Der große Bullenmarkt für Anleihen ist noch nicht vorüber
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- FTSE 100Kursstand: 6.395,00 € (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London (GodmodeTrader.de) - Seit Anfang 2015 haben manche Beobachter verkündet, der große Bullenmarkt für Anleihen habe seinen Gipfel erreicht. Eine Aussage, die unseres Erachtens etwas verfrüht ist. Die vorherrschenden wirtschaftlichen Kräfte deuten hingegen darauf hin, dass der große Hausse-Markt für Anleihen noch lange nicht vorüber ist. Zudem dürfte die Geldpolitik der Zentralbanken weltweit auf absehbare Zeit eher locker bleiben, wie Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV Fonds, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Unseres Erachtens war die Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen, das jüngste Signal dafür, dass die Versuche der Zentralbanken in aller Welt, das Schreckgespenst der Deflation zu vertreiben, gescheitert sind… Während andere Beobachter, die begierig darauf sind, die erste US-Zinserhöhung verkünden zu können, nun den Dezember als wahrscheinlichen Starttermin nennen, können wir keine Anzeichen für eine Abschwächung der deflationären Kräfte in Bezug auf die Weltkonjunktur erkennen. Wir glauben, dass viele der fundamentalen Kräfte hinter der Deflation über Jahre hinweg Bestand haben werden und weit von einer Abschwächung entfernt sind“, so Bezalel.
In der Nachkrisen-Ära sei es für Politiker und Medienkommentatoren zu einem Mantra geworden, Regierungen und Privatpersonen dazu aufzufordern, ihre Verschuldung abzubauen. Tatsächlich habe sich der globale Schuldenberg in dieser Zeit jedoch um annähernd 60 Billionen US-Dollar erhöht. Da seit der Krise nur wenige Regierungen einen nennenswerten Schuldenabbau betrieben haben, dürfte die Staatsverschuldung dem globalen Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren weiterhin entgegenwirken, heißt es weiter. Darüber hinaus beunruhige die derzeit stattfindende Auflösung massiver globaler Carry Trades, was die US-Notenbank Fed vor ein Dilemma stelle: Solle sie den Rest der Welt ignorieren und die Geldpolitik allmählich normalisieren? Oder solle sie die Schwächen in Bezug auf die Weltwirtschaft mitberücksichtigen?
„Auf kurze Sicht erwarten wir, dass die Fed ihre Absicht einer Zinswende bald aufgeben wird, da sich die Weltwirtschaftslage verschlechtert. Das Welt-BIP beträgt 77 Billionen US-Dollar; daran haben Industriestaaten einen Anteil von rund 67 Prozent, Entwicklungsländer einen Anteil von 33 Prozent. 2008 dachten viele, dass sich die Schwellenländer irgendwie von den Problemen der Industriestaaten abkoppeln könnten – und wir alle wissen, was als Nächstes geschah. Wir fürchten, dass es heute andersherum ist und sich die USA und andere Industriestaaten den Turbulenzen in den Schwellenländern nicht entziehen können… Wir gehen davon aus, dass die Fed, statt die Zinsen auf kurze Sicht zu erhöhen, sich vom Falken zur Taube wandeln wird, wenn sich die Stimmung verschlechtert und sich das wirtschaftliche Klima eintrübt“, so Bezalel.
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