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Sehr geehrter Privatanleger, einmal im Jahr veröffentlicht die Wirtschaftswoche eine groß angelegte Studie der Boston Consulting Group über die besten Aktien der Welt. Ranking-Maßstab ist in jeder Branche der Total Shareholder Return (Kurssteigerung und Dividenden), diesmal von 2003 bis 2007.
Im DAX kam in diesem Zeitraum zum Beispiel die MAN (WKN: 593700) auf eine erstaunliche Steigerung von 58,3 Prozent PRO JAHR. Der Börsenwert verdoppelte sich also in weniger als zwei Jahren. Continental (WKN: 543900) als Nummer Zwei kam auf 45,9 Prozent, VW (WKN: 766400) auf Nummer Drei.
Studien dieser Art sind schön und akribisch, aber nahezu nutzlos. Sie geben zwar eine gute Auskunft über die Vergangenheit, aber eben nicht über die Zukunft. Bei MAN kamen zum Beispiel drei Prozent der Wertsteigerung aus dem Umsatzwachstum, 16 Prozent aus Margensteigerung, vier Prozent aus der Dividende, 20 Prozent aus dem Schuldenabbau und 15 Prozent aus der höheren Börsenbewertung des Gewinns (höheres KGV). Ein Teil der Wertsteigerung ist also fundamental hinterlegt. Aber MAN ist ein sehr zyklisches Unternehmen. Nach vier fetten Jahren heißt es bei MAN, VW und Continental: raus! (Gut, bei Conti hat Ihnen die Schaeffler-Gruppe diese Entscheidung abgenommen.)
Wie geht’s weiter im DAX? An den Stellen vier bis zehn des Boston-Rankings folgen E.ON (WKN: ENAG99), RWE (WKN: 703712), Thyssen (WKN: 750000), Merck (WKN: 659990), Bayer (WKN: 575200), BASF (WKN: 515100) und Linde (WKN: 648300).
In der letzten Spalte gibt die Boston Consulting Group dann an, ob ein Unternehmen nach Einschätzung der Berater über- oder unterbewertet ist. Während aber die Methodik der Analyse der Wertsteigerung in der Vergangenheit klar erläutert wird, fehlt hier jede Erläuterung. E.ON, RWE, BASF und Linde sind, laut BCG, noch deutlich unterbewertet. Ich sehe alle vier Unternehmen eher als Halteposition.
Leider ist es mit allen Rankings so: Die Vergangenheit sagt wenig über die Zukunft aus. Irgendwann drehen die meisten Kurse, was lange fällt, steigt meist irgendwann, und was lange steigt, fällt manchmal dramatisch. Ich denke hier zum Beispiel an die langjährigen Empfehlungen von „Börse aktuell“ wie Nokia (WKN: 870737), Cisco (WKN: 878841) oder General Electric (WKN: 851144).
Es hilft alles nicht: Sie müssen sich über die ZUKUNFT Gedanken machen, nicht über die Vergangenheit. Und da suchen sie besser bei Branchen und Unternehmen, die in den letzten Jahren nicht so gut performt haben und wo nicht jeder hinschaut.
Auf gute Investments,
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
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