Der Kupferpreis scheut vor der 200-Tage-Linie

New York (GodmodeTrader.de) – Zum Wochenauftakt sorgten freundliche asiatische Aktienmärkte zunächst dafür, dass der Kupferpreis gut behauptet in die neue Handelswoche ging. Den Preis stützten auch die zu Wochenbeginn gemeldeten Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone, die deutlich besser ausgefallen waren als erwartet. Mit einem Plus von 2,1 Prozent legte die Industrieproduktion im Januar überraschend deutlich um 2,1 Prozent im Monatsvergleich zu –stärkster Zuwachs seit September 2009.

Kupfer kletterte damit am Montag an die Marke von 5.000 USD je Tonne heran und stand kurz davor, die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie zu überschreiten. Doch mit der schwachen Eröffnung der US-Märkte gab Kupfer wieder ab. Tatsächlich hat sich Korrekturpotenzial aufgebaut: Nach Angaben der CFTC-Statistik war der Preisanstieg von Kupfer über die 5.000 USD-Marke zu Beginn des Monats stark spekulativ bedingt: In der Woche zum 8. März hatten sich an der Comex in New York die Netto-Long-Positionen von Kupfer auf 27.800 Kontrakte beinahe verfünffacht. Dieses hohe Niveau war seit Ende Mai 2015 nicht mehr erreicht worden.

Wie Rohstoffanalysten der Commerzbank argumentieren, dürften aber mittel- bis langfristig höhere Kupferpreise gerechtfertigt sein: Die International Copper Study Group (ICSG) hat Ende vergangener Woche ihre Angebots- und Nachfrageschätzungen revidiert. Demnach soll das erwartete Angebotsdefizit am globalen Kupfermarkt für 2016 mit 56.000 Tonnen geringer ausfallen als bislang prognostiziert. Für 2017 erwartet die ICSG lediglich einen sehr geringen Angebotsüberschuss von 20.000 Tonnen. Sollten die Preise niedrig bleiben oder wieder fallen, könnte dies zu weiteren Angebotskürzungen führen, die dem Kupferpreis Auftrieb geben dürften.