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13:20 Uhr, 16.01.2017

Der schwache Außenhandel bleibt die Achillesferse der chinesischen Wirtschaft

Enttäuschende Außenhandelszahlen im Dezember trüben die Aussichten für eine erhoffte Erholung des Wirtschaftswachstums in China ein.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesischen Außenhandelsdaten für Dezember sind enttäuschend ausgefallen. Die Ausfuhren fielen in US-Dollar gerechnet unerwartet stark um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Nationale Zollamt am Freitag in Peking mitteilte. Die Importe legten um 3,1 Prozent zu. Dies wird vor allem mit dem Anschwellen der Lagerbestände vor dem frühen chinesischen Neujahrsfest Ende Januar im Verbindung gebracht. Damit fielen sowohl die Ex- als auch die Importe schwächer aus als Experten erwartet hatten. Das Außenhandelsvolumen ging im Dezember um 2,2 Prozent zurück. Die Exportzahlen im Dezember deuteten darauf hin, dass China hinter der jüngsten Erholung der Ausfuhren aus Asien insgesamt hinterherhinke, schrieb die australische ANZ Bank. Daher erschienen die Aussichten für Chinas Handel im neuen Jahr nicht rosig.

Die Daten sollten aber relativiert werden. Erstens hat der starke US-Dollar die Werte nach unten gedrückt, und das Exportwachstum war auf Lokalwährungsbasis sogar immer noch positiv. Zweitens zeigte die Aufschlüsselung nach Exportdestinationen, dass das Exportwachstum hauptsächlich von Hongkong getrieben wurde, wo aus dem im Dezember 2015 verzeichneten ungewöhnlich hohen Anstieg eine sehr hohe Vergleichsbasis entstand. Die Dynamik der Exporte zu anderen Destinationen, hier besonders in die USA, war immer noch recht solide.

Die deutsche Exportwirtschaft kann den offiziellen Zahlen folgend indes nur auf ein überschaubar erfolgreiches Jahr zurückblicken. Zwar lagen die Ausfuhren von Deutschland nach China bei starken 86,0 Mrd. US-Dollar. Allerdings verliert die Dynamik an Fahrt. Im Vorjahr 2015 beliefen sich die wertmäßigen Exporte auf 87,6 Mrd. US-Dollar. Dies basiert auch auf den Anstrengungen Pekings, die eigenen Unternehmen zu stärken. „Grundsätzlich würden wir an dieser Stelle jedoch vor allzu großer Panik warnen“; kommentierte die NordLB. Für deutsche Unternehmen bleibt das Reich der Mitte ein bedeutender Absatzmarkt. „Darüber hinaus entstehen durch den Umbau des chinesischen Wachstumsmodells und die damit verbundenen Verlagerungen von Industrien in das Ausland zudem neue Perspektiven in Emerging Asia“.

Im gesamten Jahr fielen die Ausfuhren Chinas in US-Dollar bewertet um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Importe um 5,5 Prozent zurückgingen. Der Handelsüberschuss ging nach Angaben des Zolls im vergangenen Jahr um 9,1 Prozent auf umgerechnet 486 Mrd. US-Dollar, zurück.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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