Kommentar
07:00 Uhr, 27.07.2010

Der einzig wahre Stresstest ist das Leben

Stresstest bei Europas Banken; ich verschone Sie an dieser Stelle mit infantilen Wortspielchen der deutschen Presse (kein Stress mit den Stresstests – wie witzig!)
Die Aussagekraft dieser Belastungsproben geht gegen null. Aus zwei Gründen hätte man ganz darauf verzichten können:

1. Seit der Finanzkrise stehen alle Banken ohnehin unter intensiver Dauerbeobachtung der nationalen Aufsichtsbehörden, die auf ständiges Eingreifen vorbereitet sind.

2. Der einzig wahre Stresstest ist das Leben; und wir waren alle Zeuge dessen, was im Notfall passiert: Die Banken wären allesamt fast kollabiert.

Im schlimmsten Szenario, das Banken blühen kann – dem Bankenrun – sind ohnehin alle Geldinstitute machtlos. Keine noch so tolle Eigenkapitaldecke kann etwas ausrichten, wenn die Menschen in Panik ihre Konten räumen wollen.

Dieses Schicksal ist uns erspart geblieben, aber es war die eigentliche Sorge der Regierung, als Merkel damals die unbegrenzte Staatsgarantie für Bankeinlagen aussprach – übrigens ohne jede Deckung durch das Parlament, was insofern bemerkenswert ist, als die Legislative über den Staatshaushalt entscheidet und nicht die Exekutive!

Nun sieht die Lage derzeit doch vergleichsweise ziemlich entspannt aus, aber man kann davon ausgehen, dass in den Führungsetagen die mittelfristigen Sorgen um das Finanzsystem nicht gewichen sind; von langfristig traut man sich gar nicht zu reden.
Wie kann man grundsätzlich Bankenruns verhindern? Im akuten Fall kann man die Bankschalter schließen, ein gängiges Mittel in den Finanzkrisen Südamerikas. Aber es geht viel einfacher: Über die Abschaffung des Bargelds!

Schon heute dominieren elektronische Zahlungen ganz überwiegend die Geldströme der entwickelten Welt. Aber hinter allen Überweisungen und Guthaben steckt doch ein Versprechen: Ich kann jederzeit (oder mit Fristen, je nach Kontoart) meine Guthaben in Scheine tauschen; und genau das passiert ja bei einem Bankenrun. Und wenn alle ihre Konten leeren, dann ist die Geldbasis, welche Grundlage der Banken-Geldschöpfung ist, dem System entzogen; es kollabiert. Verhindern kann man dies, indem man das Geldwesen der Realität anpasst, und so wird man dann auch argumentieren: Die Abschaffung des Bargeldes ist nur noch eine Frage von Jahren. Egal was Sie machen, das Geld bleibt dann immer innerhalb des Bankensystems; Sie können nur noch von A nach B nach C überweisen.

Die nächste Generation der Euro-Scheine, sie könnte schon die letzte sein!

Daniel Kühn - BörseGo AG

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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