Der Kampf um die Zukunft Hongkongs
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Frankfurt/Boston (BoerseGo.de) – Seit Ende September blockieren Pro-Demokratie-Demonstranten der „Occupy-Central-Bewegung“ das zentral gelegene Geschäftsviertel in Hongkong. Von der Kommunistischen Partei Chinas fordern sie, die 1997 zugesagten demokratischen Wahlen jetzt zu ermöglichen. Damals hatte die Partei nach der Rückgabe von Hongkong durch die Briten freie Wahlen versprochen. Obwohl die Demonstrationen an die Studentenproteste auf dem Tian'anmen-Platz vor 25 Jahren erinnern mögen, verlaufen die Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften vergleichsweise gewaltfrei. Die Unsicherheit um die Zukunft Hongkongs beunruhigt die dortige Bevölkerung aber ebenso sehr wie die internationale Finanzwelt, wie es in einem aktuellen Marktkommentar von Natixis Global Asset Management zu Hongkong heißt.
„Hongkong ist aus unserer Sicht nach wie vor die Finanzhauptstadt Asiens, exklusive Japan. Die Proteste der vergangenen Wochen zeigen jedoch auch deutlich, wie eng die Verflechtungen zwischen Hongkong und Festlandchina sind. Unter diesem Aspekt stellt sich die Frage, wie sich diese gewaltige Metropole mit acht Millionen Einwohnern und den 1,4 Milliarden Menschen in Festlandchina künftig positionieren wird“, meint Michael McDonough, Emerging Markets Analyst Loomis, Sayles & Company.
Peking sei die politische Hauptstadt und Shanghai die Industriehauptstadt. Hongkong habe bisher als Finanzhauptstadt und Börsenplatz für internationale Investoren oder sogenannte „Offshore-Anleger“ gegolten. Von der neuen „Shanghai-Hong Kong Stock Connect“-Initiative dürften Hongkong und Shanghai gleichermaßen profitieren, ebenso wie das ganze Land, heißt es weiter.
„Wir rechnen auch mit positiven Auswirkungen für chinesische und internationale Investoren. Auf mittlere Sicht könnte Hongkong dabei allerdings an Dominanz einbüßen. Unserer Meinung nach wird Hongkong allmählich in China aufgehen, und internationale Investoren dürften künftig einen leichteren Zugang zum Onshore-Markt erhalten“, so McDonough.
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