Delivery Hero und Glovo bestätigen erneute Durchsuchung durch EU
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Delivery Hero und der spanische Lieferdienst Glovo haben bestätigt, dass sie erneut unter den Unternehmen sind, die von der EU-Kommission am Dienstag in zwei EU-Mitgliedsstaaten im Zusammenhang mit möglichen Vorwürfen der Wettbewerbsbeschränkungen durchsucht worden sind. Die EU-Kommission teilte mit, die Durchsuchungen fänden infolge einer Ausweitung einer Untersuchung vom Juli 2022 statt. Damals hatten sowohl Delivery Hero als auch die Tochter Glovo die Durchsuchungen bestätigt.
"Wir können bestätigen, dass die Europäische Kommission eine Inspektion in unseren Büros in Berlin und Barcelona durchgeführt hat", teilte der MDAX-Konzern in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Die Tatsache, dass die Kommission eine solche Nachprüfung durchführt, bedeutet weder, dass die Kommission zu dem Schluss gekommen ist, dass ein tatsächlicher Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vorliegt, noch greift sie dem Ergebnis vor. "Delivery Hero verpflichtet sich, mit der Kommission uneingeschränkt zu kooperieren."
Die Glovo-Tochter mit Sitz in Barcelona bestätigte in einer fast wortgleichen schriftlichen Stellungnahme ebenfalls die Durchsuchung "in unseren Büros in Barcelona". Auch Glovo verpflichte sich "uneingeschränkt mit der Kommission zusammenzuarbeiten".
Die Europäische Kommission hatte am Dienstagmorgen mitgeteilt, sie führe in zwei EU-Mitgliedstaaten unangekündigte Kontrollbesuche in den Geschäftsräumen von Unternehmen durch, die im Bereich der Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern tätig sind. Man habe Bedenken, dass die betreffenden Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstoßen haben könnten, teilte die EU-Kommission mit. Die Namen und die beiden Länder nannte die Behörde nicht.
Die EU-Kommission teilte allerdings mit, die heutigen Nachprüfungen fänden im Rahmen einer Untersuchung statt, für die bereits im Juli 2022 die Geschäftsräume von Lebensmittellieferdiensten in zwei Mitgliedsstaaten durchsucht worden seien. Die Ursprungsuntersuchung, die eine mutmaßliche Marktaufteilung zum Fokus hatte, sei nun erweitert worden und betreffe auch mutmaßliche Abwerbeverbote sowie den Austausch von geschäftlich sensiblen Informationen. Die Kommissionsbeamten seien von ihren Amtskollegen der zuständigen nationalen Wettbewerbsbehörden begleitet worden.
Die Durchsuchung bedeutet laut EU-Kommission weder, dass die EU-Kartellbehörde einen tatsächlichen Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht sehe, noch greife sie dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor. Unternehmen, die gegen EU-Wettbewerbsregeln verstoßen haben, drohen Bußgelder von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes.
Ob weitere Unternehmen von der Durchsuchung betroffen waren, ist nicht bekannt.
Der Lieferando-Eigentümer Just Eat Takeaway.com mit Sitz in den Niederlanden teilte am Dienstag mit: "Uns sind derzeit keine Inspektionen unserer Geschäftsräume bekannt."
Wolt erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme: "Wir haben keine Kenntnis davon, dass Wolt Teil der laufenden Untersuchung der Europäischen Kommission ist, und wir wissen auch nichts von einer Inspektion unseres Unternehmens oder unserer Büros."
Uber Eats und Deliveroo sind Informanten zufolge ebenfalls nicht von der Durchsuchung betroffen.
(Mitarbeit: Adria Calatayudvaello und Najat Kantouar)
Kontakt zu den Autoren: ulrike.dauer@wsj.com
DJG/uxd/sha
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