Kommentar
13:30 Uhr, 07.04.2025

Der CEO der größten amerikanischen Bank warnt

Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, der größten Bank der USA, und eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der amerikanischen Wirtschaft, warnt heute eindringlich vor zu hohen Zöllen.

Erwähnte Instrumente

  • JPMorgan Chase & Co. - WKN: 850628 - ISIN: US46625H1005 - Kurs: 210,230 $ (NYSE)

In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre, warnt Dimon, dass die von den USA eingeführten Zölle und der damit verbundene globale Handelskrieg das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt verlangsamen, die Inflation anheizen und potenziell langfristige negative Auswirkungen haben könnten. Inmitten eines turbulenten wirtschaftlichen Umfelds, das auch von geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist, äußerte Dimon Bedenken, dass die Zölle das Vertrauen in die Wirtschaft untergraben könnten, was sich negativ auf Investitionen, Kapitalflüsse, Unternehmensgewinne und den Dollar auswirken würde.

Warnende Stimmen aus der Wirtschaft werden lauter

Dimon, der seit 19 Jahren die größte US-Bank leitet, betonte, dass die Zölle möglicherweise eine bremsende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum haben, während die Frage, ob sie zu einer Rezession führen, noch offen sei. Auch wenn die US-Steuerreform und Deregulierung potenzielle positive Effekte bringen könnten, stellte er klar, dass die negativen Auswirkungen der Zölle, verbunden mit anhaltender Inflation und hohen Haushaltsdefiziten, die wirtschaftliche Erholung behindern könnten. Dimon verwies auch auf die Möglichkeit von Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder, die die bereits angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschärfen könnten.

In Bezug auf die Zinspolitik erklärte Dimon, dass die Zölle auch Auswirkungen auf die Zinsentwicklung haben könnten. Während die Zinssätze in letzter Zeit aufgrund des schwächeren Dollars gefallen seien, könnte eine schwächere Wirtschaft und ein geringeres Risikobewusstsein dazu führen, dass die Zinsen wieder steigen – ein Szenario, das an die Stagflation der 1970er Jahre erinnere.

Ein weiterer wichtiger Punkt in Dimons aktueller Analyse ist die Unsicherheit bezüglich der Markterwartungen an ein „sanftes Wachstum“ oder ein „soft landing“ der US-Wirtschaft. Trotz der jüngsten Rückgänge an den Finanzmärkten und der damit verbundenen Korrektur der Aktienkurse erwarte der Markt weiterhin ein moderates Wachstum. Dimon äußerte jedoch Zweifel, dass diese Erwartungen angesichts der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten noch realistisch sind.

Abschließend betonte Dimon, dass die schnelle Beilegung des Tarifstreits von entscheidender Bedeutung sei, um die kumulierten negativen Effekte zu minimieren, die andernfalls langfristige Auswirkungen auf das globale Wirtschaftsklima haben könnten.

Fazit: Nachdem sich jetzt erste CEOs mit vorsichtiger Kritik gegen Trump herauswagen, bleibt zu hoffen, dass auch andere Stimmen im Windschatten lauter werden. Bislang war Corporate America relativ ruhig geblieben, wohl um nicht unter die Räder der Trump-Regierung zu geraten. Wenn jetzt ein breiter Aufschrei auch von Top-CEOs kommt, dann dürfte das auch bei den Republikanern Gehör finden.

JPMorgan Chase & Co.
Statischer Chart
Live-Chart
stock3 TerminalChart analysieren
  • ()
    NYSE
    VerkaufenKaufen

Das Tradingdepot, für jedermann einsehbar. Und nachbildbar. Performance nahe Allzeithoch, intakter Aufwärtstrend! Märkte fallen, das Depot steigt. Spezialität: Das Handeln mittelfristiger Aufwärtstrendstrecken, Rallyphasen und weitgehend das Vermeiden von Korrekturen. Credo: Während Korrekturphasen nicht verwundbar mit Positionen im Markt stehen. Das ist auch diesmal gelungen. Einfach zwei Wochen kostenlos testen. Trading mit von Berufstätigen gut nachbildbarem Depot gibt es auf: stock3 Trademate. Intradaykommentierungen gibt es im täglichen Profi-Traderchat auf stock3 Ultimate

Jetzt handeln:

Eröffne Dein Depot bei Smartbroker+ und handle ab 0 EUR Ordergebühren* beim Kostensieger. Und das Beste: Obendrauf bekommst Du 3 Monate stock3 Ultimate.

Hier geht’s zur Depot-Eröffnung

Mehr Informationen zu Smartbroker+

*zzgl. marktüblicher Spreads und Fremdkosten

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • masi123
    masi123

    Interessante Thesen, die hier vertreten werden:

    "Während die Zinssätze in letzter Zeit aufgrund des schwächeren Dollars gefallen seien, könnte eine schwächere Wirtschaft und ein geringeres Risikobewusstsein dazu führen, dass die Zinsen wieder steigen"

    Als Laie bin ich davon ausgegangen, dass die Zinsen aufgrund der Zinssenkungen der FED gefallen sind und nicht aufgrund eines (angeblich) schwächeren Dollars (der sich übrigens seit 2023 in einer Range von ~1,04 - 1,10 bewegt).

    Normalerweise sollte man auch davon ausgehen, dass eine schwächere Wirtschaft eher zu fallendenden Zinsen (FED-Zinssenkungen) führt und nicht dazu, dass die Zinsen steigen.

    16:01 Uhr, 07.04.