner zu setzen – „Fehler verblassen, Gewinner können für immer erblühen“ – wie zuletzt im Anlegerbrief von Warren Buffett zu lesen war.
Seine Website „GründerGrips“ präsentiert einen von ihm moderierten Podcast, der Menschen zu eigenen Projekten inspirieren soll. Im Podcast werden verschiedene Gründer interviewt, die ihre persönlichen Geschichten, Erfolge und Herausforderungen teilen. So berichtet beispielsweise Maximilian Endter in Episode #64 über den modernen Einsatz von Vitalpilzen in seinem Unternehmen „smaints“. Die Plattform bietet auch die Möglichkeit, alle Folgen kostenlos anzuhören.
Außerdem stellt er der Community regelmäßig spannende Fragen:
Vielen Dank für’s Lesen! Wir sehen uns entweder nächste Woche hier oder täglich auf X – eure Lara / eure @peppershares