Fundamentale Nachricht
09:56 Uhr, 15.03.2022

Dem Energie-Angebotsschock durch Nachfrageanpassung begegnen

Dem Angebotsschock kann man laut Stefan Kreuzkamp, DWS-Chefanlagestratege, am besten begegnen, indem man sich über eine Anpassung der Nachfrage von der Angebotsmenge unabhängiger macht.

Die Handlungsfähigkeit Deutschlands in Bezug auf Sanktionen gegenüber Russland ist bekanntermaßen stark durch die Abhängigkeit vom russischen Gas eingeschränkt. Eine deutliche Veränderung dieser Situation ist bis zum nächsten Winter nicht zu erwarten.

Wir rechnen damit, dass der Bau der notwendigen Infrastruktur zum Import der entsprechenden Menge Gas in verflüssigter Form (LNG) über fünf Jahre dauern würde. Energierationierungen könnten uns in Europa also schlimmstenfalls blühen, im Regelfall dürften wir zumindest noch über eine längere Zeit mit höheren Preisen konfrontiert sein.

In diesem Zusammenhang wird aktuell sehr viel über die Entlastung der Verbraucher gesprochen, etwa über eine Kürzung der Mehrwertsteuer. Wir halten dies für eine sehr einseitige Betrachtung und plädieren vielmehr dafür, mehr über das Einsparpotential nachzudenken. Dem Angebotsschock kann man am besten begegnen, indem man sich über eine Anpassung der Nachfrage von der Angebotsmenge unabhängiger macht. Dies wird unseres Erachtens derzeit noch zu wenig diskutiert.

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